Deutsche Wohnen, Vonovia: Ausgebremst durch Mietendeckel?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Wohnen, Fotograf Anja Steinmann

Der Mietendeckel in Berlin

Seit vergangenem Montag ist es offiziell: Der Berliner Senat hat sich auf einen Mietendeckel geeinigt und das entsprechende Gesetz soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden und Anfang 2020 in Kraft treten. Doch was bedeutet der sogenannte Mietendeckel eigentlich und welche Implikationen wird er mit sich bringen?

Grundsätzlich sollen die Mieten in der Hauptstadt Deutschlands, Berlin, für fünf Jahre eingefroren werden. Das bedeutet, dass die Vermieter selbst bei einer Neuvermietung nur die Nettokaltmiete des Vormieters ansetzen dürfen. Mieterhöhungen können innerhalb des Planungszeitraumes lediglich um 1,3 Prozent jährlich als Inflationsausgleich vorgenommen werden. Eine Absenkung der Miete können Mieter in Berlin jedoch nur dann fordern, wenn ihre Monatsmiete die Richtwerte mindestens 20 Prozent überschreitet und somit als Wuchermiete klassifiziert wird.

Die Auswirkungen des Mietendeckels auf die Immobilienwirtschaft

Laut der Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau (FG-Bau), Manja Schreiner, würde die Einführung des Mietendeckels dazu führen, dass 90 Prozent der Unternehmen der Wohnungswirtschaft ihre Ausgaben für Modernisierung und Sanierung von Wohngebäuden gänzlich stoppen. „Machen nur die Hälfte dieser Unternehmen die Ankündigung wahr und streichen im kommenden Jahr ihre Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben, haben wir im Modernisierungsbereich einen Auftragseinbruch von rund 40 Prozent“, so Schreiner.

In wieweit beeinflusst der Mietendeckel Unternehmen wie Vonovia und Deutsche Wohnen?

Dass der Mietendeckel einen gewissen Einfluss auf die Unternehmen der Immobilienwirtschaft nimmt, wurde bereits nach der Bekanntgabe am vergangenen Montag deutlich: Die Aktie von Vonovia (WKN: A1ML7J / ISIN: DE000A1ML7J1) verlor 0,94 Prozent und die Aktie von Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6) sogar 2,63 Prozent. Jedoch scheinen die Auswirkungen auf die einzelnen Unternehmen bisher noch schwer einschätzbar. Es muss also abgewartet werden, zu welchen Teilen die Portfolios der Immobilienkonzerne von dem Mietendeckel betroffen sind. Da das Gesetz noch nicht in Kraft getreten ist, können die Unternehmen auch nach wie vor darauf hoffen, dass es doch nicht so scharf wird wie angenommen.

Milliardenübernahme in Schweden stärkt Vonovia

Um das Geschäft auch außerhalb von Deutschland weiter zu stärken, hat Vonovia eine Milliardenakquisition in Schweden getätigt. Für die Kaufsumme von EUR 1,14 Mrd. hat der Konzern die Mehrheit der Stimmrechte des Wohnungsbauunternehmens Hembla übernommen. Dieser wiederholte Zukauf in Schweden führt dazu, dass Vonovia nun Marktführer in Schweden ist und somit immer weiter diversifiziert. Laut Konzernchef Buch soll sich die Akquisition ab dem Jahr 2020 positiv in den Zahlen des Konzerns niederschlagen…

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Bildquelle: Pressefoto Deutsche Wohnen, Fotograf Anja Steinmann