Berentzen wächst in den wichtigen Bereichen

Berentzen profitiert vom Wegfall der Corona-Kontaktbeschränkungen und der Wiedereröffnung von Restaurants, Bars und Clubs. Ein Belastungsfaktor bleiben die Kostensteigerungen.

(Quelle: Berentzen Gruppe)

Nach Weihnachten folgen bald mit Ostern die nächsten Festtage. Dies bedeutet einmal mehr Hochbetrieb bei Spirituosenherstellern wie Berentzen (WKN: 520160 / ISIN: DE0005201602).

Auf Wachstumskurs

Wie die gesamte Branche hatte auch Berentzen im Zuge der Corona-Krise damit zu kämpfen, dass Restaurants und Bars aufgrund der Kontaktbeschränkungen schließen mussten. Inzwischen läuft jedoch die Erholung. Bald sollen die letzten Corona-Verordnungen wegfallen.

In der Gastronomie ist das Leben ohnehin bereits wieder eingekehrt. Dies ist ein Grund, warum die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 um 19,2 Prozent auf 174,2 Mio. Euro gesteigert werden konnten. Das Konzernbetriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Konzern-EBIT) legte sogar um knapp 24 Prozent auf 8,3 Mio. Euro zu.

Berentzen schränkte aber ein, dass hohe Kosten die Ergebnisse belasteten und man ohne diese ein “signifikant höheres” Ergebnis hätte erzielen können. Die Dividende soll mit 0,22 Euro je Aktie genauso hoch wie im Vorjahr ausfallen.

Steigende Kosten

Die Kostenproblematik wird Berentzen auch im laufenden Geschäftsjahr 2023 weiter verfolgen. Auf Unternehmensseite wird mit einem Anstieg der Umsatzerlöse um 6 bis 12 auf 185,0 bis 195,0 Mio. Euro gerechnet. Trotz der erwarteten Umsatzsteigerungen rechnet das Management mit Ergebnissen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Grund dafür ist die Annahme, dass es weitere Kostensteigerungen geben sollte, die nicht vollständig durch Preiserhöhungen wettgemacht werden können. Das Konzern-EBIT wird zwischen 7,0 und 9,0 Mio. Euro erwartet, während das EBITDA laut Unternehmensprognose bei 15,6 bis 17,6 Mio. Euro liegen soll. 2022 lag das EBITDA bei 16,7 Mio. Euro, nach 15,4 Mio. Euro im Vorjahr. Vorstand Oliver Schwegmann sagt dazu jedoch:

Trotz dessen blicken wir sehr optimistisch in die Zukunft. Wir haben selbst in den vergangenen herausfordernden drei Jahren mit Pandemie und Ukraine-Krieg unsere Stabilität und Profitabilität stets unter Beweis gestellt und gerade auch im Geschäftsjahr 2022 gezeigt, dass wir weitere Wachstumspotenziale heben können.

2023 wird ein Übergangsjahr

Optimistisch ist auch der Blick der Analysten bei Montega auf die Kursaussichten der Berentzen-Aktie. Diese sehen aktuell ein Kurspotenzial von rund 85 Prozent, obwohl das Papier seit Herbst 2022 bereits einen guten Lauf hingelegt hatte. Dazu wird unter anderem auf das umsatzstärkste Jahr der Unternehmenshistorie verweisen.

Dieses sei trotz großer Herausforderungen erreicht worden. Die Kostensteigerungen seien wiederum keine Überraschung gewesen. Zudem sei positiv hervorzuheben, dass ausnahmslos alle definierten Wachstumsfelder eine starke Entwicklung gegenüber den Pandemiejahren genommen hätten.

2023 wird aus Analystensicht zwar wie erwartet zu einem Übergangsjahr, man erachtet die mittelfristige Perspektive weiterhin als äußerst attraktiv. Daher sei der Bewertungsabschlag der Aktie gegenüber der Branchenkonkurrenz nicht gerechtfertigt. Die Kaufempfehlung wird bei einem unveränderten Kursziel von 12,00 Euro. bekräftigt.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Corona-Delle hat Berentzen bereits hinter sich gelassen. Die hohen Kosten bleiben zwar ein Belastungsfaktor, allerdings hat das Unternehmen gezeigt, dass es damit umgehen kann. Außerdem kann sich die Bewertung der Aktie mit einem 2023er-KGV von 13,7 und einer Dividendenrendite von fast 4 Prozent sehen lassen.