Geld und Liebe – so kann es funktionieren

Das Thema Finanzen spielt in jeder Beziehung eine Rolle, egal ob es um den kurz- oder langfristigen Horizont geht. Ein paar wichtige Spielregeln sollten Sie dabei allerdings beachten.

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Schon beim ersten Date kann die Frage aufkommen: Wer zahlt? Je fortgeschrittener die Beziehung ist, desto größer werden die Beträge, um dies es geht. Egal ob es um Miete, den gemeinsamen Lebensunterhalt, Urlaube, die Errichtung eines gemeinsamen Depots oder eine gemeinsame Altersvorsorge geht – das Thema Finanzen spielt eine wichtige Rolle in jeder Beziehung.

Einer aktuellen Umfrage nach, lässt jedoch fast jeder Dritte Deutsche, der in einer Beziehung lebt, seine Finanzangelegenheiten von der besseren Hälfte regeln.

Vielfältige Gründe für die Abgabe des Themas Finanzen

Der Partner beschäftigt sich mehr mit dem Thema Finanzen. Es langweilt einen selbst und man hat keine Lust sich damit zu beschäftigen. Der Partner hat bei dem Thema (vermeintlich) ein besseres Händchen.

Ausreden gibt es genug, um sich nicht mit dem Thema Finanzen beschäftigen zu wollen. Daher verwundert es nicht, dass fast 30 Prozent der Menschen in Deutschland, die in einer Beziehung leben, es an ihren Partner abgeben …

Besonders bei Familien mit Kindern wird die Verantwortung für das Thema Finanzen an einen Partner übertragen. (Bildquelle: pixabay / chillla70)

Überraschend beim Ergebnis der Umfrage ist: Besonders häufig geben Menschen mit minderjährigen Kindern ihre  Geldgeschäfte an den Partner ab (42 Prozent; ohne Kinder: 26 Prozent). Dabei spielt das Geschlecht kaum eine Rolle: 29 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen überlassen es ihrem Partner oder ihrer Partnerin, sich ums Geld zu sorgen. Frank Kuczera von der Postbank sieht in dem blinden Vertrauen keinen Liebesbeweis:

„Niemand sollte die Verantwortung für die eigenen Finanzen aus den Händen geben. Auch nicht innerhalb einer Lebenspartnerschaft oder Ehe. Wer seinem Partner die Verwaltung der gemeinsamen Ersparnisse oder sogar der Altersvorsorge überlässt, kann nicht sicher sein, ob die eigenen Interessen auch wirklich gewahrt sind.“

Es sei positiv, wenn sich beide Partner in Geldfragen unterstützen und beraten. Aber am Ende sollte man für sich selbst mündige Entscheidungen treffen. Dafür sei allerdings ein solides Finanzwissen nötig, so der Postbank Experte weiter.

Es sollte immer gemeinsame Sparziele geben

Beim Sparen machen deutsche Paare besonders häufig gemeinsame Sache: 61 Prozent der Befragten geben an, dass sie zusammen Rücklagen bilden. Davon sagen 38 Prozent, dass sie ausschließlich mit dem Partner Geld anlegen.

Knapp jeder Vierte (23 Prozent) spart gemeinsam mit dem Partner und zusätzlich noch für sich selbst. Ebenfalls knapp jeder Vierte (23 Prozent) spart nur für sich selbst.

Eine gemeinsame Immobilie ist für viele Paare ein großes und wichtiges Ziel. (Bildquelle: Pixabay / 13902)

Gemeinsame Sparziele gibt es dabei genug, egal ob für eine gemeinsame Immobilie, Altersvorsorge oder kurz- bis mittelfristige finanzielle Ziele.

„Zum kurzfristigen Sparen kann sich ein gemeinsames Tagesgeld- oder Festgeldkonto eignen“, empfiehlt Frank Kuczera. Hier sollten als Notfallreserve mindestens zwei Monatsgehälter liegen. „Für die volle Kontrolle kann man das gemeinsame Sparkonto als sogenanntes ‚Und-Konto‘ einrichten. In diesem Fall können die Partner nur mit gegenseitigem Einverständnis über das Guthaben verfügen“, rät der Experte.

Für langfristige Ziele kann ein Gemeinschaftsdepots bei der Geldanlage eine zentrale Rolle spielen. Bei diesem kann in Wertpapiere verschiedenster Art investiert werden. Zu kurz kommt laut der Umfrage oftmals die Altersvorsorge, nur für knapp 37 Prozent ist die Altersvorsorge ein Gemeinschaftsprojekt.

Transparenz ist die Grundlage für gemeinsame Entscheidungen

Bevor es an die gemeinsame Geldanlage geht, sollte über die jeweilige finanzielle Lage gesprochen werden. (Bildquelle: pixabay / jackmack34)

Miriam Michelsen, Leiterin Altersvorsorge und Krankenversicherung bei MLP, rät über folgende fünf Fragen zu sprechen, bevor es an die gemeinsame Geldanlage geht:

  1. Wieviel Geld hast du?
  2. Wer soll was bezahlen
  3. Bist du finanziell unabhängig
  4. Können wir uns das gemeinsam leisten?
  5. Was machen wir, wenn wir uns mal trennen?

„Wenn diese Fragen beantwortet sind, lassen sich die privaten Finanzen gut gemeinsam regeln“, erklärt Miriam Michelsen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Bei einer gemeinsamen Geldanlage ist es wichtig, dass beide Partner regelmäßig über den Stand der Anlage informiert sind und gemeinsam Entscheidungen treffen, um das Portfolio zu optimieren. Dazu sollten beide Partner offen miteinander kommunizieren und gemeinsam überlegen, wie sie ihre finanziellen Ziele erreichen können.