Auf der diesjährigen Uhrenmesse „Watches and Wonders“ in Genf, die von 27. März bis 2. April stattfindet, präsentieren die wichtigsten Luxusuhrenhersteller ihre Neuheiten. Darunter sind sowohl neue Modelle erfolgreicher Modelllinien als auch vollkommen neue Uhren und Techniken. Diese Uhren-Neuheiten 2023 gehören zu den Highlights.
Calatrava 24 Stunden Travel von Patek Philippe mit zwei Zeitzonen
Zur Watches and Wonders 2023 hat Patek Philippe gleich 17 Neuheiten enthüllt. Darunter ist eine neue Calatrava mit 24-Stundenanzeige und Travel Time Zwei-Zeitzonenmechanismus, eine Grandmaster Chime als Haute Joaillerie-Ausführung und der erste Jahreskalender für die sportlich-elegante Aquanaut-Damenkollektion.
Die 1932 lancierte Calatrava-Kollektion ist für ihr schlichtes elegantes Rundgehäuse bekannt. Die Modellinie umfasst eine Reihe von Komplikationen mit praktischem Nutzen, darunter die Travel Time mit zwei Zeitzonen. Jetzt wurde die Linie durch die Calatrava 24 Stunden Travel Time Referenz 5224R-001 erweitert, die eine neuartige 24-Stunden-Anzeige besitzt, und zwar nicht nur in der zweiten Zeitzone, sondern auch in der Hauptzeit.
Das neue Kaliber 31-260 PS FUS 24H mit automatischem Aufzug hat eine patentierte Zeitzonenkorrektur zum Einstellen der Ortszeit mit der Krone. Das Roségoldgehäuse mit dem blauen Zifferblatt trägt von Hand aufgesetzte Roségold-Ziffern, -Indexe und -Cabochons.
Black Bay 54 von Tudor erinnert an die erste Taucheruhr
Tudor präsentierte zur Watches and Wonders eine neue Ergänzung der Black Bay Linie, die sich an die 1954 vorgestellte Referenz 7922 anlehnt – die erste Taucheruhr der Marke. Die neue Black Bay 54 mit einem Gehäuse von 37 mm und ihrem Manufakturwerk erinnert mit ihren charakteristischen eckigen Zeigern, die auch als „Snowflake“-Zeiger bekannt sind, an die erste Taucheruhr.
Das neue Modell zeichnet sich durch die technische Leistungsfähigkeit von Tudors Manufakturwerk Kaliber MT5400 sowie einer Wasserdichtigkeit bis 200 Meter Tiefe aus. Die in eine Richtung drehbare Lünette weist keine Minuten-Graduierung auf, weil dies in den frühen 1950er-Jahren noch nicht zur Ausstattung gehörte. Der Sekundenzeiger erinnert mit seinem Lollipop-Design ebenfalls an das Originalmodell.
Carrera Chronograph von Tag Heuer mit lab-grown Diamanten
Die bahnbrechende Diamant-d’Avantgarde-Technologie von Tag Heuer hat es dem Schweizer Luxusuhrenhersteller ermöglicht, 2022 zum ersten Mal in der Geschichte lab-grown Diamanten zu benutzen. Die neue Tag Heuer Carrera Plasma Diamant d’Avant-Garde Chronograph Tourbillon 44 mm hat noch mehr Diamanten: Sie ist durchgehend mit lab-grown Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 4,3 Karat besetzt.
Der mattschwarze Chronograph ist mit seinem gut lesbaren und übersichtlichen Bicompax-Zifferblatt und seinen facettierten Bandanstößen den charakteristischen Merkmalen der Tag Heuer Carrera nachempfunden.
Das 44 mm große Gehäuse, die Lünette und das Armband bestehen aus schwarzem, sandgestrahltem, eloxiertem Aluminium. Die Krone trägt einen einzigen lab-grown 2,5-Karat-Diamanten. Für das aus 12 Diamanten und drei polykristallinen Diamantenplatten bestehende 4,9-Karat-Zifferblatt wurde eine hohe Anzahl von Diamantkristallen in einem Stück gezüchtet, um Reflexionen und Lichteffekte in einem einzigen Diamantkörper zu erzeugen.
Das Uhrwerk des Zeitmessers, der Calibre Heuer 02 Tourbillon Nanograph, bietet eine Gangreserve von 65 Stunden. Die Sonderedition wird zu großen Teilen von Hand gefertigt und umfasst eine Schwungmasse in Form des Tag Heuer Wappens.
Classic Tourbillon Manufacture von Frederique Constant zum 35-jährigen Jubiläum
Gleichzeitig zur diesjährig ersten Teilnahme an der Watches and Wonders feiert die Marke Frederique Constant ihr 35-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wurde das Classic Tourbillon Manufacture enthüllt. Das Tourbillon wurde komplett intern entwickelt und in den Werkstätten von Hand zusammengesetzt. Sie besitzt drei Zeiger, eingeschlossen in einem 39 mm großen Gehäuse aus 18 Karat Roségold.
Das Tourbillon schlägt die Sekunden mit Hilfe eines diskreten Zeigers, der über seinen Käfig gleitet. Der aus 81 Komponenten bestehende Käfig ist individuell mit der Seriennummer jedes einzelnen Stücks graviert, die auch auf der Rückseite des Saphirglasbodens zu sehen ist. Das Innenleben ist das Kaliber FC-980. Die Uhr bietet eine Gangreserve von 38 Stunden und ist auf 150 Exemplare limitiert.
Czapek &. Cie bietet mit der Antarctique Révélation Einblicke in die Mechanik
Czapek &. Cie aus Genf stellte ein neues Modell der beliebten Antarctique-Kollektion vor: Die Antarctique Révélation macht das neue Uhrwerk auf der Zifferblattseite sichtbar. Ein filigran skelletiertes Kaliber bietet dem Kenner einen Einblick in die Mechanik der Uhr – die Brücken, Räder und Zeiger auf der feinen Platine.
Das neue Uhrwerk SXH7 selbst ist zifferblattseitig positioniert und erinnert an das Modell Antarctique Rattrapante aus dem Jahr 2021, den ersten Chronographen mit zifferblattseitiger Mechanik für die Zwischenzeitmessung. Zur Watches and Wonders 2023 wurde die Antarctique Révélation mit einer limitierten jährlichen Produktion von 100 Exemplaren eingeführt.
Freak One von Ulysse Nardin kommt ohne Zifferblatt und Zeiger aus
Über zwei Jahrzehnte nach der Vorstellung des ersten Freak stellt Ulysse Nardin nun den neuen Freak One vor. Es handelt sich um eine neue, vom ersten Freak inspirierte Uhr mit den drei unverkennbaren Eigenschaften: kein Zifferblatt, keine Zeiger und keine Krone.
Der Takt der Uhr wird von der 2008 eingeführten Siliziumspirale und einer mit DIAMonSIL beschichteten Hemmung vorgegeben, einer wegweisenden Plasmabeschichtung von Silizium mit synthetischem Diamanten, die 2007 erstmals bei einem Freak zum Einsatz kam. Sie schützt die Hemmung vor Abnützung und Erschütterungen. Die Details in schwarz DLC beschichtetem Titan und Roségold erinnern an neuere Freak-Versionen, wie etwa den Freak S vom vergangenen Jahr.
Odysseus Chronograph von A. Lange & Söhne mit Automatik-Uhrwerk
Mit der Odysseus präsentierten die Uhrmacher von A. Lange & Söhne vor vier Jahren ihren ersten sportlich-eleganten Zeitmesser mit einem fein finissierten Uhrwerk. Der Odysseus Chronograph soll nun die Erfolgsgeschichte der Uhrenfamilie fortschreiben. In seinem Edelstahlgehäuse feiert das neu entwickelte Kaliber L156.1 Premiere – das erste automatische Chronographen-Uhrwerk von A. Lange & Söhne.
Mit seiner innovativen, dynamischen Nullstellung der Stoppzeiger geht die sächsische Manufaktur neue Wege der Feinuhrmacherei. Aufgrund seiner Komplexität ist der Lange Automatik-Chronograph mit einzigartigem Rückstellmechanismus auf 100 Exemplare limitiert.
Perpetual 1908 von Rolex mit neuem Uhrwerk
Die 1908 von Rolex ist ein vollkommen neues Modell, das von einer der ersten Rolex Uhren mit Perpetual-Rotor inspiriert ist. Es soll den Start der Perpetual Kollektion charakterisieren und eine Neuinterpretation uhrmacherischer Tradition sein. Dabei nimmt der Name „1908“ Bezug auf das Jahr der offiziellen Eintragung der Marke in der Schweiz.
Die in 18 Karat Gelb- oder Weißgold mit tiefweißem oder tiefschwarzem Zifferblatt verfügbare Uhr zeichnet sich durch ein schlankes Gehäuse aus. Ihr transparenter Gehäuseboden gibt den Blick auf ein Uhrwerk mit neuartigen Verzierungen frei. Die Form der Zeiger, die facettierten Indizes und die bombierte und fein geriffelte Lünette der 1908 bieten ein harmonisches Spiel aus Funkeln und Reflexen.
Das zertifizierte Chronometer mit dem Kaliber 7140 und weitere Innovationen waren mit der Einreichung von fünf Patentanmeldungen verbunden. Das eigens für dieses Modell entwickelte und gefertigte Uhrwerk hat eine Rolex Côtes de Genève-Verzierung und eine durchbrochene Schwungmasse in 18 Karat Gelbgold. Die klassische Uhr verfügt außerdem über ein Alligatorlederband mit grünem Futter und eine neuartige Dualclasp-Schließe.