Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich zum Wochenschluss und zugleich zum Ende des ersten Quartals von seiner Schokoladenseite. Der DAX gewann am Freitag 0,69 Prozent auf 15.628,84 Punkte hinzu.
Größter Gewinner im DAX war die Aktie von Adidas mit einem Plus von fast 5 Prozent. U.a. hatte es positive Analystenkommentare gegeben. Ebenfalls gefragt waren Zalando und Symrise.
Sartorius meldet Milliardenübernahme
Am Indexende stand Sartorius mit einem Minus von über 5 Prozent. Der Pharma- und Laborausrüster hatte zuvor angekündigt sein Geschäft mit einer Milliardenübernahme zu stärken. Konkret geht es um das Biotech-Unternehmen Polyplus, ein Spezialist für Technologien rund um Zell- und Gentherapien.
Anleger sind von der Milliardenübernahme bei Sartorius nicht begeistert. (Bildquelle: Pressefoto Sartorius AG)DAX überwindet Widerstände
Dem DAX ist es inzwischen gelungen, alle relevanten Widerstände zu überwinden, wie beispielsweise die gleitenden Durchschnitte und das 61,8 Prozent-Retracement des März-Abwärtsimpulses. Darauf weist aktuell Helaba hin. Vor diesem Hintergrund scheint der Weg frei zu sein bis zum Jahreshoch, das Anfang März bei 15.706 Punkten markiert wurde. Auch die Lage der Indikatoren verbessert sich laut Helaba sukzessive: “Inzwischen hat der MACD ein Kaufsignal generiert und das Momentum ist in positives Terrain vorgedrungen.”
US-Börsen reagieren positiv auf Inflationsdaten
Auch die US-Märkte setzten ihre positive Entwicklung zum Ende des ersten Quartals des Jahres fort. Die wichtigsten US-Indizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 verbuchten am Freitag deutliche Kurszuwächse.
Im Fokus standen u.a. die persönlichen Einnahmen und der Deflator für die privaten Konsumausgaben. Das Lieblingsmaß für die Inflation der Fed, der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), kletterte im Februar im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent und damit nicht so stark wie von Marktexperten erwartet. Diese hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
Bewertung der Tech-Werte im Blick
In den USA rückt aber zunehmend die hohe Bewertung der Tech-Werte in den Fokus. Dr. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank weist daraufhin, dass der NASDAQ-100 auf Kurs liegt, das beste Quartal seit 2020 abzuschließen. “Allerdings halte ich den Index inzwischen wieder für recht hoch bewertet: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die erwarteten Gewinne der kommenden zwölf Monate liegt bei 24,3. Dies ist zwar deutlich unter dem Höchstwert von 31 aus dem Jahr 2020, aber 21 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.”
Weiter schreibt der Anlagestratege: “Angesichts der höheren Kapitalmarktzinsen überrascht mich dieses Bewertungsniveau. Die Gewinnrendite – der Kehrwert des KGV – liegt mit 4,1 Prozent erstmals seit der Weltfinanzkrise wieder unter der Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen. Vor Zukäufen beim NASDAQ-100 schrecke ich daher kurzfristig zurück.”
Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse
