BayWa: Tradition trifft Moderne

Eine bayerische Institution meldet Rekordergebnis und will noch mehr

(Bildquelle: Pressefoto © Baywa AG)

Die Baywa AG (WKN: 519406 / ISIN: DE0005194062) ist eine bayerische Institution. Vor einhundert Jahren als Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften gegründet, hat sich das Unternehmen zu einem internationalen Schwergewicht im Energie- und Agrarbereich entwickelt. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns umfasst die Projektierung, den Groß- und Einzelhandel und die Logistik sowie umfangreiche ergänzende Beratungs- und Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Energie, Agrar und Bau.

Ein Urgestein geht

Die 15-jährige Ära von Prof. Klaus Josef Lutz an der Spitze des Unternehmens endete am 31. März 2023. Die Jubiläums-Gala zum 100. BayWa Geburtstag war sein letzter großer Auftritt. Lutz hat in seiner Amtszeit die heutige BayWa maßgeblich geprägt.

Der langjährige BayWa-Chef Prof. Klaus Josef Lutz und sein Nachfolger Marcus Pöllinger. (Bildquelle: Pressefoto © BayWa AG / Enno Kapitza)

Durch die Übernahme von Unternehmensbeteiligungen stieg die BayWa etwa in die weltweiten Top Ten der Getreidehändler auf und in das globale Geschäft mit Erneuerbaren Energien ein. Sein Nachfolger Marcus Pöllinger tritt in große Fußstapfen. Allerdings geht Lutz nicht ganz. Auf Wunsch der BayWa-Großaktionäre soll er an die Spitze des Aufsichtsrates rücken. Die Entscheidung darüber wird auf der BayWa-Hauptversammlung am 6. Juni fallen.

Rekordjahr 2022

BayWa hat den Schwierigkeiten des Jahres 2022 getrotzt und erfolgreich an die Wachstumsdynamik der Vorjahre angeknüpft. Der Umsatz verbesserte sich von 19,8 Mrd. Euro auf 27,1 Mrd. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbucht der SDAX-Konzern einen Zuwachs von knapp 90 Prozent auf 504,1 Mio. Euro.

Hauptumsatzbringer ist weiterhin der Agrarbereich, der die Wertschöpfungsstufen Erfassung, Vertrieb und Service für die landwirtschaftlichen Betriebe abdeckt. Er versorgt Landwirte rund um das Anbaujahr mit Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünge-, Pflanzenschutz- sowie Futtermitteln und übernimmt die Erfassung und Vermarktung der Ernte. Ergebnisseitig richtet sich der Fokus auf den Energiesektor. Dort steht 2023 eine Veränderung an.

Verkauf des internationalen Solarhandelsgeschäfts

BayWa kündigte Anfang März an, das in der BayWa r.e. AG angesiedelte internationale Solarhandelsgeschäft verkaufen zu wollen. Die geplante Transaktion basiert auf der strategischen Neuausrichtung der BayWa r.e. AG, die sich zukünftig auf das internationale Projektgeschäft und die weitere Expansion als Independent Power Producer (IPP) konzentrieren wird. Der geplante Verkauf soll zugleich der Re-Allokation des eingesetzten Kapitals dienen.

Das BayWa-Solarfeld Neufahrn. (Bildquelle: Pressefoto © BayWa AG)

Anhaltendes Wachstum

Wir gehen davon aus, dass das Konzernergebnis auch in Zukunft weit über den Werten liegen wird, die wir bisher durchschnittlich erzielt haben.

Diese Botschaft von BayWa-CEO Klaus Josef Lutz war quasi der Kern seiner letzten Amtshandlung im Rahmen der Bilanzvorstellung 2022. „Dafür spricht unsere Funktion als Grundversorger und dass wir mit all unseren Geschäftsbereichen globale Megatrends wie Klimaschutz, Ernährungs- und Energiesicherheit bedienen.“

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen laut Lutz mit einem Konzernergebnis zwischen 320 und 370 Mio. Euro. Bis Ende des Jahres 2025 strebe die BayWa ein operatives EBIT zwischen 470 und 520 Mio. Euro an, so Lutz.

Sonderdividende zum Firmenjubiläum

BayWa-Anleger freuen sich bereits seit Jahrzehnten über solide Dividenden. Für 2022 soll die Ausschüttung um 5 Cent auf 1,10 Euro erhöht werden. Zusätzlich ist anlässlich des 100-jährigen Bestehens der BayWa AG eine Sonderdividende von 0,10 Euro je Aktie geplant. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,1 Prozent.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Bei BayWa ist die Mischung aus dem Umsatzbringer Agrar und dem Gewinnbringer Erneuerbare Energien aufgrund der regionalen Verbundenheit das Erfolgsrezept. In den kommenden Jahren dürfte sich das noch deutlich mehr auszahlen.