Leifheit: Denn sauber soll es immer sein

Der Haushaltswaren-Markenhersteller ist ein seit mehr als sechs Jahrzehnten nicht mehr aus den deutschen Haushalten wegzudenken.

(Bildquelle: Pixabay / Alexas_Fotos)

Der Haushaltswaren-Markenhersteller Leifheit (WKN: 646450 / ISIN: DE0006464506) ist seit mehr als sechs Jahrzehnten nicht mehr aus den deutschen Haushalten wegzudenken. Zusammen mit der Schwestermarke Soehnle sorgt das Unternehmen aus Nassau an der Lahn nicht nur für Sauberkeit, auch wenn die Wurzeln des heutigen Erfolgs 1959 mit der Produktion von Teppichkehrern gelegt wurden. Inzwischen ist das Unternehmen in den Bereichen Reinigen, Wäschepflege, Küche und Wellbeing zu Hause.

Krisenzeiten gemeistert

Leifheit hat die Corona-Zeit gut gemeistert und steht derzeit noch unter dem Eindruck der Rohstoffkosten- und Lieferkettenproblematik. 2022 hat Leifheit einen Umsatz von 251,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang von 12,8 Prozent im Vergleich zum Rekordumsatz des Jahres 2021, aber auch einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Mit der Dividende versucht Leifheit bei den Anlegern zu punkten. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Unter dem Strich blieb ein EBIT von 2,8 Mio. Euro übrig. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 20,1 Mio. Euro. Die Ergebnisentwicklung wurde laut Unternehmensangaben im Wesentlichen durch fehlende Deckungsbeiträge aus dem Umsatzrückgang sowie die drastisch gestiegenen Material- und Energiepreise beeinflusst. Ungeachtet dessen will Leifheit eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie ausschütten.

Starke Marktposition genutzt

Wie gut Leifheit am Markt positioniert ist, zeigen die Aussagen von Unternehmenschef Henner Rinsche:

Angesichts der Konsumzurückhaltung und stark gestiegener Erzeugerpreise haben wir uns auf ein striktes Kosten- und Ressourcenmanagement konzentriert. Es ist uns gelungen, Verkaufspreiserhöhungen umzusetzen, die im Jahr 2022 sukzessive Wirkung zeigten, jedoch die Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite nur teilweise kompensieren konnten.

Ganz im Trend der Zeit setzt Leifheit zudem auf das Energiesparen: „Im Zuge unserer Werbeaktivitäten haben wir derweil mit der Kampagne ‚Die Stromsparer‘ den Fokus auf die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz unserer Produkte gerichtet. Damit treffen wir den Nerv der Verbraucher, wie die verstärkte Nachfrage nach unseren stromsparenden Wäschetrocknern und Wäschespinnen zeigt. Im Zuge unserer Werbekampagnen werden wir weiter die hohe Qualität und Langlebigkeit unserer Produkte in den Fokus rücken“, so Rinsche.

Aufgaben sind klar definiert

Aufgrund der Konsumzurückhaltung angesichts der hohen Inflation setzt Leifheit auf eine Entspannung in diesem Bereich. So will man sich darauf konzentrieren, den Konzern kosteneffizient aufzustellen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um den stark gestiegenen Preisen für Energie, Frachten und Materialien entgegenzuwirken. Dazu will das Unternehmen Prozesse verbessern und für kürzere Wege zum Kunden sorgen.

Für 2023 geht Leifheit von einem leichten Rückgang des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahreswert aus. Dabei rechnet das Unternehmen mit merklichen Rückgängen in den Segmenten Household und Wellbeing, während im Private-Label-Segment ein leichtes Wachstum erwartet wird. Es wird mit einem positiven Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet.

Das marktEINBLICKE-Fazit

An der Börse sind die schlechten Nachrichten aus der Vergangenheit klar eingepreist. Der Kurs hat sich gegenüber dem 2021er-Allzeithoch von 49 Euro fast gedrittelt, so dass sich mit Blick auf eine konjunkturelle Erholung klare Turnaround-Chancen auch für die Aktie ergeben. Die Produkte jedenfalls können sich sehen lassen und sind nicht durch Billigimporte aus Fernost zu ersetzen.