Infineon: Besserung in Sicht?

Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG

Der Halbleiterhersteller Infineon (WKN 623100) konnte nicht nur mit seinem Zahlenwerk für das zweite Geschäftsquartal (Ende März) überzeugen, sondern auch mit einem überraschend positiven Ausblick. Damit wurden auf Unternehmensseite, aber auch bei den Anlegern und Analysten Hoffnungen geweckt, wonach Infineon endlich wieder bessere Zeiten erleben könnte.

Zwar musste Infineon im zweiten Geschäftsquartal (Januar-März) einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 7 Prozent auf 918 Mio. Euro ausweisen, allerdings stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorquartal um 8 Prozent, was unter anderem dazu führte, dass Vorstandschef Reinhard Ploss ausrufen konnte, dass die Talsohle durchschritten sei. „Unsere Orderbücher füllen sich, wenn auch noch recht kurzfristig. Deshalb rechnen wir auch mit einem weiteren Anstieg von Umsatz und Marge im laufenden Quartal“, fügte er hinzu. Der Konzernüberschuss konnte im Vergleich zum ersten Quartal sogar um 74 Prozent auf 33 Mio. Euro nach oben geschraubt werden. Damit lag Infineon über den Analystenschätzungen, die sich im Schnitt bei 30,9 Mio. Euro bewegten.

Aufgrund der guten Ergebnisse im ersten Halbjahr und des deutlichen Wachstums der Märkte in der zweiten Geschäftsjahreshälfte will Infineon sowohl beim Umsatz als auch bei der Segmentergebnis-Marge einen Wert im oberen Bereich der bisher in Aussicht gestellten Spanne erreichen. Zuvor hatte Infineon einen Rückgang bei den Erlösen für das Gesamtjahr von 5 bis 9 Prozent bei einer operativen Marge zwischen 5 und 9 Prozent in Aussicht gestellt. Für das dritte Geschäftsquartal rechnet Infineon mit einem Umsatz von etwa 1 Mrd. Euro. Die Segmentergebnis-Marge soll bei etwa 10 Prozent liegen. Damit würden sich noch einmal deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorquartal ergeben. An der Börse sorgte Infineon mit diesem Zahlenwerk sogleich für wahre Jubelstürme. Am Donnerstagnachmittag konnte die Infineon-Aktie fast 10 Prozent an Wert zulegen und mit deutlichem Vorsprung die Spitzenposition im DAX einnehmen.

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Auch die Analystenzunft konnte Infineon überzeugen, dass möglicherweise endlich Besserung in Sicht sein könnte. Bei der US-Investmentbank Merrill Lynch hat man Infineon nach den Zahlen von “Underperform” auf “Buy” hochgestuft und das Kursziel von 6,00 auf 7,50 Euro angehoben. Er habe die Aktie des Halbleiterherstellers hochgestuft, weil er jetzt einen höheren Bewertungsmaßstab anlege, schrieb Analyst Didier Scemama in einer Studie. Die Marktprognosen für das Geschäftsjahr 2013/2014 dürften noch um 15 bis 20 Prozent ansteigen, die Schätzungen für das folgende Jahr um fünf bis zehn Prozent. Sowohl die Quartalsergebnisse der einzelnen Sparten des Konzerns als auch die Prognose für das laufende Quartal hätten über den Erwartungen gelegen, hieß es weiter.

Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG