Es ist ein langer Weg ins Metaverse

Das Potenzial im Metaverse bleibt groß, es könnte jedoch lange dauern, bis sich Umsätze und Gewinne einstellen.

(Bildquelle: Pressefoto Meta)

Für Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) war der Ausflug in das Metaversum bisher ein großes Verlustgeschäft. Allerdings dürfte man bei der Facebook-Muttergesellschaft den Glauben an die Potenziale des Metaversums noch längst nicht aufgegeben haben. Auch andere Marktteilnehmer glauben fest daran, dass die Gewinne im Metaverse eines Tag Realität werden sollten.

In der schnelllebigen Technologiewelt gibt es viele Trends, die kommen und gehen. Einige, wie das Internet, Suchmaschinen oder Streaming, bleiben und verändern die Welt. In diesem Jahr gehören die Schlagzeilen ganz besonders der Künstlichen Intelligenz und dem Chatbot ChatGPT. Vor nicht allzu langer Zeit sollte Metaverse das „next big thing“ sein. Der Hype ging so weit, dass Facebook seinen Namen in Meta änderte.

Seitdem hat der Social-Media-Gigant viel Geld verbrannt, um sein Geschäft mit dem Metaversum auszubauen. Bisher hält sich der Erfolg in Grenzen, sodass Zweifel daran erlaubt sind, ob das Metaverse wirklich der enorme Wachstumsmarkt ist, den sich Meta-Chef Mark Zuckerberg vorgestellt hatte. Trotz dieser Zweifel bleiben viele Marktteilnehmer von den Aussichten im Bereich Metaverse überzeugt.

Meta geht seinen Weg

Bei Grand View Research schätzt man, dass der weltweite Metaverse-Markt 2022 auf ein Volumen von rund 65,5 Mrd. US-Dollar gekommen ist. Zwischen 2023 und 2030 wird mit einem Wachstum des Marktes um 41,6 Prozent pro Jahr gerechnet. Als Wachstumstreiber soll vor allem die zunehmende Integration der physischen, realen Welt mit der virtuellen, digitalen Welt über das Internet fungieren. Hierbei sollen unter anderem Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen helfen.

Für die Menschen soll es im Metaverse immer mehr zu tun geben. Ein besonders wichtiger Zugang ist dabei schon heute das Gaming. Allerdings dürfte sich auch der Social-Media-Bereich dahin entwickeln, insbesondere, wenn man bedenkt, dass Meta Platforms, die Muttergesellschaft von Facebook, WhatsApp und Instagram, einer der wichtigsten Treiber des Schwenks in Richtung Metaversum ist.

Meta hat in seiner Sparte Reality Labs mit Metaverse-bezogenen Produkten und Dienstleistungen wie Virtual-Reality-Brillen einen gewaltigen Verlust angehäuft (Bildquelle: Pressefoto Facebook)

Dass Meta und die anderen Metaverse-Vertreter einen langen Weg zu gehen haben zeigt der Umstand, dass der Konzern 2022 in seiner Sparte Reality Labs mit Metaverse-bezogenen Produkten und Dienstleistungen wie Virtual-Reality-Brillen einen Verlust in Höhe von 13,72 Mrd. US-Dollar angehäuft hatte. Gleichzeitig gingen die Umsätze leicht von 2,27 Mrd. US-Dollar in 2021 auf 2,16 Mrd. US-Dollar zurück. Damit machten die Erlöse der mutmaßlichen Zukunftssparte nicht einmal 2 Prozent der Gesamterlöse aus. Wenn man jedoch den optimistischen Ausführungen von Konzernchef Markt Zuckerberg Glauben schenken möchte, dürfte sich dies bald ändern.

Disney steigt vorerst aus

Dass nicht jeder ähnlich überzeugt von den Aussichten im Bereich Metaverse ist wie bei Meta, zeigt das Beispiel Disney. Der Medienkonzern hat im Zuge seine Sparmaßnahmen den Beriech Metaverse gestrichen. Im Zuge der jüngsten Stellenstreichungen mussten auch die rund 50 Mitarbeiter, die sich mit dem Metaversum, beschäftigt hatten, gehen. Dabei hatte man einige Ideen, wie Virtual- und Augmented-Reality in Zukunft hätte eingesetzt werden sollen. So wären zum Beispiel rund um den Sportsender ESPN viele neue interaktive Live-Erlebnisse denkbar.

Mit dem CEO-Wechsel sowie der Rückkehr von Unternehmensikone Bob Iger und den angestoßenen Sparmaßnahmen ist nun vorerst mit dem Metaversum bei den Micky-Maus-Konzern vorbei. Igers Vorgänger Bob Chapek hatte noch davon gesprochen, mithilfe der Metaverse-Sparte, die physische mit der digitalen Welt verbinden zu wollen. Möglicherweise kommt Disney eines Tages auf dieses Vorhaben zurück. Dass man diesen Bereich vielleicht zu vorschnell eingestampft haben könnte, impliziert ein Blick auf eine Studie von McKinsey.

Dort traut man dem Metaverse bis zum Jahr 2030 ein Marktvolumen von bis zu 5 Billionen US-Dollar zu. Für 2022 wurde diesem Bereich ein Wert von rund 200 bis 300 Mrd. US-Dollar beigemessen. Als Vergleich wird unter anderem auf die rasante Entwicklung des Bereichs Künstliche Intelligenz verwiesen. Außerdem wird darauf verweisen, dass sich viele Unternehmen bereits frühzeitig positionieren und damit langfristig Wettbewerbsvorteile genießen würden, wenn das Metaversum irgendwann durchstartet.

Interessante Anlagealternative

Anleger können auf verschiedene Art und Weise auf das Metaversum setzen. Neben Aktien von einzelnen Unternehmen wie Meta oder dem Online-Videospezialisten Roblox, beschäftigen sich immer mehr Finanzprodukte mit diesem Thema. Ganz neu ist in dieser Kategorie der DWS Invest Metaverse (WKN: DWS3HW / ISIN: LU2576371582). Der zur Deutschen Bank gehörende Vermögensverwalter hat den Fonds am 15. Februar 2023 aufgelegt. Es wird primär in Aktien von Unternehmen investiert, deren Geschäft von der Entwicklung der digitalen Welt, insbesondere des Metaverse, profitiert bzw. derzeit damit verbunden ist.

Roblox geht seinen Weg im Metaverse. (Bildquelle: Pressefoto Roblox)

Solche Unternehmen liefern Rechenleistung, virtuelle Inhalte für das Metaverse (digitale, virtuelle Welt), Geräte (Hardware und Wearables) für die virtuelle Welt und bieten neue digitale Zahlungsmethoden (Kryptowährungen, digitale Kreditvergabe) an zur Abwicklung von Transaktionen im Metaverse. Zu den größten Positionen zählen derzeit Taiwan Semiconductor Manufacturing, NetEase, Adobe oder die Gaming-Spezialisten Ubisoft und Sony. An das Potenzial im Bereich Metaverse glaubt auch ein großer Teil der Unternehmen aus den relevanten Beriechen Technologie, Medien und Kommunikation.

Fehlende Beweise

Die Beratungsgesellschaft KPMG hat eine entsprechende Studie bei 767 Unternehmen aus diesen Sektoren in 13 Ländern, auf fünf Kontinenten durchgeführt. 60 Prozent der Entscheider glauben demnach, dass Metaverse die Umsätze und Gewinne ankurbeln sowie die operativen Kosten senken kann, indem Transaktionen von der physischen in die digitale Welt verlagert werden. Allerdings würden ähnlich viele Verantwortliche laut KPMG sagen, dass das Metaverse trotz seines Potenzials noch weiter verfeinert und entwickelt werden müsse. Die Mehrzahl der Studienteilnehmer würde glauben, dass es noch viele Jahre dauern sollte, bis sich das Metaversum zu einem florierenden kommerziellen Ökosystem entwickelt.

Rund 70 Prozent der Befragten Unternehmen würden weniger als 5 Prozent ihres 2023er-Technologie-Budgets in Metaverse-Investments stecken, während 27 Prozent gar kein Geld für das Metaverse ausgeben würden. Laut KPMG wollen viele Vertreter in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation erst Beweise für eine stärkere Nutzung des Metaverse sehen, bevor sie erhebliche Investitionen tätigen. 40 Prozent der Befragten hätten gesagt, dass es bisher an erfolgreichen Anwendungsfällen mangeln würde, um die Rentabilität von Investitionen in das Metaverse zu belegen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Das Metaverse scheint ein riesiges Potenzial zu bergen, allerdings ist es für die Wenigsten bereits sichtbar. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich nicht bereits frühzeitig positionieren sollte, um später von Wettbewerbsvorteilen zu profitieren. Ähnliches gilt für Anleger. Mithilfe des DWS Invest Metaverse können sich diese bereits heute dem Investmentthema Metaversum widmen.