Nach einem Sprung um 0,6 Prozent auf knapp über die Marke von 15.900 Punkten und ein neues Jahreshoch (15.903,25 Zähler) ging dem DAX am Montagnachmittag die Puste aus. Das Barometer rutschte in die Verlustzone und schloss am Ende mit einem Minus von 0,11 Prozent bei 15.789,53 Zählern.
Trotzdem herrschte in den vergangenen Tagen eine positive Stimmung. Der DAX hat gerade einen kleinen Lauf, denn in den vergangenen acht Handelstagen gab es vier neue Jahreshoch. Zu den Top-Aktien gehörten am Montag bisher MTU, Airbus und HeidelbergCement, während Hannover Rück, Münchener Rück und Commerzbank die rote Laterne innehatten.
Ob der DAX in den kommenden Tagen neue Jahreshöchststände erreichen kann, wird sich unter anderem an der nun begonnenen Berichtssaison zeigen. Der Start in die „Earning Season“ gelang mit den Bilanzen der großen US-Banken schon einmal gut. Die Bankenkrise scheint erst einmal passe zu sein, zumindest zeigten die großen US-Banken, dass sie die Krise im März gut überstanden haben.
Ein bisschen Saisonalität …
Für den DAX könnte es in diesen Tagen weiter nach oben gehen. Stichwort Saisonalität. Der April ist aufs Jahr gesehen stets ein starker Börsenmonat. Von charttechnischer Seite wird diese Entwicklung durch die Ende März vervollständigte Bodenbildung bestätigt, wie es HSBC schreibt. Das macht Lust auf mehr. Seit Jahresanfang kommt der DAX auf ein Plus von mehr als 13 Prozent.
Nur noch wenige Prozent zur DAX-Bestmarke
Mit dem Jahreshoch oberhalb von 15.900 Punkten hat der DAX eigentlich schon das von vielen Analysten anvisierte Jahresziel von 16.000 Punkten erreicht. Davon aus gesehen sind es gerade noch 290 Punkte zum Rekordhoch, das im November 2021 im DAX markiert wurde.
Die Gefahr der (zu) hohen Erwartungen
„Kühne Optimisten könnten aus dem ´V-förmigen´ Einschnitt vom März sogar einen Vorstoß in ´uncharted territory“´ableiten, schreibt die HSBC in ihrer Morgen-Analyse. In der Summe sei die Aufwärtsbewegung des Jahres 2023 absolut intakt und habe zuletzt nochmals einige zusätzliche Bestätigungen erfahren. Anders gesagt: Der Aufwärtstrend im DAX ist intakt und zur Bestmarke fehlen dem DAX nur noch wenige Prozent.
Doch bei aller Charttechnik – es gibt es da weiterhin die Dauerthemen Inflation und Geldpolitik, die in den kommenden Wochen durchaus immer wieder für Schwankungen sorgen könnten.
Hinzu kommen immer wieder Konjunkturdaten und die große Flut an Quartalszahlen. Für die Bilanzen sind beispielsweise die Analysten der LBBW zuversichtlich. Die ersten Daten seien gut gewesen und es komme hinzu, dass die Messlatte aus dem Vorjahr – insbesondere in den Vereinigten Staaten – niedrig sei. Gleichzeitig warnen sie aber auch vor zu hohen Erwartungen.
In den USA sorgte der Mix aus Quartalsergebnissen und Konjunkturdaten am Montagmittag New Yorkr Zeit, dass sich die wichtigsten Indizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 kaum von der Stelle bewegten.
