Der Optimismus hat bei Sto Bestand

Der Bauzulieferer zeigt, dass es auch ohne Boom erfolgreich am Markt bestehen kann und gibt sich optimistisch.

(Bildquelle: Pressfoto: Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA)

Der Bauzulieferer Sto SE & Co. KGaA (WKN: 727413 / ISIN: DE0007274136) konnte im Rahmen seiner Bilanzvorlage für 2022 überzeugende Zahlen präsentieren und mit seinem Ausblick überraschen. Die Baukonjunktur mag ins Stocken geraten sein – bei dem süddeutschen Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen, läuft das Geschäft aufgrund der Marktstellung dennoch.

Bauzulieferer mit starkem Geschäftsjahr 2022

2022 erzielte Sto einen Anstieg des Konzernumsatzes um 12,4 Prozent auf 1,79 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,59 Mrd. Euro), Dieser war in Summe auf die notwendigen Verkaufspreiserhöhungen zurückzuführen, mit denen das Unternehmen auf die drastische Kostenzunahme im Einkauf reagierte.

Dennoch waren die Maßnahmen so erfolgreich, dass das Betriebsergebnis EBIT im Sto-Konzern mit 129,7 Mio. Euro das Vorjahresniveau von 124,5 Mio. Euro übertraf. Damit wurde auch die prognostizierte Bandbreite von 114 bis 134 Mio. Euro erreicht. Das Vorsteuerergebnis belief sich auf 128,3 Mio. Euro und lang damit leicht unter em Vorjahreswert von 127,9 Mio. Euro sowie im Rahmen der Prognose von 112 bis 132 Mio. Euro.

Sto rechnet trotz der “großen Herausforderungen für 2023” mit einem Umsatz von 1,91 Mrd. Euro im Konzern. Für das Betriebsergebnis EBIT prognostiziert Sto eine Bandbreite von 118 bis 143 Mio. Euro und für das Vorsteuerergebnis EBT einen Wert zwischen 117 und 142 Mio. Euro.

Der langfristige Aufwärtstrend bei der Sto-Aktie ist intakt

Die Charttechnik spricht trotz des Rückgangs im vergangenen Jahr zumindest auf langfristige Sicht für die Sto-Aktie. Die Aktie notiert klar über dem GD200, der bei 148 Euro verläuft.

Aus langfristiger Sicht, war die Aktie jedoch ein solides Investment. Wer vor zehn Jahren 10.000 Euro in die Aktie gesteckt hätte, verfügt heute über einen Depotwert von rund 13.000 Euro. Hinzu kommen noch Dividenden.

Zuletzt erhielten Vorzugsaktionäre eine Basisdividende von 0,31 Euro sowie einen Sonderbonus von 4,69 Euro je Aktie. Das soll sich auch für 2022 nicht ändern. Letztlich entscheidet die Hauptversammlung am 21. Juni 2023 darüber. Auf dem aktuellen Kursniveau ergibt sich bei einer Ausschüttung von 5 Euro eine Dividendenrendite von 2,8 Prozent.

Ein Analyst erhöht Kursziel für Sto-Aktie

Patrick Speck, Analyst bei Montega, hat am 13. April 2023, nach der Bilanzvorlage von Sto das Rating “Kaufen” bestätigt und das Kursziel von 240 auf 260 Euro erhöht.

Sto überzeugt seiner Ansicht nach trotz der schwierigen makroökonomischen Lage im Bausektor weiterhin mit einer hohen Resilienz, was einmal mehr die strukturelle Stärke des Geschäftsmodells mit Fokus auf die Gebäudedämmung unterstreicht. Cash-bereinigt dürfte das 2023er KGV laut Speck knapp unter 10 liegen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Sto-Aktie war 2021/2022 einer der großen Gewinner des Baubooms im Land. Nach dem Zinsschock rückt nun wieder das Thema Gebäudedämmung und damit auch Sto in den Blickpunkt. Die Energie- und Wärmewende macht Sanierungen en Masse notwendig und Sto wird davon profieren können.

Aufgrund der Marktstellung kann das Unternehmen dabei auch inflationsbedingt höhere Einkaufspreise problemlos weitergeben. Für die Aktie könnte dies tatsächlich einen kräftigen Sprung nach vorne bedeuten.