ProSiebenSat.1: Klingt ein wenig nach Wunschdenken

Bildquelle: Pressefoto ProSiebenSat.1 Media SE

Bei der „ProSiebenSat.1 Media SE“ (WKN: PSM777 / ISIN: DE000PSM7770) ist mir zuletzt etwas Interessantes aufgefallen. Und zwar nach dem Kursrutsch, den es bei der Aktie gab, nachdem das Management Ende August einen enttäuschenden Ausblick auf das dritte Quartal gegeben hatte.

ProSiebenSat.1-Chart: boerse-frankfurt.de

Denn da gab es im Grunde eine Umsatzwarnung für das Kerngeschäft: So wird der Umsatz im laufenden Quartal im Bereich TV voraussichtlich „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ unter dem Wert des Vorjahresquartals (= 472 Mio. Euro) bleiben, so die Meldung. Pardon, „TV“ heißt es natürlich nicht, sondern „Broadcasting German-speaking“, wie ich der Pressemitteilung entnehmen konnte.

ProSiebenSat.1 Media SE: Das laufende Quartal wird wohl eher mau

Man zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich die Lage im vierten Quartal verbessern wird. Na, das wird sich noch zeigen müssen, es klingt ein wenig nach Wunschdenken, wenn es in der Meldung auch heißt, dass „vorbehaltlich einer verbesserten Werbeentwicklung im vierten Quartal“ an den Finanzzielen für 2017 festgehalten werde. Zu diesen Zielen gehört u.a. ein bereinigter Konzernüberschuss über Vorjahreswert (der bei 536 Mio. Euro lag). Wenn das dritte Quartal allerdings enttäuscht, wird das schwieriger zu erreichen sein. Insofern kein Wunder, dass der Aktienkurs negativ auf diese Meldung reagierte.

Ob der Kursrückgang (von rund 32,50 auf aktuell rund 27,75 Euro) angemessen war, ist eine andere Frage. Nun nun zu dem interessanten Punkt: Nach dem Kursrutsch hat der CEO des Unternehmens – Thomas Ebeling – laut meldepflichtiger Transaktion für 279.000 Euro Aktien des eigenen Unternehmens gekauft. Und auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats kauften den entsprechenden Meldungen nach dem Kursrutsch zufolge ProSiebenSat.1-Aktien. Ich finde: Wenn gleich mehrere Unternehmens-Insider offensichtlich auf dem aktuellen Niveau ein „Kaufniveau“ sehen, dann halte ich das für ein bullishes Zeichen. Dies ist natürlich nur einer von vielen Aspekten.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

“Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!” – Johann Wolfgang von Goethe

Michael VaupelEin Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig. Seine kostenlosen Newsletter können Sie hier abonnieren. Weitere Informationen unter: www.ethische-rendite.de

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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto ProSiebenSat.1 Media SE