Um 10: DAX im Plus – Etwas still und fast schon unheimlich

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Gemischte Vorgaben für den heutigen Dienstag: Während die asiatischen Börsen teilweise leichte Abschläge verbuchen mussten, waren chinesische Aktien aufgrund eines stärker als erwartet gestiegenen Caixin- Einkaufsmanagerindex gesucht. Zudem schieben Mut machende leicht positive Futures für den Start an der Wall Street den DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) zum heutigen Handelsstart weiter nach oben. Und das obwohl das Risiko einer militärischen Eskalation im Nordkorea-Konflikt in der Luft liegt. Die Situation an der Börse darf damit als etwas still und fast schon unheimlich bezeichnet werden.

Wir befinden uns jetzt im Börsenmonat September, der bekanntermaßen zu den schwächsten des Jahres zählt. An einem Punkt angekommen, wo der US-Markt seit Monaten ohne eine nennenswerte Korrektur steigt und die politischen Spannungen wohl am Höhepunkt angekommen sind, erscheint eine Herbstkorrektur oder gar ein Crash möglicherweise vorprogrammiert. Die Börsen sind jetzt an einer „Friss oder stirb’!“-Marke angekommen, an der es wahrscheinlich nicht in dieser bislang ruhigen Art und Weise weitergehen, sondern der Markt ein weiteres Extrem abrufen wird: Crash oder „Kapitulationsrally“ der Crashpropheten.

Der Rohstoff Kupfer, ebenfalls als Wirtschaftsbarometer bekannt, kann seinen starken Anstieg der vergangen Wochen bestätigen und legt weiter zu. Das Verhältnis Gold zu Kupfer zeigt ebenfalls eine steigende Tendenz und wurde bereits von „Anleihen-Guru“ Jeffrey Gundlach als ein Indiz für inflationäre Tendenzen gewertet. Derzeit sind diese jedoch noch nicht in Zahlen zu erkennen, so dass sich die Europäische Zentralbank am Donnerstag wohl weiter in Geduld üben muss, ihr selbst auferlegtes Ziel einer Inflation von zwei Prozent zu erreichen. Mario Draghi muss sich damit erneut als Jongleur zwischen „Quantitative Easing“ (QE) und Tapering beweisen, um den rasanten Anstieg des Euro im Griff zu behalten.

Ein Beitrag von Konstantin Oldenburger, CMC Markets, Frankfurt.

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