Vinci: Starker Auftakt sorgt für Fantasien

Französischer Bau- und Infrastrukturkonzern verzeichnet Auftragsbestand auf Rekordniveau.

(Bildquelle: © Photothèques VINCI et filiales, DR.)

Die hohen Zinsen sowie die schwächelnde Konjunktur machen es Vinci (WKN: 867475 / ISIN: FR0000125486) derzeit nicht gerade leicht. Mit den Zahlen zum ersten Quartal 2023 hat der französische Bau- und Infrastrukturkonzern jedoch gezeigt, dass er sich auch in diesem schwierigen Umfeld robust präsentieren kann.

Auftragsbestand auf Rekordniveau

Zwischen Januar und März legten die konzernweiten Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 17 Prozent auf 15,0 Mrd. Euro zu. Das organische Umsatzplus lag bei 14,2 Prozent. Rund 45 Prozent des Geschäfts werden auf dem französischen Heimatmarkt erzielt. Dort lag das Umsatzplus auf vergleichbarer Basis bei 9 Prozent, während im Rest der Welt vergleichbare Umsatzzuwächse um 20 Prozent erzielt werden konnten. Darüber hinaus freute man sich bei Vinci über eine starke Auftragslage.

Zum 31. März 2023 erreichte der Auftragsbestand den Rekordwert von 60,3 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund des hohen Auftragsbestandes verwies das Management darauf, dass dieser dem Konzern nicht nur eine gute Visibilität verschaffen, sondern es auch ermöglichen würde, bei neuen Aufträgen selektiv vorzugehen. Man könnte beispielsweise auf höhere Margen achten.

Zahlreiche Flughäfen verzeichneten Rekordwerte beim Passagieraufkommen und konnten die Vor-COVID-Niveaus übertreffen. (Bildquelle: © Photothèques VINCI et filiales, DR.)

Airport-Sparte auf Erholungskurs

Im Geschäft mit dem Betrieb von Autobahnen konnte Vinci zuletzt trotz hoher Spritpreise ein erhöhtes Verkehrsaufkommen verbuchen. Die unternehmenseigenen Betreiber von Flughäfen profitierten wiederum von der anhaltenden Erholung der Reisetätigkeiten nach der COVID-Delle der vergangenen Jahre. Zahlreiche Flughäfen verzeichneten Rekordwerte beim Passagieraufkommen und konnten die Vor-COVID-Niveaus übertreffen.

Darunter die Flughäfen in Portugal, Belgrad, Mexiko und der Dominikanischen Republik. Die Sparte Vinci Airports konnte im ersten Quartal 2023 insgesamt 56 Millionen Passagiere an seinen Flughäfen begrüßen, 54 Prozent mehr als im ersten Quartal 2022. Insgesamt entsprach das Passagieraufkommen 88 Prozent des Niveaus des ersten Quartals 2019. Gut lief es für Vinci zuletzt auch in Bau- und Energiesparte.

Luft nach oben

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung wurden die Jahresziele bestätigt. Demnach will Vinci 2023 Umsatz und das operative Ergebnis weiter steigern, allerdings nicht ganz so stark wie noch 2022. Auch beim Nettogewinn werden trotz höherer Kosten Zuwächse erwartet.

Anleger hatten die jüngsten Zahlen genutzt, um einige Gewinne mitzunehmen, nachdem die Vinci-Aktie zuletzt auf neues Allzeithoch geklettert war. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt aktuell rund 12 Prozent. Zudem trauen einige Analysten dem Papier weitere Kurszuwächse zu.

Starke Umsatzentwicklung

Deutsche Bank-Analyst Andy Chu führt die Vinci-Aktie derzeit mit einem “Buy”-Rating und einem Kursziel von 129,00 Euro, was einem Kurspotenzial von rund 18 Prozent entsprechen würde. Der Analyst verweist vor allem auf die klar über den Konsensschätzungen liegenden Umsatzstatistiken im ersten Quartal.

Jefferies-Mann Graham Hunt nutzte die Gelegenheit, um das Kursziel sogar anzuheben, in diesem Fall von 125,00 auf 130,00 Euro. Auch hier lautet die Einschätzung “Buy”. Neben einem umsatzseitig starken Jahresauftakt stellt Hunt zudem heraus, dass das Portfolio bei Vinci strukturellem Gegenwind gut trotzen könne.

Mein Fazit

Angesichts der Marktunsicherheiten suchen Anleger vor allem nach sogenannten Sicheren Häfen. Vinci hat gezeigt, dass sich das Unternehmen trotz verschiedener Herausforderungen gut behaupten und als “stabiler Wert” bezeichnet werden kann.

Wer jedoch das Einzelaktien-Risiko bei Vinci vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von “stabilen Werten” setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABL / ISIN: DE000DA0ABL9) auf den Stabile Werte Index anschauen. In diesem sind neben Vinci auch BayWa, Barrick Gold, Microsoft oder Berkshire Hathaway vertreten.