Eine digitale Gefahr: Fakeshops

Im Internet eröffnen immer mehr Fakeshops, mit denen Betrüger im Bereich Onlineshopping schnelles Geld machen wollen.

(Bildquelle: pixabay / QuinceCreative)

Onlineshopping ist für viele mittlerweile so alltäglich wie der Gang in den Supermarkt. Laut Branchenverband Bitkom kaufen 94 Prozent der Internetnutzer ab 16 Jahren online ein.

Immer mehr verwenden dafür ihr Smartphone: Mehr als jeder Zweite gibt Bestellungen über ein mobiles Endgerät auf. Auf dem virtuellen Marktplatz tummelt sich leider auch eine wachsende Zahl Betrüger, die vom Trend zum „E-Commerce“, so der Fachausdruck für den Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet, profitieren will.

„Die Erscheinungsformen von Betrug im Netz sind vielfältig und die meisten Täter agieren überaus professionell. Das macht es für Nutzer oft schwer, einen Betrug frühzeitig zu erkennen“, erklärt Dr. Stefanie Hinz, Vorsitzende der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Die Zahl von Fakeshops steigt rasant

Eine beliebte Betrugsmasche sind sogenannte Fakeshops – ein englischer Begriff für gefälschte Webshops. Laut Sicherheitsindex von „Deutschland sicher im Netz“ – ein Verein, der Bürger und kleine Unternehmen im sicheren Umgang mit der digitalen Welt unterstützt – steigt ihre Zahl rasant. Demnach wurden 13 Prozent der Internetnutzer in den vergangenen zwölf Monaten Opfer dieser Betrugsmasche.

Fakeshops können den echten Webshops zum Verwechseln ähnlich sehen. (Bildquelle: pixabay / methodshop)

Das Vorgehen der Kriminellen: Sie betreiben einen Onlineshop, in dem sie vermehrt begehrte Waren zu einem unschlagbar günstigen Preis anbieten. Auf den ersten Blick mutet die Webseite seriös an, wirbt mit falschen Zertifikaten und angeblich zufriedenen Käufern.

Manchmal sind die Fakeshops sogar täuschend echte Kopien von real existierenden Webshops. Nach dem Bestellvorgang wird die Ware jedoch nie geliefert oder der Kunde erhält nur ein minderwertiges Produkt. Das Geld ist verloren.

Vorsicht bei der Zahlungsmethode Vorkasse

„Wer im Internet einkauft, sollte nicht leichtfertig etwas bestellen, sondern sich zunächst vergewissern, dass die Webseite echt ist. Dazu gehört, die Internetadresse in der Browserzeile zu prüfen. Liest man dort kryptische Zeichen oder eine zusätzliche Domainendung, sollten die Alarmglocken schrillen. Seriöse Anbieter übertragen die Daten außerdem in der Regel verschlüsselt, sodass die Adresse mit https beginnt“, erläutert Sicherheitsexperte Hartmut Schlegel von der Postbank.

Gerade beim Bezahlvorgang sei besondere Vorsicht geboten: „Zwar bieten viele Fakeshops vermeintlich mehrere Zahlungsweisen an, es funktioniert aber nur die Vorkasse, etwa in Form einer Überweisung. Auf Nummer sicher gehen Kunden, wenn sie nur bei Onlineshops kaufen, die eine Bezahlung auf Rechnung, per Lastschrift oder per Nachnahme anbieten.“

Verbraucherzentrale warnt

„Fakeshops sind eines der großen, dauerhaften Probleme im Verbraucheralltag und die Zahl der Beschwerden steigt stetig an“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Weiter führt er aus, „im Jahr 2020 wurden in den Verbraucherzentralen rund 1.000 Verbraucherbeschwerden über Fakeshops erfasst, in 2021 hat sich die Zahl auf knapp 3.000 verdreifacht.“

Unser marktEINBLICKE-Tipp:

Falls Sie auf einen verdächtigen Shop gestoßen sind oder sich nicht sicher sind. Die Verbraucherzentrale NRW bietet mit dem „Fakeshop-Finder“, eine kostenlose Onlineanwendung, mit der potenzielle Kunden Internetanbieter auf Seriosität überprüft werden können: www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder