Berichtssaison: Besser als erwartet

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Da schau mal einer an, was in dieser Woche an der Wall Street beziehungsweise im Nasdaq 100 so alles geboten wurde. Dort läuft, ebenso wie hierzulande, die Berichtssaison, und zwar auf Hochtouren. Dabei waren es in den vergangenen Sitzungen vor allem die Schwergewichte, die ihr Zahlenwerk fürs abgelaufene Quartal präsentierten.

Am Dienstag öffneten unter anderem Microsoft und Alphabet die Bücher, zur Wochenmitte legte, neben anderen, Meta Platform Inc., formerly known as Facebook, den Quartalsbericht vor. Am gestrigen Donnerstag waren es (um einen heimischen Wert zu nennen) Deutsche Bank und natürlich US-Tech-Schwergewicht Amazon, die Einblick in den Geschäftsverlauf der zurückliegenden drei Monate gewährten. Dabei trat durchaus Überraschendes zutage. Denn:

Microsoft überzeugt

Ganz anders, als von vielen Analysten erwartet, konnten die genannten Unternehmen mit guten Ergebnissen aufwarten. Das wurde an den Börsen auch entsprechend honoriert – für die jeweilige Aktie ging es (wenn auch nur zwischenzeitlich, siehe Amazon) deutlich nach oben, teilweise wurden gar neue Jahreshochs (siehe Microsoft) markiert.

Das half dann auch dem Nasdaq 100 auf die Sprünge, der sein Wochentief am Dienstag bei 12.725 aufgestellt hatte und gestern immerhin 2,8% zulegen und damit wieder über die 13.000er-Barriere ausbrechen konnte. Warum das überhaupt erwähnenswert ist?

Weil an den (US-)Märkten zuletzt – insbesondere verursacht durch die Quartalszahlen der First Republic Bank – die alten Ängste vor einer möglichen neuen Bankenkrise heraufbeschworen wurden. Und was macht das alles mit dem DAX?

Aus alt mach neu

Der deutsche Leitindex hatte es zuletzt alles andere als leicht, neue Impulse freizusetzen. Stattdessen markierten die heimischen Blue Chips zum Wochenauftakt zwar noch ein neues Jahreshoch (bei 15.919 Punkten), danach schalteten die Kurse aber in den Konsolidierungsmodus.

Im (Wochen-)Tief ging es dabei am Mittwoch bis auf 15.694 Zähler hinunter, bevor sich die Notierungen an der 15.800er-Marke stabilisieren konnten. Das heißt: um sich nach oben absetzen zu können, müsste der DAX über das aktuelle 2023er-Top ausbrechen und anschließend Kurs auf den Doppelwiderstand aus 16.000er-Marke und 2021er-Augusthoch nehmen.

Auf der Unterseite steht dagegen die Auffangzone rund um das März-Hoch bei 15.706 im Fokus, das in dieser Woche gleich mehrfach auf den Prüfstand gestellt wurde. Brechen die Kurse dort nach unten durch, könnte es schließlich zu einem Rücksetzer an das (mittlerweile leicht nach oben verschobene) Volumenmaximum bei 15.525/15.500 kommen.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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