Märkte am Dienstag: Nur kurzer Sprung über 16.000

Infineon gesucht | US-Regionalbanken unter Druck | Warten auf Fed und EZB

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Der deutsche Aktienmarkt startet nach einem kurzen Sprung des DAX über die 16.000er-Marke und ein neues Jahreshoch bei 16.011,56 Punkten sehr zurückhaltend in die kurze Handelswoche. Am Dienstagabend schloss der Leitindex bei 15.726,94 Punkten (-1,23 Prozent).

Größter Gewinner im DAX war am Dienstag die Aktie von Infineon. Der Chip-Hersteller profitierte von überraschend starken Zahlen des US-Konkurrenten ON Semicconductor und gewann zeitweise rund 4 Prozent. Ebenfalls gefragt waren Aktien von Siemens Energy und Qiagen. Die meisten Aktien tendierten jedoch am Handelsschluss im Minus. Am Indexende notierten die Aktien von Covestro, Bayer und Vonovia.

Charttechnik bleibt vorsichtig

Nachdem der Sprung über 16.000 Punkte nur kurz andauerte und der Markt wieder zurückkam, bleibt die Skepsis vorhanden. Das technische Bild ist eingetrübt. So liegen MACD und Stochastic unterhalb ihrer Signallinien und die 21Tagelinie stand bereits im Test. Nochmalige Rücksetzer bis in den Bereich unterhalb von 15.500 Punkten sollten nicht ausgeschlossen werden, schreibt Helaba.

Was macht die EZB?

Am Donnerstag entscheidet die EZB über das weitere Vorgehen gegen die Inflation. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte gilt für viele Analysten als ausgemacht. Ob danach noch weitere folgen werden, bleibt abzuwarten. Die April-Inflationsdaten der Eurozone brachten jedenfalls keine Klarheit – ganz im Gegenteil. Die Inflation stieg im April auf 7,0 Prozent und die Kerninflationsrate sank von 5,7 auf 5,6 Prozent. Besorgniserregend ist vor allem die große Spritzung zwischen den einzelnen Eurostaaten.

Wie agieren in dieser Woche EZB und Fed? (Bildquelle: marktEINBLICKE)

Regionalbanken belasten Wall Street

An der Wall Street warten Anleger auf die Fed-Sitzung am Mittwoch. Es wird zwar die 10. Zinserhöhung in Folge erwartet, aber zugleich geht niemand davon aus, dass noch weitere danach folgen werden. Interessant dürfte vor allem die Formulierungen im Fed-Statement sein. Die Sorgen vor einer Krise der Regionalbanken schwappte derweil am Dienstag unverhofft über die Anleger, nachdem gestern die First Republic durch JPMorgan Chase übernommen wurde. Die Verluste gehen dabei durch den Sektor und sind dabei zum Teil zweistellig.

Hintergrund der neuerliche Sorgen ist die schwächelnde Kreditvergabe und ein Abkühlen der US-Wirtschaft, was zusammen mit der Zinspolitik die Bären aus dem Versteck lockt. Die wichtigsten US-Aktienindizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 zeigten sich bereits am Montag zurückhaltend. Auch am Dienstag geht es eher deutlich unten.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse