Villeroy & Boch: Holpriger Start ins Jubiläumsjahr

Der Lifestyle-Anbieter bestätigt die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023.

(Bildquelle: Villeroy & Boch)

Der Lifestyle-Anbieter Villeroy & Boch (WKN: 765723 / ISIN: DE0007657231) ist holprig ins Jahr 2023 gestartet. Dennoch wurde die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023 bestätigt. Das sind gute Nachrichten für ein Unternehmen, dass in diesem Jahr sein 275. Firmenjubiläum feiert.

Schwaches erstes Quartal im Heimatmarkt

Im ersten Quartal 2023 erzielte der Villeroy & Boch-Konzern einen Konzernumsatz (inkl. Lizenzerlöse) in Höhe von 229,3 Mio. Euro und lag damit konjunkturbedingt um 7,7 Prozent unter dem sehr gut verlaufenen ersten Vorjahresquartal.

Insbesondere die schwache Entwicklung in Deutschland ist hierfür verantwortlich, wo ein Umsatzrückgang von 14,3 Prozent verzeichnet werden musste. Dagegen ist die gute Entwicklung in Südeuropa mit einer Umsatzsteigerung von 23,6 Prozent hervorzuheben.

Villeroy & Boch meldet ein schwaches erstes Quartal im Heimatmarkt. (Bildquelle: Villeroy & Boch)

Die Auftragseingänge des ersten Quartals 2023 führten im Vergleich zum 31. Dezember 2022 insgesamt zu einer Erhöhung des Auftragsbestands um 5,7 Mio. Euro auf 143,0 Mio. Euro.

Im ersten Quartal 2023 erzielte der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 19,6 Mio. Euro und lag damit nur leicht unter Vorjahr (20,4 Mio. Euro). Erfreulicherweise konnte die schwache Umsatzentwicklung dank geringerer Einkaufskosten und Einsparungen in den Strukturkosten größtenteils kompensiert werden.

Erfreulicher Ausblick

Aufgrund der Geschäftsentwicklung des ersten Quartals erwartet der Vorstand von Villeroy & Boch einen Konzernumsatz für das Gesamtjahr 2023, der sich auf Vorjahresniveau bewegen wird. Die Prognosen zum operativen Ergebnis, der operativen Nettovermögensrendite und den Investitionen bleiben unverändert bestehen.

Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg noch deutlicher auf die Konjunktur im Baugewerbe und das zukünftige Konsumverhalten der privaten Haushalte und somit auch negativ auf die Entwicklung des Konzerns im zweiten Halbjahr 2023 auswirken kann. Darauf weist das Management explizit hin.

Aktie ist noch im Aufwärtstrend

Aus charttechnischer Sicht ist bei dem Nebenwert alles ok. Der Abstand zum GD 200 beträgt gut 5 Prozent, wodurch der Aufwärtstrend klar intakt ist.

Kurzfristig stehen die Indikatoren dagegen auf rot. Nach der Dividenausschüttung ist der Kursrückgang jedoch normal. Immerhin hat Villeroy & Boch unverändert 1,20 Euro ausgeschüttet, wodurch sich eine attraktive Dividendenrendite ergab. Nimmt man das aktuelle Kursniveau und antizipiert eine gleiche Dividende für 2023, ergäbe sich eine Dividendenrendite von 6,1 Prozent.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Wer einmal aufmerksam durch das Interior im Freundes- und Bekanntenkreis gegangen ist, wird erstaunt sein, wie häufig Produkte von Villery & Boch darunter sind. Das verdankt das Unternehmen den sinnvollen Veränderungen in den letzten Jahren – weg vom reinen Porzellanhersteller hin zum Lifestyle-Anbieter.

Daher ist das Jubiläumsmotto „275 Years Creating Homes“ auch durchaus sinnvoll gewählt. Für Anleger sind das gute Voraussetzungen, denn die Aktie nimmt Kurs auf das Mehrjahreshoch aus dem Oktober 2021. Und dann ist da ja noch die Dividende, die Villeroy & Boch zu einem spannenden Nebenwert macht.