Sonnenschutz im Frühling

Was im Umgang mit UV-Strahlen jetzt wichtig ist

(Bildquelle: Pixabay / JillWellington)

Die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Haut tun im Frühling besonders gut. Denn Sonne hebt die persönliche Stimmung und sorgt nach den vielen kühlen Tagen für ein Wohlgefühl. Doch gerade jetzt ist besondere Vorsicht geboten, denn das Sonnenbaden hat Vor- und Nachteile.

Frühlingssonne lädt zum Sonnenbaden ein

Sonnentage sind eine Wohltat für Körper und Geist. Deshalb zieht es viele Menschen an den ersten schönen Tagen im Jahr nach draußen, um ein Sonnenbad zu genießen. Es ist noch nicht zu heiß, sondern angenehm warm, so dass man sich lange in der Sonne aufhalten kann. Umso mehr wundert man sich abends beim Blick in den Spiegel, wenn sich der erste Sonnenbrand auf der Nase oder am Dekolleté bemerkbar macht. Das Problem ist, dass viele die Frühlingssonne falsch einschätzen, sie für noch nicht stark genug halten, um einen Sonnenbrand auszulösen, und deshalb auf das Eincremen verzichten. Aber das ist ein Fehler.

Um die Haut vor den UV-Strahlen zu schützen muss auf den Sonnenschutz geachtet werden. (Bildquelle: Pixabay / JillWellington)

Ultraviolette Strahlen schaden der Haut

Ein Sonnenbrand entsteht bekanntlich nicht durch die Wärme, sondern durch die UV-Strahlen der Sonne. Und diese können auch schon bei geringerer Hitze Schaden anrichten. Denn die Ultraviolett-Strahlung, die durch die Atmosphäre auf die Erde trifft, kann die Zellen unserer obersten Hautschicht zerstören und dadurch Rötungen und Blasen hervorrufen. Gerade im Frühling ist das Risiko besonders hoch, da die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist und noch keine Schutzbarriere bilden konnte. Sonnenschutz ist deshalb unbedingt zu empfehlen – auch an Tagen mit bedecktem Himmel.

Gelangen zu viele gefährliche UV-Strahlen auf die Haut, können sie Gesundheitsschäden wie Sonnenbrand, Bindehautentzündung, Hornhautentzündung, grauer Star, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs auslösen. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat sich die Anzahl der Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt, was einen Aufenthalt in der Sonne leider immer bedenklicher macht.

Langes Sonnenbaden ist mit Vorsicht zu genießen

Das Bundesamt für Strahlenschutz rät, sich generell nicht zu lange direkt der Sonne auszusetzen und sich vor Hitze und UV-Strahlung zu schützen: „Durch den Klimawandel gibt es immer mehr warme wolkenlose Tage, so dass die Zahl der Sonnenstunden und damit die Stunden, in denen man sich der UV-Strahlung aussetzt, steigt. UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko“, warnt BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini. „Der sicherste Schutz davor ist es, die Sonne zu meiden oder sich mit entsprechender Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme zu schützen – auch im Schatten.“

Motiv aus der aktuellen UV-Kampagne des BfS. (Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz)

Täglicher UV-Index ist beim Bundesamt abrufbar

Um die Sonnenstrahlung zu kategorisieren, wurde der UV-Index eingeführt. Der international einheitlich festgelegte UV-Index kennzeichnet den „am Boden erwarteten Tageshöchstwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung“. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten. Deshalb ist Sonnenschutz ab einem UV-Index von mindestens 3 bei einem Aufenthalt in der Sonne ein Muss.

Eine Orientierung, welcher Sonnenschutz in welcher Jahreszeit und für den Tag empfohlen wird, bietet der BfS mit dem UV-Index-Newsletter. Das BfS informiert montags, mittwochs und freitags via Newsletter über die zu erwartenden UV-Werte auf einer Deutschlandkarte. In einer Tabelle können die exakten Werte abgelesen werden. Der Newsletter kann von April bis September abonniert werden.

Die UV-Kampagne des BfS soll die Bevölkerung über den UV-Schutz aufklären. (Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz)

Klimawandel wirkt sich auf UV-Jahresdosis aus

Nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes hat sich die durchschnittliche Sonnenscheindauer seit 1951 bis heute um mehr als 96 Sonnenstunden erhöht. Laut Statista war das Jahr 2022 mit durchschnittlich 2.025 Sonnenstunden in Deutschland sogar eines der sonnenscheinreichsten Jahre. Auswertungen des Bundesamts für Strahlenschutz lassen vermuten, dass eine steigende Anzahl an sonnigen Tagen und damit der Sonnenscheindauer über das Jahr direkt mit einem Anstieg der UV-Jahresdosis einhergeht. Das BfS geht davon aus, dass es künftig aufgrund der globalen Erwärmung mehr Tage mit Wohlfühltemperaturen gibt, an denen sich die Menschen im Freien aufhalten und sich damit vermehrt der UV-Strahlung aussetzen.

UV-Strahlung versorgt den Körper mit Vitamin D

Auch wenn der UV-Strahlung viel Schlechtes nachgesagt wird, ist sie doch andererseits für eines gut: Sie fördert die Bildung von Vitamin D im Körper. Besonders das kurzwellige UV-B-Licht der direkten Sonneneinstrahlung ist für die Bildung von Vitamin D verantwortlich, weshalb ein Besuch im Sonnenstudio oder das Sonnetanken hinter Glas einen Aufenthalt in der Sonne nicht ersetzen können. Ausreichend Vitamin D für den Körper wird bereits bei einem kurzen Aufenthalt in der Sonne von ca. 10 Minuten pro Tag gebildet.

Sonne tanken ist wichtig, um den Vitamin-D-Speicher aufzufüllen. (Bildquelle: Pexels / Victor Freitas)

Doch nur in Gegenden mit einer UV-B-Strahlung der Wellenlänge 290 nm bis 315 nm, was unterhalb des 35. Breitengrads der Fall ist, kann ganzjährig Vitamin D gebildet werden. Da Deutschland zwischen dem 47. und 55. Breitengrad liegt, ist die Sonnenstrahlung in den Wintermonaten zu schwach, so dass in den sonnenreichen Monaten März bis Oktober Reserven für die restlichen Monate angelegt werden müssen. In den Wintermonaten wird deshalb die Zufuhr von Vitamin D in Form von Tabletten empfohlen. Auch Nahrungsmittel wie fettreiche Fische und Lebertran können den Vitamin-D-Speicher auffüllen.

Vitamin D übernimmt viele Funktionen

Doch was steckt genau hinter diesem Vitamin D? Genau genommen ist es eine ganze Gruppe von Vitaminen, und zwar handelt es sich um fettlösliche Vitamine, die Calciferole. Diese Vitamine sind an wichtigen Funktionen im Körper beteiligt: am Knochenstoffwechsel, der Knochenmineralisierung, an der Steuerung von Stoffwechselvorgängen und Genen und bei der Bildung von Proteinen. Laut dem Robert Koch Institut (RKI) soll Vitamin D als Prävention bei Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck und Herz- und Krebserkrankungen helfen. Die dafür durchgeführten Studien konnten zwar Zusammenhänge erkennen lassen, jedoch stehen exakte Beweise für die Ursache-Wirkung-Beziehung noch aus.