Rhön-Klinikum: Neuer Übernahmekampf?

Bildquelle: Foto RHÖN-KLINIKUM AG

Beim Klinikbetreiber Rhön-Klinikum (WKN 704230) droht möglicherweise bald ein neuer Übernahmekampf. Im vergangenen Jahr hatte u.a. Fresenius mit einem entsprechenden Angebot für Furore gesorgt. Am Ende jedoch war die Übernahme an den hohen Zustimmungsquoten der Satzung von 90 Prozent gescheitert. Und genau diese Klausel will nun ein Großaktionär zu Fall bringen, wodurch der Sommer im MDAX durchaus wieder spannend werden könnte.

Konkret hat heute der schwedische Pensionsfonds Alecta einen veränderten Tagesordnungsvorschlag für die am 12. Juni 2013 angesetzte Hauptversammlung eingebracht. Danach soll der besagte Unterabsatz der Satzung ersatzlos gestrichen werden. Alecta begründet dies damit, dass die Regelung nicht mehr zeitgemäß und unüblich für vergleichbare Unternehmen in Deutschland sei. Ferner könne zu einer Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens führen.

Sollte der Satzungpunkt tatsächlich gestrichen werden, dürften die altbekannten Übernahmeinteressenten wieder neu nachdenken. Neben den zu Fresenius gehörenden Helios-Kliniken dürfte auch Asklepios wieder mit von der Übernahme-Partie sein. Aber abwarten. Noch ist die Satzung unverändert.

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Am Chartverlauf sieht man schön das Potenzial, das ein neuerliches Übernahmeangebot bringen würde. Doch davon abgesehen sieht die Aktie eher weniger attraktiv aus. Zwar befindet sich die Aktie seit Jahresbeginn in einem schönen Aufwärtstrend. Doch fundamental fehlen hier weitere Antriebe. Die jüngste Bilanzpressekonferenz brachte durchwachsene Punkte zu Tage. Der enttäuschendste dürfte dabei die Dividendensenkung von 0,45 auf 0,25 Euro je Aktie gewesen sein. Immerhin bestätigte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2013. So werden 2013 Umsätze in Höhe von 3,03 Mrd. Euro (+/- 2,5 Prozent), ein EBITDA von 325 Mio. Euro (+/- 5 Prozent) und ein Konzerngewinn von 110 Mio. Euro (+/- 5 Prozent) erwartet.

Wenn die Satzungsänderung also wirklich durchkommen sollte, dürfte die Aktie wieder in Richtung 20 Euro steigen – erst Recht wenn entsprechende Übernahmeangebote folgen. Sollte die Satzungsänderung ausbleiben, dürfte das aktuelle Kursniveau schon fast als ambitioniert gelten. Ein 2014er KGV von 14,7 spricht Bände. Das sehen auch zahlreiche Analysten so. UBS („Neutral“) nennt ein Kursziel von 15,60 Euro. Berenberg („Hold“) erhöhte zwar jüngst das Kursziel leicht von 15,65 auf 15,95 Euro, wurde damit aber nur dem jüngsten Kursplus gerecht. Optimistischer sind da u.a. Independent Research („Halten“), die das Kursziel von 16 auf 17 Euro anhoben sowie die Commerzbank („Buy“), die ein Kursziel von 20,50 Euro nennt.

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