Märkte am Montag: DAX unter 16.000

Deutsche Industrieproduktion im März sinkt | Kursimpulse durch Berichtssaison bleiben aus

Bildquelle: markteinblicke.de

Die Wall Street hatte am Freitag angetrieben durch gute Arbeitsmarktdaten und die starken Apple-Zahlen mit kräftigen Zugewinnen ins Wochenende gehen können. Diese gute Laune setzt sich aber zum Wochenbeginn weder in den USA noch in Deutschland fort. Der DAX trat am Montag auf der Stelle und notierte am Abend bei 15.952,83 Punkten (-0,05 Prozent). Damit verharrt der Leitindex weiterhin unter der 16.000er Marke. Kurzzeitig hatte er sich bis auf wenige Punkte an die psychologisch wichtige Marke herantasten können.

Deutsche Industrieproduktion im März sinkt

Die reale Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2023 gegenüber Februar 2023 saison- und kalenderbereinigt um 3,4 Prozent gesunken. Volkswirte hatten im Vorfeld einen Rückgang um -1,3 Prozent erwartet. Der Rückgang folgt auf einen Anstieg im Vormonat Februar 2023 um 2,1 Prozent. Betrachtet man das ersten Quartal 2023, so war die Produktion um 2,5 Prozent höher als im vierten Quartal des Vorjahres.

Einen besonders großen Anteil am Rückgang der Produktion im Produzierenden Gewerbe hatte die Automobilindustrie. Nach einem Anstieg im Vormonat um 6,9 Prozent ging die Produktion im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen saison- und kalenderbereinigt um 6,5 Prozent zum Vormonat zurück. Auch die Rückgänge im Maschinenbau (-3,4 Prozent) und im Baugewerbe (-4,6 Prozent) wirkten sich deutlich negativ auf das Gesamtergebnis aus.

Der DAX und die 16.000

Vor dem Hintergrund schwacher Aussichten für die Unternehmensgewinne ist fraglich, ob der DAX unmittelbar die Kraft aufbringen kann, über die Marke von 16.000/011 Zählern zu springen und das Allzeithoch bei 16.290 anzusteuern, schreibt Helaba und verweist auf eher warnende Indikatoren. „Stochastic und MACD liegen unterhalb ihrer Signallinien. Noch steht der DMI im Kauf, das Signal wird aber vom niedrigen ADX abgeschwächt. Sollte die Zone 15.650/700 gebrochen werden, eröffnet sich Raum bis 15.500. Hier findet sich unter anderem die 55-Tagelinie.“

Größte Gewinner im DAX waren am Montag die Aktien von Commerzbank, BMW und Porsche Automobil. Am Indexende waren die Papiere von Porsche, Merck und Münchener Rück (Ex-Dividende) zu finden.

Die Wall Street und die Kursimpulse

Am Freitag hatten die wichtigsten US-Aktienindizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 kräftige Zugewinne verzeichnet – es war aber der einzige positive Handelstag letzte Woche. Am Montag geht es leicht nach unten. Grund genug sich die negative Aspekte der Berichtssaison vor Augen zuführen, denn an sich sind Ergebnisse über den Erwartungen positivf für den Gesamtmarkt.  Und tatsächlich lagen die Gewinne der Konzerne im S&P-500 im Schnitt 7 Prozent über den Prognosen der Analysten, die Umsätze immerhin 2,5 Prozent.

Ulrich Stephan von der Deutschen Bank äußert mit Blick auf die nicht eingetroffenen Kursimpulse Skepsis für den weiteren Jahresverlauf. „Bisher hat die Berichtssaison nicht für die erhofften Kursimpulse gesorgt. Im Schnitt schlossen Aktien am Tag ihres Quartalsberichts ein halbes Prozent im Minus. Für die restlichen drei Quartale in diesem Jahr erwarten Analysten derzeit Gewinnwachstumsraten von minus 5, plus 2 und plus 10 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr erwarten sie minus 0,2 Prozent – eine Prognose, die ich für recht optimistisch halte, sofern im zweiten Halbjahr Wirtschaftswachstum und Inflation wie erwartet zurückgehen.“

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse