Carpe Diem!

Unternehmen aus Gesundheitssektor genießen an der Börse einen guten Ruf. Alterung, medizinischer Fortschritt und viele andere Aspekte spielen der Branche und damit Anlegern in die Karten – vor allem eine Wohlstandskrankheit ist ein Wachstumsmarkt.

(Bildquelle: Novo Nordisk)

Unternehmen aus Gesundheitssektor genießen an der Börse einen guten Ruf. Alterung, medizinischer Fortschritt und viele andere Aspekte spielen der Branche und damit Anlegern in die Karten – vor allem eine Wohlstandskrankheit ist ein Wachstumsmarkt.

Die Menschen werden älter – dem medizinischen Fortschritt sei es unter anderem gedankt. Jedoch sind ältere Menschen für viele Krankheiten anfälliger als junge Menschen. Außerdem spielt das Thema Pflege im Alter eine immer wichtigere Rolle. Der medizinische Fortschritt selbst ist ebenfalls eine große Antriebsfeder. Die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten kostet sehr viel Geld. Wenn sie jedoch dazu beitragen, bestimmte Krankheiten zu heilen oder das Leben der Betroffenen angenehmer zu gestalten, bescheren sie den jeweiligen Gesundheitskonzernen, die für deren Entwicklung verantwortlich sind, enorme Gewinne. Darüber hinaus spielen die Schwellenländer eine wichtige (Umsatz-)Rolle. Mit wachsendem Wohlstand können sie ihre Gesundheitssysteme verbessern, was jedoch nicht zum Nulltarif zu haben ist.

Wohlstandskrankheiten breiten sich aus

Ebenso sorgt der wachsende Wohlstand dafür, dass sich typische Wohlstandskrankheiten in den Schwellenländern ausbreiten. Hierzu zählen unter anderem Herz- und Gefäßerkrankungen und Diabetes sowie Übergewicht. Gerade die beiden letztgenannten Wohlstandskrankheiten sind für Anleger ein spannender Wachstums-Case, denn die Anlagemöglichkeiten sind vielfältig, die Anbieter sehr heterogen.

Der Wohlstand beginnt genau dort, wo der Mensch anfängt, mit dem Bauch zu denken.
Norman Maier, amerikanischer Schriftsteller

Laut Daten der International Diabetes Federation (IDF) leiden weltweit 537 Millionen erwachsene Menschen an Diabetes – das entspricht etwa jedem zehnten Menschen. Bis zum Jahr 2045 wird diese Zahl nach Schätzungen der IDF auf 783 Millionen ansteigen. „Diabetes ist also nicht nur eine ´Volkskrankheit´, sondern auch ein gigantischer Markt“, sagt Experte Hendrik Lofruthe von Apo Asset Management.

Die Insulinhersteller erfahren gerade einen zusätzlichen Schub durch die Erweiterung des Marktes um das Feld der Fettleibigkeit. (Bildquelle: Novo Nordisk)

Fettleibigkeit wird zum Thema

Besonders spannend für die Unternehmen, die Lösungen zur Behandlung von Diabetes anbieten, sei die Tatsache, dass Diabetes eine chronische Krankheit ist, die meisten Patienten also zu dauerhaften Kunden werden, so Lofruthe weiter. Darüber hinaus erfahren gerade die Insulinhersteller aktuell einen zusätzlichen Schub durch die Erweiterung des Marktes um das Feld der Fettleibigkeit. GLP-1-Medikamente wie Wegovy (von Novo Nordisk) oder Tirzepatide (von Eli Lilly) überzeugen mit beeindruckenden Daten zum Gewichtsverlust und öffnen damit ein neues Anwendungsfeld. „Kritisch zu hinterfragen ist jedoch der aktuelle Trend der Verwendung als ´Modemedikament` einiger Prominenter, so Lofruthe weiter.

Möglichkeiten, über eine Aktien-/Fondsanlage in das Thema Diabetes zu investieren, gibt es zuhauf: Über die großen Pharmaunternehmen wie Novo Nordisk, Eli Lilly oder Sanofi, zu deren Produktpalette Insulinpräparate zählen, über den Bereich der Medizintechnik mit Unternehmen wie Dexcom und Abbott – die sogenannte CGMs (kleine Sensoren zur kontinuierlichen Blutzuckermessung) herstellen. Oder auch Unternehmen wie

Insulet, Tandem und Ypsomed, die Pumpen produzieren, mit denen Insulin automatisch verabreicht wird. Nicht zu vergessen die Zahl der Zulieferern im Bereich der Medizintechnik wie die deutsche Gerresheimer AG, die Spritzen, herstellen.

Zu guter Letzt gehört auch die Gruppe der Dialyse-Anbieter wie Fresenius Medical Care oder DaVita zu den Unternehmen, bei denen ein Anleger im Thema Diabetes involviert ist – „schließlich leidet fast die Hälfte aller Dialyse-Patientinnen und -Patienten an Diabetes, die Komorbidität ist extrem hoch“, so Lofruthe.

Spannend ist auch die Tatsache, dass neben dem sich neu öffnenden Adipositas-Markt sich auch bei den Medizintechnik-Unternehmen eine Menge tut. Dexcom und Abbott buhlen mit ihren neuesten Generationen von automatischen Blutzucker-Messgeräten um Kundschaft. Gleichzeitig schreitet die Entwicklung des sogenannten „Closed Loop“ weiter voran. So wird das automatisierte Zusammenspiel aus Blutzuckermessung und Insulinabgabe bezeichnet, das im Grunde die Bauchspeicheldrüse ersetzt. In diesem Feld existieren zahlreiche Kooperationen zwischen den einzelnen Unternehmen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

In der Gesundheitsbranche werden viele Anleger fündig werden – jedoch bitte mit Augenmaß und dem persönlichen Chance/Risiko-Verhältnis im Hinterkopf. Aussichtsreiche Fonds-Produkte gerade zum Thema Diabetes finden Anleger unter anderem bei den Fonds-Boutiquen Bellevue und Apo Asset. Die beiden Vermögensmanager zählen zu den führenden Anbietern von Anlageprodukten mit dem Fokus auf den Gesundheitsmarkt.