Die mE-Hot Stocks der Woche

Deutsche Telekom, Disney, Merck KGaA, PayPal und Allianz im Fokus

Bildquelle: Deutsche Telekom / Pressebilder

Der DAX konnte die 16.000-Punkte-Marke nun endlich wieder überspringen. Es bleibt abzuwarten, ob sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer nun dauerhaft oberhalb der psychologisch wichtigen Marke halten kann. Anleger trauen dem Braten offenbar noch nicht ganz. Mit der Geldpolitik der US-Notenbank Fed bleibt ein wichtiger Unsicherheitsfaktor. War es das wirklich mit den Leitzinserhöhungen? Zudem kamen zuletzt wieder Rezessionssorgen auf. So fiel der wichtige Empire-State-Index im Mai um 43 Zähler auf minus 31,8 Punkte. Auch hierzulande bleiben viele Fragezeichen, unter anderem zum Thema Inflation, sodass der DAX noch eine Weile nach einer Richtung suchen könnte.

Deutsche Telekom

Die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) wird aktuell mit einem für 2024 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,7 und einer Dividendenrendite von etwas mehr als 4 Prozent bewertet. Damit ist jedoch das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Andrew Lee, Analyst bei Goldman Sachs, hat nach der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal 2023 beim Bonner DAX-Konzern, seine Dividendenschätzungen für 2024 und 2025 verdoppelt. Für die optimistischeren Aussichten in Sachen Gewinnschätzungen sieht der Analyst vor allem einen Grund. Seiner Ansicht nach sollte die US-Mobilfunktochter T-Mobile US dafür sorgte, dass der Free Cashflow bis 2026 sogar verdreifacht werden sollte.

Die dadurch möglich werdenden Erhöhungen bei den Ausschüttungen sollten aus Analystensicht als Kurstreiber fungieren. Entsprechend bleibt es im Fall der Aktie der Deutschen Telekom bei der „Buy“-Einschätzung, während das Kursziel von 25,00 auf 27,50 Euro nach oben geschraubt wurde. Aktuell ergäbe dies ein Kurspotenzial von knapp 30 Prozent.

Walt Disney

Während sich Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) im Streit mit dem konservativen Gouverneur des US-Bundesstaates Florida Ron DeSantis befindet, schauen Anleger darauf, ob die Kosten im Streaming-Geschäft gesenkt werden können. Im abgelaufenen Quartal konnte der „Micky-Maus“-Konzern in dieser Hinsicht einige Fortschritte präsentieren.

Bei Walt Disney richtet sich der Blick auf das Streaming-Angebot Disney+. (Bildquelle: unsplash / Marques Kaspbrak)

Insgesamt fielen die Ergebnisse jedoch gemischt aus. Im Streaming-Geschäft wurde im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahres (Ende 1. April 2023) nur noch ein Verlust in Höhe von 660 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Fehlbetrag von rund 850 Mio. US-Dollar gerechnet. Dafür enttäuschten die Abonnentenzahlen.

Bei Disney+ wurde ein Rückgang um 2 Prozent verbucht. Mit einem Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr fiel die Kennzahl ARPU (Average Revenue per User) wiederum sehr positiv aus. Darüber hinaus bleibt das Geschäft mit Parks eine Gewinnmaschine. Dort legten die Erlöse um 17 Prozent zu, während der operative Gewinn sogar um 23 Prozent auf 2,2 Mrd. US-Dollar kletterte.

Merck KGaA

COVID-19 verschwindet so langsam aus den Köpfen der Menschen. Dies bedeutet aber auch, dass mit dem Ende der Corona-Pandemie verschiedene Produkte und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich nicht mehr in der Menge wie zuvor benötigt werden. Dies bekommt unter anderem Merck KGaA (WKN: 659990 / ISIN: DE0006599905) zu spüren.

Das DAX-Unternehmen hatte beispielsweise zu Hochzeiten der Pandemie seine Produktionskapazitäten an Lipiden hochgefahren. Diese werden unter anderem für die Herstellung des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech benötigt. Im ersten Quartal 2023 machte das Management daher einen deutlich sinkenden Ergebnisbeitrag aus COVID-19-bedingten Umsätzen geltend. Die Umsatzerlöse legten konzernweit im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro zu.

Organisch lag das Plus noch bei 0,8 Prozent. Das Umsatzwachstum war laut Konzernangaben insbesondere auf den Unternehmensbereich Healthcare mit deutlichen Steigerungen im Geschäft mit neuen Medikamenten zurückzuführen. Das bereinigte EBITDA sank jedoch, sodass 2023 weiter als „Übergangsjahr“ bezeichnet wird.

PayPal

Einen gewissen Kater durchlebt derzeit auch PayPal (WKN: A14R7U / ISIN: US70450Y1038), nachdem der Bezahldienstleister im Zuge der Corona-Krise von einem zusätzlichen Boom beim Online-Handel profitiert hatte. Das Ende der Corona-Beschränkungen bedeutet jedoch, dass die Menschen wieder häufiger im stationären Handel einkaufen können.

Einen gewissen Kater durchlebt derzeit auch PayPal, nachdem der Bezahldienstleister im Zuge der Corona-Krise von einem zusätzlichen Boom beim Online-Handel profitiert hatte. (Bildquelle: Pressefoto Mastercard)

Gleichzeitig sorgte die Inflation dafür, dass die Kauflaune der Konsumenten online und offline etwas eingetrübt wurde. Außerdem ist der Konkurrenzdruck durch neue Anbieter im Bereich digitale Bezahlmethoden sehr hoch. PayPal konnte zuletzt allerdings einige Erfolge verbuchen. Die erzielten Fortschritte, zum Beispiel bei den Kostensenkungen, gehen Anlegern offenbar nicht schnell genug. Dies zeigt sich an den Marktreaktion auf die jüngsten Quartalsergebnisse.

Umsatz und Ergebnis lagen im ersten Quartal 2023 leicht über den Markterwartungen. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr angehoben, allerdings enttäuschte der Q2-Ausblick. Mittel- bis langfristig sollte PayPal jedoch von dem Trend hin zu mehr Online-Handel und digitale Zahlungen profitieren.

Allianz

Zu Beginn dieses Jahres gehörten Preiserhöhungen zu den wichtigsten Themen, wenn es um Versicherungswerte ging. Diese waren nun auch ein Grund, warum die Allianz (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005) überzeugende Ergebnisse zum ersten Quartal 2023 präsentieren konnte. Und dies trotz schwieriger Marktbedingungen und einer Phase, in der die Finanzbranche und dabei vor allem US-Regionalbanken mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Beim operativen Ergebnis verbuchte der DAX-Konzern im März-Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 24,2 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Diese starke Leistung führte das Management vor allem auf Erfolge in den Geschäftsbereichen Lebens- und Krankenversicherung sowie Schaden- und Unfallversicherung zurück.

Mit Blick auf die Jahresprognose will die Allianz beim operativen Ergebnis weiterhin einen Wert von etwa 14,2 Mrd. Euro, plus oder minus 1 Mrd. Euro erreichen. Darüber hinaus gab es für Anteilseigner ein weiteres Geschenk. Es wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro angekündigt.