Apple: Das Staunen geht weiter

Der iPhone-Konzern überzeugt nun auch beim Thema Sparkonto

(Bildquelle: Pressefoto Apple)

Anders als lange Zeit von vielen Marktteilnehmern vermutet, lehrt Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) Tesla mit einem Konkurrenz-Elektroauto (noch) nicht das Fürchten. Dafür müssen sich Banken nun warm anziehen. Auch in vielen anderen Bereichen zeigt der iPhone-Konzern, welche Bedeutung er für den Aktienmarkt, die Weltwirtschaft oder den allgemeinen Zeitgeist hat.

Statt zur örtlichen Sparkasse bringen Menschen ihr Erspartes heutzutage zu Robinhood und nun auch zu Apple. Wie beliebt das neue Apple-Sparkonto ist, zeigt der Umstand, dass das Unternehmen innerhalb von vier Tagen laut Forbes fast 1 Mrd. US-Dollar an Kundengeldern einsammeln konnte.

Kunden bringen ihre Gelder zu Apple

Apple will mit der Apple Card seinem Bezahldienst Apple Pay Schwung verleihen. (Bildquelle: Pressefoto Apple)

Am 17. April ging es los. Für einen in diesen Zeiten schon beeindruckend hohen Zins von 4,15 Prozent pro Jahr können Kunden in den USA, die die Apple Card nutzen, auf ein Sparkonto einzahlen. Als Kooperationspartner fungiert dabei die Großbank Goldman Sachs. Eine Mindestanlagesumme besteht dabei nicht. Das Angebot ist offenbar sehr beliebt. Nach vier Tagen berichtete Forbes von rund 990 Mio. US-Dollar an Kundengeldern. Allein am ersten Tag seien Kundengelder im Volumen von knapp 400 Mio. US-Dollar eingegangen.

Dabei dürfte nicht nur der im Vergleich zu den durchschnittlichen Sparzinsen in den USA zehn Mal höhere Zins Kunden angezogen haben. iPhones sind heutzutage allgegenwärtig. Die Beliebtheit von Produkten wie Smartphones oder iPads hat dazu geführt, dass das Kundenvertrauen in Apple in den vergangenen Jahren enorm angewachsen ist. Zuletzt wurde fast alles, was Apple anfasste, zu Gold. Entsprechend traut man es Apple auch zu, die Sache mit dem Bankgeschäft erfolgreich zu gestalten.

Apple will seinerseits unter anderem seinem Bezahldienst Apple Pay Schwung verleihen. Dieser ist Teil eines immer wichtiger werdenden Geschäfts mit Dienstleistungen. Für dieses wurde beispielsweise mit der Verbreitung von Hardware wie des iPhones eine ideale Grundlage geschaffen. Die Menschen sind gewissermaßen im Apple-Universum „gefangen“. Sie nutzen iPhones, iPads oder schauen ihre Lieblingsserien wie „Ted Lasso“ auf Apple TV+. Warum sollten sie nicht also auch gleich ihre Bankgeschäfte über das Apple-System abwickeln.

Mehr wert als der Russell 2000

Wie erfolgreich Apple weiterhin ist, zeigt ein Blick auf die Marktkapitalisierung des Konzerns mit dem Apfel im Logo. Aktuell kommt Apple auf einen Börsenwert von etwas mehr als 2,7 Billionen US-Dollar. Es hatte unter anderem Twitter-User Willie Delwiche darauf verwiesen, dass Apple damit auf eine höhere Marktkapitalisierung kommt als der gesamte Russel 2000. Dieser wurde im Jahr 1984 ins Leben gerufen und umfasst die 2.000, gemessen an der Marktkapitalisierung, kleinsten Werte aus dem Russell 3000.

Dieser Index bildet wiederum fast den gesamten US-Aktienmarkt (er steht für rund 98 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung) ab. Im Fall von Apple fällt der Umstand sehr beeindruckend aus, dass der Konzern an der Börse mehr wert ist als rund 2.000 kleine und mittlere US-Unternehmen zusammen. Nicht nur die jüngsten Erfolge rund um das Apple Sparkonto zeigen, wie der Konzern seine unglaubliche Marktkapitalisierung erreichen konnte. Auch der Blick auf die jüngsten Quartalsergebnisse fiel sehr beeindruckend aus.

Trotz des schwierigen Umfeldes fielen die iPhone-Absätze erfreulich aus. (Bildquelle: Pressefoto Apple)

Überzeugende Ergebnisse

Zum Ende des vergangenen Jahres hatten sich Marktteilnehmer Sorgen gemacht, dass die Corona-Krise und die zwischenzeitlichen Mitarbeiterproteste im größten iPhone-Produktionswerk die Verkäufe bei den Smartphones stark beeinträchtigen könnten. Viele dieser Sorgen waren jedoch übertrieben. Trotz des schwierigen Umfeldes fielen die iPhone-Absätze erfreulich aus. Im iPhone-Segment lagen die Erlöse bei 73,9 Mrd. US-Dollar und damit über den vorherigen Konsensschätzungen von 71,9 Mrd. US-Dollar.

Konzernweit lagen die Umsatzerlöse bei 94,83 Mrd. US-Dollar, während der bereinigte Gewinn je Aktie einen Wert von 1,52 US-Dollar erreichte. Marktteilnehmer hatten im Schnitt mit Werten von 92,60 Mrd. US-Dollar bzw. 1,43 US-Dollar gerechnet. Darüber hinaus dürfen sich Anteilseigner über eine Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um 90 Mrd. US-Dollar freuen, während die Dividende das elfte Jahr in Folge angehoben wird. Die Quartalsdividende steigt dieses Mal um 4 Prozent auf 0,24 US-Dollar je Aktie.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Apple kommt auch weiterhin besser als andere mit den schwierigen Marktbedingungen zurecht. Dabei zeigen Beispiele wie die Bankgeschäfte oder der immer wichtiger werdende Dienstleistungsbereich, dass der Konzern mit dem Apfel im Logo trotz seiner unglaublichen Größe weiterhin Luft nach oben hat.