Bei Starbucks (WKN: 884437 / ISIN: US8552441094) und McDonald’s (WKN: 856958 / ISIN: US5801351017) ist die Herangehensweise nicht immer gleich, trotzdem konnten die Kaffeehauskette und die Burger-Bude zuletzt trotz schwieriger Marktbedingungen Erfolge einfahren und für weiterhin positive Aussichten sorgen.
Der Handelsstreit zwischen China und den USA wird weiterhin intensiv geführt. Die Spannungen mit den USA haben im Zuge des Krieges in der Ukraine und der anhaltenden Unterstützung Pekings für Russland sogar in einigen Bereichen zugenommen. Trotzdem sind viele US-Unternehmen froh, dass sie sehr stark in der zweitgrößten Volkswirtschaft engagiert sind. Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Ende der rigorosen COVID-19-Maßnahmen hat dabei geholfen, die Umsätze weiter anzukurbeln. Dies gilt unter anderem für die Kaffeehauskette Starbucks.
Erholungspotenzial im China-Geschäft
In dem am 2. April zu Ende gegangenen ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres verbuchte Starbucks bei den vergleichbaren Umsätzen in China ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent. Wie beeindruckend diese Performance ist, zeigt der Umstand, dass Marktteilnehmer im Schnitt mit einem Rückgang um 10 Prozent gerechnet hatten.
Es war der erste solcher Anstieg seit dem dritten Quartal 2021. Das Unternehmen sollte in seinem zweitwichtigsten Markt auch weiterhin davon profitieren, dass nach dem Ende der COVID-19-Beschränkungen wieder mehr konsumiert wird und sich die chinesische Wirtschaft erholt. Darüber hinaus bleibt Luft nach oben. Insbesondere, da sich die Reiseaktivitäten weiter erholen sollten.
Bei Starbucks tut man aber auch selbst einiges, um in Zukunft noch besser aufgestellt zu sein und Wachstumspotenziale zu nutzen. Im vergangenen Jahr wurde ein Umbauplan angestoßen. Zu diesem Zweck hatte man auch mit Laxman Narasimhan, ehemals bei dem Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser in London tätig, auch einen neuen CEO eingesetzt. Mit dem neuen Plan will Starbucks vor allem für mehr Effizienz in den Filialen sorgen. Außerdem soll die Fluktuationsrate unter den Mitarbeitern verbessert werden. Diese standen schon vor COVID-19 unter Druck. Dieser erhöhte sich noch einmal, als eine weltweite Pandemie ausbrach.
Prognoseerhöhung möglich?
Trotz der verbesserten Aussichten dank des voranschreitenden Umbaus sowie des starken ersten Quartals hatte Starbucks die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr lediglich bestätigt und Anleger damit etwas verärgert. Von Unternehmensseite wird mit einem Umsatzanstieg um 10 bis 12 Prozent bei einem Wachstum des bereinigen Gewinns je Aktie um 15 bis 20 Prozent gerechnet.
Analysten gingen zuletzt von einem EPS-Wachstum um 16 Prozent bei einem Plus bei den Umsatzerlösen um etwa 12 Prozent aus. Möglicherweise kommt es aber noch zu einer Prognoseerhöhung. Schließlich hatte der ehemalige CEO zu Jahresbeginn davon gesprochen, dass sich das Geschäft in China in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erholen sollte. Daher bleibt auch in dieser Hinsicht Luft nach oben.
Die günstige Alternative?
Bei einem anderen Wert aus dem Restaurantbereich, McDonald’s, dürfte man auch auf eine Erholung in China hoffen. Die Fast-Food-Kette kann in dem aktuellen Marktumfeld mit einem weiteren Vorteil aufwarten. Anders als der Kaffee von Starbucks, wird McDonald’s eher im niedrigeren Preissegment eingeordnet.
Wenn die Inflation hoch ist und sich Rezessionssorgen bemerkbar machen, gehen die Menschen weniger in teure Restaurants. Stattdessen darf es häufiger ein Besuch in der Burger-Bude von nebenan sein. Aus diesem Grund wird McDonald’s auch gerne zu den sogenannten defensiven Werten gezählt, die sich in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten gut behaupten können.
Dass dies aktuell nicht anders ist, zeigen die jüngsten Quartalsergebnisse. Sowohl Gewinn als auch Umsatz lagen im ersten Quartal über den Markterwartungen. Auf vergleichbarer Basis, also mit Blick auf Filialen, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, legten die Erlöse um 13 Prozent zu. Damit wurden die Markterwartungen um mehr als 400 Basispunkte übertroffen.
Beim EPS wurde ein Wert von 2,63 US-Dollar ausgewiesen, gegenüber den Konsensschätzungen von 2,31 US-Dollar. McDonald’s profitierte unter anderem davon, dass Kunden höhere Preise, insbesondere in den USA, akzeptierten und nach der Pandemie in einer größeren Zahl in die Filialen strömten. Die Erholung soll sich fortsetzen. Daher hielt das Management an den Jahreszielen fest.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Starbucks und McDonald’s haben zuletzt gezeigt, dass sie auch in einem schwierigen Marktumfeld überzeugen können. Während sich die Starbucks-Story derzeit um die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft und den Konzernumbau dreht, bleibt McDonald’s selbst in Zeiten einer hohen Inflation ein Dauerbrenner.