Deutschland liebt das Sammeln

Egal ob als Wertanlage, aus Nostalgie oder als Hobby, (fast) jeder von uns sammelt etwas. Dabei sind es oftmals nicht nur die Klassiker, wie Briefmarken oder Münzen. Bei dieser Leidenschaft sind keine Grenzen gesetzt.

(Bildquelle: pixabay / AngelaT)

Früher galt das Sammeln als typisches „Langweilerhobby“, doch heutzutage erfreut es sich einer wachsenden Beliebtheit. Eine neue Generation von Sammlern entdeckt die Begeisterung, die hinter dieser Leidenschaft steckt. Ein Grund dafür sind sicherlich erfolgreiche TV-Formate wie beispielsweise „Bares für Rares“ vom ZDF. Antiquitäten, Vintage-Gegenstände und die damit verbundene Sammelwut sind in den letzten Jahren wieder in aller Munde.

Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage von Catawiki, haben neun von zehn Deutschen eine Leidenschaft und fast zwei Drittel davon (63 Prozent) sammeln oder haben es in der Vergangenheit getan. Unter den Sammlern wollen sogar zwei Drittel in den kommenden Jahren das gleiche oder sogar mehr Budget für ihre Leidenschaft ausgeben.

Das Sammelland Deutschland

Am liebsten sammeln die Deutschen mit 17 Prozent Münzen und Briefmarken, gefolgt von Büchern und Comics (13 Prozent). Auffällig ist, dass Spielzeuge und Modelle wie zum Beispiel Märklin-Eisenbahnen, mit 11 Prozent in Deutschland auf dem dritten Platz, deutlich beliebter als in anderen europäischen Ländern sind (durchschnittlich 8,5 Prozent).

Die klassischen Sammelobjekte “Münzen und Briefmarken” sind in Deutschland  am beliebtesten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen “Bücher und Comics” und ‘”Spielzeug und Modellen”. (Datenquelle: Yougov im Auftrag von Catawiki)

Dass das Alter einen Einfluss auf die Sammelgewohnheiten hat, ist nicht überraschend. Allerdings kommen einige interessante Fakten dabei heraus. Nimmt man die verschiedenen Generationen in den Blick, dann ist zu erkennen, dass unter den Baby-Boomern jeder fünfte ganz klassisch Münzen und Briefmarken sammelt.

Bei der Gen-Z und Gen-X sind dagegen besonders popkulturelle Objekte, Sammelkarten und Spiele beliebt (11 bzw. 10 Prozent). Schmuck und kostbare Steine sowie Mode sind bei der Gen-Z mit 7 bzw. 9 Prozent am populärsten.

„Unsere Umfrage belegt, dass das Klischee der Deutschen als Liebhaber von Modellspielzeugen stimmt”, sagt sich Simon Ungefug, Modelleisenbahnexperte bei Catawiki. „Angesichts des großen Angebots, ist es ratsam, seiner Sammlung eine Struktur zu geben. Das können zum Beispiel der Maßstab, Hersteller oder Bauserien sein. So erleichtert man sich die Suche und verleiht seiner Sammelleidenschaft einen stärkeren Ausdruck.”

Der Einfluss von Social-Media beim Sammeln

Etwa einem Drittel der Sammler (32 Prozent) haben nahestehende Menschen aus der Familie, die Erziehung oder Freunde den entscheidenden Impuls gegeben, Liebhaberobjekte zu erwerben. Unter Gen-Z und den Millennials ist dieser Einfluss besonders groß. Zwei von fünf unter ihnen wurden durch Familie, Erziehung oder Freunde zum Sammeln gebracht.

Dazu haben auch Prominente und Influencer speziell auf Gen-Z und Millennials mit 14 bzw. 12 Prozent einen außerordentlichen Einfluss. Baby-Boomer lassen sich hingegen deutlich weniger von außen beeinflussen. Mehr als drei Viertel von ihnen (79 Prozent) erklärt, von sich aus mit dem Sammeln begonnen zu haben.

Die Inflation beeinflusst das Sammelverhalten kaum

Insgesamt scheinen sich die Deutschen von der Inflation nicht beeinflussen zu lassen, was ihre Sammelleidenschaft betrifft. Fast zwei Drittel der Sammler möchte in den kommenden Jahren mehr oder genau so viel Budget für den Kauf von Lieblingsobjekten investieren.

Die Gruppe der Millennials und Gen-Z sticht dabei besonders hervor. Mehr als ein Viertel der Sammler unter ihnen will sogar mehr Geld in die Hand nehmen. Dahinter stehen auch grundsätzliche Überzeugungen über Sammlerstücke als Investment bei Millennials. Während nur knapp die Hälfte der deutschen Sammler Sammelobjekte für eine gute Geldanlage hält, sind es bei den Millennials sogar 57 Prozent.

Bei einem unbegrenzten Budget wären “Münzen und Briefmarken” nicht an der Spitze der Beliebtheitsskala.  (Datenquelle: Yougov im Auftrag von Catawiki)

Hätten die Deutschen unbegrenzt Zeit und Geld fürs Sammeln, stehen ganz klar Schmuck und kostbare Steine oben auf deren Wunschliste (19 Prozent). Außerdem würden Millennials besonders in Sport-Memorabilien investieren (14 Prozent). Bei unbegrenzten Budget würden Sammler in Deutschland in Wein, Whiskey und andere hochwertige Spirituosen investieren. Mit 12 Prozent sind dies deutlich mehr im Vergleich zu den anderen Ländern. Dort liegt der Durchschnitt bei 8,8 Prozent.

„Die Umfrage zeigt, wie weitverbreitet das Sammeln in Deutschland ist. Weil es für nahezu jede Branche Liebhaberobjekte und damit einen Markt gibt, kann jeder etwas finden, das zu seiner oder ihrer Leidenschaft passt.

Und die große Bereitschaft der Sammler, ungeachtet der Inflation das gleiche oder sogar mehr Budget für Sammelobjekte auszugeben, zeigt, wie interessant Sammelobjekte als Investment sein können. Hier können für viele Menschen zwei Aspekte zusammenkommen: ihrer Leidenschaft durch Sammelobjekte Ausdruck verleihen und zugleich ein gutes Investment tätigen.” Mit diesen Worten kommentiert Frank Engel, Vice President und General Manager bei Catawiki, die Umfrage.