Porsche: Fahren in seiner schönsten Form

In diesem Jahr feiert Porsche 75 Jahre Sportwagen

(Bildquelle: Porsche)

Mit diesem Slogan warb Porsche seit dem Jahr 1952 bis in die 1980er-Jahre. An dem Spruch hat sich für Fans nichts geändert. Damals wie heute stehen die Modelle von Porsche für Stil, Eleganz und Unterstatement. Lediglich die Form, die Power und die Geschwindigkeit der Modelle wurden im Lauf der Zeit angepasst. In diesem Jahr feiert Porsche 75 Jahre Sportwagen.

Der erste Sportwagen

Die Wiege des Sportwagenbauers steht in Gmünd in Kärnten, wohin die Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ausgewichen war. Dort verwirklichte Ferry Porsche 1948 seinen Traum von einem Sportwagen und legte mit dem Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster den Grundstein für eine weltweite Erfolgsgeschichte.

Im Jahr 1950 kehrte das Unternehmen mit der Produktion in den Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen zurück und der unternehmerische Erfolg nahm richtig Fahrt auf. Bis zum Produktionsende 1965 wurden 76.302 Stück gebaut. Noch heute sind die Porsche 356 begehrte Schätze für Autosammler und Sportwagen-Enthusiasten. Wer heute ein halbwegs gut erhaltenes Modell kaufen möchte, muss mindestens 100.000 Euro mitbringen. Je nach Baujahr schnellen die Preise dann sogar auf das Vierfache hoch.

Der Ur-Porsche 356 und der aktuelle Porsche 911 haben gewaltige Größenunterschiede. (Bildquelle: Porsche)

911er – Eine Ikone wird geboren

Der Porsche 356 war die Basis für einen noch größeren Erfolg, der in diesem Jahr 60 wird: Den Porsche 911. Auf der IAA 1963 wurde die Ikone deutscher Automobilbaukunst erstmals vorgestellt. Damals noch mit der Bezeichnung Porsche 901. Da diese Nummerierung mit einer Null in der Mitte jedoch von Peugeot als Typbezeichnung geschützt war, schwenkte Porsche auf die bis heute gebräuchliche Bezeichnung Porsche 911 um.

Hauptmerkmal neben dem legendären Design von Ferry Porsche war der luftgekühlte Boxermotor, der jedoch im Jahr 1998 aus dem Programm genommen wurde. Die heutige Motorentechnik erlaubt dank elektronischer Hilfe so vieles, dass die Ingenieure von Porsche sich für ein Ende der legendären Technik entschieden haben.

Die bis dahin produzierten Baureihen bieten jedoch Puristen genügend Möglichkeiten den ursprünglichen Fahrspaß inklusive des entsprechenden Sounds zu genießen. Je nach Baujahr kostet dieser Spaß jedoch schnell mehr als 100.000 Euro. Die ältesten drei Baujahre 1965 bis 1967 sind sogar selten unter 200.000 Euro zu haben.

Zwei Legenden: Der Porsche 356 Roadster und der Porsche 911 der ersten Generation. (Bildquelle: Porsche/©Dirk Michael Deckbar)

Leistung ohne Ende

Mit 4,29 Meter Länge und nur 1,65 Meter Breite kommt der Ur-Elfer fast bescheiden daher. Doch der Sechszylinder-Boxer-Saugmotor bringt mit 210 PS das nur 1.300 Kilogramm schwere Gefährt auf bis zu 240 km/h. Leistungswerte, die damals begeisterten und auch heute noch für jede Menge Fahrspaß sorgen.

Die im November 2018 vorgestellte achte Generation des 911 kommt auf eine Länge von 4,52 Meter bei einer Breite von 1,85 Meter. Dank eines Leergewichts von 1.565 Kilogramm bringt der aktuelle Carrera 911 4S mit seinem Sechszylinder-Boxermotor mit Biturbo-Aufladung Spitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h auf die Straße.

Diese Leistungsdaten werden von einem anderen Porsche-Modell sogar noch überboten: Der Porsche 918 Spyder beispielsweise bringt in einer Karosserie von 4,65 Meter Länge und 1,94 Meter Breite einen 4,6 Liter großen V8-Motor und zwei Elektromotoren mit insgesamt 887 PS unter. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 345 km/h.

Das Cockpit ist bei Porsche immer gleich aufgebaut. Legendär ist der analoge Zeitmesser. (Bildquelle: Porsche)

Sportliche Höchstleistungen

Wer diese Leistungswerte liest, merkt schnell, in welcher Liga Porsche mitspielt. Dabei machen die Porsche-Modelle nicht nur auf der normalen Straße, sondern auch auf der Rennstrecke eine gute Figur. Egal ob bei den 24 Stunden von Le Mans oder in der grünen Hölle des Nürburgrings: Porsche fährt vorne mit.

Beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist Porsche der einzige Automobilhersteller, der seit 1951 ununterbrochen am Start ist. In den 100 Jahren Renngeschichte sind in Le Mans 812 Porsche-Rennwagen gestartet – ein einsamer Rekord laut der offiziellen Statistik des Veranstalters. Mit 19 Gesamtsiegen ist Porsche zudem die erfolgreichste Marke der Geschichte von Le Mans. Und mit einer sagenhaften Durchschnittsgeschwindigkeit von 251,815 km/h drehte Hans-Joachim Stuck 1985 auf einem vom Werk eingesetzten 962 C in der Qualifikation die bis heute schnellste Runde.

Auch an anderen Orten weiß Porsche zu überzeugen. Am 14. Juni 2021 stellte ein Porsche 911 GT2 RS mit 6:43,30 Minuten einen neuen Rundenrekord für straßenzugelassene Seriensportwagen auf der 20,8 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife auf. Zwar wurde dieser Rekord inzwischen von der Konkurrenz aus Untertürkheim eingestellt. Doch der Allzeitrekord bleibt weiter im Hause Porsche. 2018 befuhr der Prototyp des Porsche 919 Hybrid Evo die Nordschleife in 5:19,55 Minuten.

Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern erzielte mit dem 700 PS starten 911 GT2 RS den zum damaligen Zeitpunkt gültigen Rekord für straßenzugelassene Seriensportwagen. (Bildquelle: Porsche)

Neue Technologie

Mit dem Porsche Taycan stellten die Schwaben 2019 erstmals den Weg in die Welt der Elektromobilität vor. Die Formensprache ist Porsche-üblich und bei den Leistungsdaten muss sich der Taycan ebenfalls nicht verstecken. Lediglich der charakteristische Motorsound muss nun elektronisch erzeugt werden. Auf der LA Auto Show 2021 präsentierte Porsche unter dem Kürzel GTS eine neue Variante seines Elektro-Sportwagens. Mit einer Reichweite von bis zu 504 Kilometern nach WLTP knackt das neue Modell als erster Taycan die 500-Kilometer-Marke.

Das mE-Fazit

Die edlen Fahrzeuge aus Zuffenhausen sind hinsichtlich Stil und Design weltweit angesagt – egal welche Baureihe oder welches Baujahr: Sportwagen von Porsche überzeugen bis heute. Das gilt nicht nur für die Straße, sondern auch als Kapital für die Garage. Porsche zählen zu den wertstabilsten Autos. Somit werden die die beiden marktEINBLICKE-Einheiten Geldanlage und Lebensart ideal miteinander verknüpft …

Der 911 Sport Classic ist die sportliche Version des 911. (Bildquelle: Porsche)

mE-Tipp

Direkt am Stammsitz von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen befindet sich eines der spektakulärsten Automobilmuseen der Welt: Das Porsche Museum. Auf 5.600 Quadratmetern lässt sich nicht nur die Geschichte des 911er besichtigen, sondern die gesamte Bandbreite der Sportwagenschmiede, inklusive zahlreicher Rennlegenden, betrachten. Neben der Dauerausstellung mit rund 80 Fahrzeugen bieten Sonderausstellungen Einblicke in besondere Bereiche der Porsche-Geschichte.

Museum am Porscheplatz in Stuttgart Zuffenhausen. (Bildquelle: Porsche)

Im Berliner „DRIVE. Volkswagen Group Forum“ ist bis zum 10. September 2023 die Sonderausstellung „Driven by Dreams. 75 Jahre Porsche Sportwagen“ zu finden. Besucher haben dort die Möglichkeit, in Träume und Wagnisse der Erfolgsgeschichte von Porsche einzutauchen und selbst über ein digitales Modul ihre Träume und Werte zu verfassen.