An den Aktienmärkten dreht sich derzeit fast alles um den Boom rund um die Künstliche Intelligenz, NVIDIA, Microsoft und andere Technologiewerte. auch sonst gelten diese als sexy. Kein Wunder, waren sie doch in den Jahren der Nullzinsen der Treiber der Aktienmarktrallye.
Auch jetzt noch sind sie maßgeblich für die zwischenzeitlich steigenden Kurse. Bank of America-Analyst Michael Hartnett spricht bereits von „Die glorreichen Sieben“, nach dem berühmten Western. Dazu zählt er Apple, die Google-Muttergesellschaft Alphabet, Microsoft, Amazon, die Facebook-Mutter Meta Platforms, Tesla und eben NVIDIA.
Geschlossene Gesellschaft
Sie sind laut Hartnett für 84 Prozent der in diesem Jahr im NASDAQ100 hinzugewonnenen Marktkapitalisierung von rund 4 Billionen US-Dollar verantwortlich. Anleger sollten aber auch von Zeit zu Zeit einen Blick auf etwas “langweiligere” Werte werfen.
Dazu gehören beispielsweise die Energieversorger. Allerdings haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass es auch bei ihnen turbulent zugehen kann. In Österreich sorgte zuletzt die EVN AG (WKN: 878279 / ISIN: AT0000741053) für aufsehen.
Die Aktie des Energieversorgers, der sich mehrheitlich im Besitz des Landes Niederösterreich befindet, belegt aktuell in der diesjährigen Performance-Liste im ATX den Spitzenplatz. Das Papier kommt aktuell auf eine Performance seit Anfang 2023 von mehr als 23 Prozent und landet damit vor Unternehmen wie Wienerberger oder UNIQA Insurance.
Wichtige Effekte
Die gute Kursperformance gelang, obwohl EVN zuletzt mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Vor allem in diesen Zeiten mit einer erhöhten Inflation kommt Energieversorgern, die sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befinden, eine besondere Verantwortung zu, sich bei den Strom- und Gaspreisen zurückzuhalten. Dies bedeutet, dass höhere Großhandelspreise nicht Mal eben weitergegeben werden können.
Aus diesem Grund wurde im ersten Halbjahr (Ende März) des Geschäftsjahres 2022/23 in der Vertriebsgesellschaft EVN KG ein deutlicher Verlust in Höhe von 223,1 Mio. Euro eingefahren. Auf Konzernebene wurde jedoch ein Gewinn in Höhe von 17,4 Mio. Euro verbucht. Hierzu hatten verschiedene Effekte wie positive Stichtagseffekte aus der Absicherung der Energieerzeugung beigetragen, hieß es von Unternehmensseite.
Sonderdividende angekündigt
Zuletzt konnten in Bezug auf die Großhandelspreise bereits einige Erleichterungen beobachtet werden. Bei EVN rechnet man damit, dass diese in den kommenden Monaten noch einmal um 15 bis 20 Prozent sinken könnten.
Angesichts des hohen politischen Drucks wäre man daher froh, im Herbst dieses Jahres diese Preiserleichterungen auch an die Kunden weiterzugeben. Auf Unternehmensseite ist man wiederum froh, dass die Beteiligung an der Verbund AG in diesem Jahr einen deutlichen Ergebnisbeitrag liefern wird.
Zudem hat der Vorstand beschlossen, dass er der 95. ordentlichen Hauptversammlung der EVN AG am 1. Februar 2024 eine Sonderdividende von 0,62 Euro pro Aktie zusätzlich zur Basisdividende für das Geschäftsjahr 2022/23 vorgeschlagen werden soll. Die Basisdividende soll zumindest 0,52 Euro pro Aktie betragen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Energieversorger wie EVN AG dürften aufgrund ihres defensiven Charakters weiterhin für Anleger interessant bleiben. Zudem bieten sich mit dem Umstieg auf Erneuerbare Energien viele Chancen.
Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie der EVN AG setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MD9P4T / ISIN: DE000MD9P4T9) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.