Märkte am Donnerstag: DAX schließt im Plus

Euroraum-Inflation sinkt überraschend stark | Commerzbank wird ex-Dividende gehandelt

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Leitindex DAX unternahm am Donnerstag einen Erholungsversuch, nachdem das Barometer in den vergangenen Tagen gegenüber seinem Allzeithoch bei knapp 16.332 Punkten deutlich zurückgesetzt hatten. Diesen Höchststand hatte der DAX am 19. Mai erklommen.

AI-Hype flacht ab

Dabei gab es positive Vorgaben aus den USA. Gestern hatten die wichtigsten US-Aktienindizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P 500 schwächer geschlossen. Heute zeigten sich die Barometer dagegen mit leichten Zuwächsen. Allerdings scheint sich die ganz große Euphorie rund um NVIDIA & AI vorerst zu legen.

Auch in Bezug auf den Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze legt sich die Aufregung, was jedoch positiv zu sehen ist. Nun hat das US-Repräsentantenhaus dem zwischen Präsident Joe Biden und dem Mehrheitsführer im  Repräsentantenhaus Kevin McCarthy aus der Republikanischen Partei, zugestimmt. Dies ist möglicherweise ein Grund, warum sich der DAX heute stärker präsentierte. Ein anderer ist möglicherweise der überraschend deutliche Rückgang der Euroraum-Inflation.

Commerzbank im Fokus

Die Teuerungsrate lag im Mai bei 6,1 Prozent, nach 7,0 Prozent im Vormonat. Die Kernrate, also ohne Lebensmittel und Energie, sank von 5,6 auf 5,3 Prozent. Auf letztere schaut die EZB besonders gerne bei ihren Entscheidungen.

Der DAX kletterte um 1,2 Prozent auf 15.853 Zähler. An der Indexspitze waren Airbus, Hannover Rück und Sartorius zu finden, während Vonovia, Adidas und Zalando zu den schwächsten Indexvertretern gehören. Im Fall der Commerzbank-Aktie galt es zudem zu beachten, dass diese ex-Dividende gehandelt wurde.

Starker US-Arbeitsmarkt

Am Nachmittag richtete sich der Blick erneut auf US-Konjunkturdaten. Die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Eintrübung bestehen weiter. Dies bedeutet aber auch, dass die Notenbank Fed wahrscheinlich erst einmal keine Zinsen anheben wird. Aktuell wird die Wahrscheinlichkeit am Markt für eine Leitzinsahebung im Juni mit rund 33 Prozent eingeschätzt.

Heute galt der Blick dem ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Dieser zeigte sich den siebten Monat in Folge rückläufig. Vor dem morgigen Arbeitsmarktbericht stand heute zudem der ADP-Report an. Und hier wurde einmal mehr ein sehr robuster Arbeitsmarkt signalisiert, was das Thema weitere Leitzinserhöhungen vielleicht doch auf die Tagesordnung bringen könnte.

Der Lohnabwickler ADP hatte gemeldet, dass die Privatwirtschaft im Mai 278.000 Jobs geschaffen hat. Die durchschnittlichen Schätzungen der Wall Street wurden damit um rund 100.000 Stellen geschlagen. Ein Signal, dass die am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten erneut stark ausfallen sollten.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse