Einige Bankkunden zögern, Empfängern von Zahlungen ein Lastschriftmandat zu erteilen. Aus Sicherheitsbedenken überweisen sie das Geld lieber selbst oder richten einen Dauerauftrag ein. Die Zweifel sind unbegründet – eine Lastschrift hat im Gegenteil klare Vorteile.
Das Lastschriftverfahren
Das Lastschriftverfahren ist eine Möglichkeit, um bequem und sicher Rechnungen zu bezahlen. Es handelt sich dabei um eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, bei der der Zahlungsempfänger (z.B. ein Unternehmen) ermächtigt wird, den fälligen Betrag vom Konto des Zahlenden einzuziehen.
Will man einen Vertrag bei einem Stromversorger oder einem Internetanbieter abschließen, liegt das SEPA-Lastschriftmandat den Unterlagen meist bei. Mit der Unterschrift ermächtigt man den Zahlungsempfänger, Geld vom eigenen Konto abzubuchen. Dieser zieht fällige Beträge termingerecht ein, als Kontoinhaber muss man sich um nichts kümmern – außer, dass das Konto ausreichend gedeckt ist. Ist das Guthaben zu gering, um die Lastschrift auszuführen, können unter Umständen zusätzliche Entgelte anfallen.
Vorteile
Der Vorteil des Lastschriftverfahrens liegt darin, dass der Zahlungsempfänger die Zahlung automatisch einzieht, ohne dass der Zahlende aktiv werden muss. Das macht es besonders für regelmäßige Zahlungen wie Mieten oder Versicherungsbeiträge attraktiv. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Lastschriftverfahren sicher ist: Das Einziehen des Geldes erfolgt nur nach vorheriger Zustimmung durch den Zahlenden, sodass Missbrauch ausgeschlossen ist.
Das Lastschriftverfahren ist sowohl für Einmalzahlungen als auch für wiederkehrende Zahlungen möglich. Der Zahlungsempfänger benötigt lediglich die Kontodaten des Zahlenden und eine Einwilligung zur Abbuchung. Diese kann entweder schriftlich oder elektronisch erfolgen, zum Beispiel per Lastschriftmandat oder SEPA-Lastschrift.
„Das Lastschriftverfahren bietet sich an, wenn regelmäßige Zahlungen vereinbart werden, die in der Höhe variieren“, sagt Michael Ackermann von der Postbank.
Nachteile
Allerdings gibt es auch Nachteile des Lastschriftverfahrens: Wenn der Zahlende kein ausreichendes Guthaben auf dem Konto hat, können Rücklastschriften entstehen, die sowohl für den Zahlenden als auch den Zahlungsempfänger mit Kosten verbunden sind. Auch die Kontrolle über die Abbuchungen kann unter Umständen erschwert sein, sodass es wichtig ist, regelmäßig die Kontoauszüge zu prüfen.
Der Dauerauftrag
Ein Dauerauftrag ist eine einfache und bequeme Möglichkeit, regelmäßige Zahlungen automatisch abzuwickeln. Egal, ob Miete, Stromrechnung oder eine Versicherungsprämie, mit einem Dauerauftrag garantieren Sie, dass Ihre Zahlung immer pünktlich und zuverlässig bei Ihrem Empfänger ankommt.
Vorteil
Um einen Dauerauftrag einzurichten, geben Sie einfach die entsprechenden Daten in Ihrem Bankkonto ein. Hierzu gehören der Name des Empfängers, dessen Bankverbindung, die Höhe der Zahlung und das regelmäßige Intervall, in dem die Zahlungen erfolgen sollen. Dies kann monatlich, wöchentlich oder sogar täglich sein.
Einmal eingerichtet, läuft ein Dauerauftrag in der Regel automatisch und ohne Weiteres, bis Sie ihn stoppen oder verändern. Wenn Sie sich also sicher sein wollen, dass alle Ihre wichtigen Rechnungen pünktlich bezahlt werden, ist ein Dauerauftrag eine großartige Option.
Ein weiterer großer Vorteil eines Dauerauftrags ist, dass er Ihnen eine zusätzliche Ebene der Kontrolle über Ihre Finanzen gibt. Durch die Festlegung einer festen Zahlungshöhe für einen bestimmten Zeitraum, können Sie besser planen und budgetieren. Sie wissen genau, wo Sie stehen und haben volle Kontrolle über Ihre Ausgaben.
Zusätzlicher Schutz bei Lastschriftverfahren
Manche Bankkunden haben Bedenken, Fremden ihre Bankdaten zu übermitteln und ihnen den Zugriff auf ihr Konto zu ermöglichen. Dabei sind die Verbraucher bei einer SEPA-Lastschrift besonders geschützt: „Beim Lastschriftverfahren greift das Widerrufsrecht, das heißt, dass man innerhalb von acht Wochen der Lastschrift widersprechen kann. Wurde unberechtigt Geld abgebucht, zum Beispiel wenn kein SEPA-Lastschriftmandat vorliegt, hat man sogar 13 Monate Zeit, die Zahlung rückgängig zu machen“, erklärt der Postbank Experte.
Wurde das Geld hingegen überwiesen – etwa per Dauerauftrag –, kann es nicht mehr so einfach zurückgebucht werden, sobald es dem Empfängerkonto gutgeschrieben wurde. In diesem Fall muss der Kunde Kontakt mit dem Empfänger aufnehmen und ihn auffordern, das Geld zu erstatten.
„Bankkunden sollten ihre Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren und prüfen, ob sämtliche Abbuchungen korrekt sind. Entdecken Sie eine unberechtigte Lastschriftzahlung, sollten sie umgehend Kontakt zu ihrer Hausbank aufnehmen“, rät Michael Ackermann von der Postbank.
Unser marktEINBLICKE-FAZIT:
Insgesamt ist das Lastschriftverfahren eine bequeme und sichere Zahlungsmethode, die von vielen Unternehmen angeboten wird. Wer auf eine regelmäßige Überwachung des Kontos achtet und für ausreichend Deckung sorgt, kann damit eine Menge Zeit und Aufwand sparen und sich auf eine pünktliche Bezahlung verlassen.
Ein Dauerauftrag, einmal eingerichtet, läuft in der Regel automatisch und ohne Weiteres, bis Sie ihn stoppen oder verändern. Wenn Sie sich also sicher sein wollen, dass alle Ihre wichtigen Rechnungen pünktlich bezahlt werden, ist ein Dauerauftrag eine großartige Option. Allerdings nur, wenn immer die gleichen Beiträge überwiesen werden sollen.
Es haben also sowohl das Lastschriftverfahren, als auch der Dauerauftrag seine Vorteile. Je nach Art der regelmäßigen Überweisung kann beides eingesetzt werden.