Das Apple-Universum wächst

Im Rahmen der diesjährigen Worldwide Developers Conference (WWDC) kann Apple unter anderem mit einem Mixed-Reality-Headset Vision Pro für Begeisterung und eine neue Ära des Spatial Computing sorgen.

(Bildquelle: Pressefoto Apple)

In diesen Tagen scheint es im Technologie-Bereich nur ein Thema zu geben – die Künstliche Intelligenz. Der Chatbot ChatGPT von OpenAI hatte einen wahren Hype ausgelöst und Microsoft als Investor in den Mittelpunkt gerückt. Zuletzt verstärkte NVIDIA diesen Hype sogar noch.

Der Spezialist für Grafikprozessoren hatte mit seinen deutlich über den Konsensschätzungen liegenden Prognosen für das laufende Geschäftsquartal sowie den Aussichten im Bereich KI für regelrechte Begeisterungsstürme an den Aktienmärkten gesorgt. Die Aktie von NVIDIA schoss derart in die Höhe, dass der Konzern bei der Marktkapitalisierung die Marke von 1 Billion US-Dollar übersprungen hatte.

Passende Gelegenheit

Plötzlich war jede Aktie, die irgendwie mit der KI in Verbindung gebracht werden konnte, angesagt. Angesichts dieses Anlegerinteresses ist es wenig verwunderlich, dass sich Anleger fragen, was Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) in Sachen KI zu bieten.

Zumal wir es in diesem Fall mit dem wertvollsten Unternehmen der Welt zu tun haben und dieser passender Weise in dieser Woche seine jährliche Entwicklerkonferenz WWDC (Worldwide Developers Conference) abhält. Für dieses Jahr hatte Apple eine eigene Sensation parat.

AR und VR im Fokus

Neben neuen Notebooks sowie Updates für alle Betriebssysteme (watchOS, iOS, iPadOS und macOS) und die vielen verschiedenen Dienstleistungsangebote stehen ganz besonders Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro und die Frage, was es mit dem Spatial Computing auf sich hat, im Fokus. Es soll eine der wichtigsten Produktneuvorstellungen der vergangenen Jahre sein.

Trotzdem dürfte es noch eine Weile dauern, bis AR- und VR-Produkte nennenswerte Beiträge zu Apple Umsätzen und Gewinnen leisten. In diesem Fall bleibt Apple ein “iPhone-Konzern”, auch wenn der Dienstleistungsbereich in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat.

Mit der Vielzahl an bereits verkauften Geräten wie iPhones, iPads, Apple Watches oder Macs befindet sich der Konzern in einer ausgezeichneten Situation, die Menschen mithilfe von Angeboten rund um Musik, Filme oder nun auch Sparkonten im Apple-Universum zu halten. Entsprechend bleibt auch der Blick auf die Geschäftszahlen immer wieder beeindruckend.

Warren Buffett ist ein riesiger Apple-Fan

Im zweiten Quartal (Ende 1. April) des laufenden Fiskaljahres lagen die konzernweiten Umsatzerlöse bei 94,8 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten Apple im Schnitt lediglich einen Wert von 92,6 Mrd. US-Dollar zugetraut. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,52 US-Dollar ebenfalls oberhalb der Konsensschätzungen (1,43 US-Dollar).

Im Gegensatz zu vielen Technologiewerten zahlt Apple auch fleißig Dividenden und kauft eigene Aktien. Zuletzt wurde das Aktienrückkaufprogramm um 90 Mrd. US-Dollar aufgestockt, während die Quartalsdividende um 4 Prozent auf 24 Cents steigt. Kein Wunder also, dass Value-Investor Warren Buffett zu einem Apple-Fan wurde und der iPhone-Konzern inzwischen die mit Abstand größte Position im Aktienportfolio von Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ausmacht.

Während man bei NVIDIA zuletzt bei der Marktkapitalisierung den erstmaligen Sprung über die Marke von 1 Billion US-Dollar feierte, ist Apple inzwischen in den Bereich von 3 Billionen vorgedrungen. Allein in diesem Jahr sind ein Kurszuwachs von knapp 40 Prozent beim Aktienkurs oder knapp 790 Mrd. US-Dollar an Börsenwert hinzugekommen.

Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro (Bildquelle: Pressefoto Apple)

Noch mehr Potenzial

Dies soll aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Analysten trauen Apple noch einiges mehr zu. Laut Bank of America-Analyst Wamsi Mohan haben Mixed-Reality-Headsets das Potenzial, Apples Umsätze im Dienstleistungsbereich zu steigern, wenn es dem Konzern gelingen sollte, ein entsprechendes Ökosystem aufzubauen. Im Fall der Apple-Aktie steigt daher das Kursziel von 176,00 auf 190,00 US-Dollar.

Bei Amit Daryanani, Analyst bei Evercore ISI, steigt das Kursziel wiederum von 190,00 auf 210,00 US-Dollar. Hier lautet das Rating weiterhin „Outperform“. Im Fall von Apple spricht der Analyst von einem „Tech-Grundnahrungsmittel“.

Das Umsatzwachstum befinde sich nachhaltig im mittleren einstelligen Prozentbereich und das Gewinnwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich. Neben Augmented- und Virtual-Reality sieht man auf Analystenseite auch im Bereich Werbung reichlich Umsatzpotenzial für Apple. Im Best-Case-Szenario wird der Brille ein Umsatzpotenzial von 10 Mrd. US-Dollar und damit der Apple-Aktie ein Kurspotenzial von 315 US-Dollar beigemessen.

Mein Fazit

Auch wenn Apple derzeit im Bereich Künstliche Intelligenz nicht mit Namen wie Microsoft oder NVIDIA genannt wird, hat der Konzern mit dem Apfel im Logo Anlegern sehr viel zu bieten. Dies zeigt auch die WWDC noch einmal eindrucksvoll.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Apple vermeiden möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AB2 / ISIN: DE000DA0AB22) von Morgan Stanley auf den GAFAM Index anschauen. In diesem Index sind Apple sowie die Technologie-Riesen Microsoft, Amazon, Alphabet (Google) und Meta Platforms (Facebook) enthalten.