Der deutsche Aktienmarkt setzte seine Seitwärtsbewegung vom Wochenstart auch am Dienstag fort. Der DAX schloss 15.992 Punkten (+0,2 Prozent).
Größter Gewinner im DAX war am Dienstag die Aktie von Sartorius, gefolgt von MTU Aero Engines und Vonovia. Am Indexende waren die Papiere von Munich Re, Porsche und erneut Zalando zu finden.
Der DAX und das Allzeithoch
Der DAX hat es seit Allzeithoch vor Pfingsten schwer wieder auf Kurs zu kommen. Helaba verweist dabei auf die zu schließende Lücke hin:
„Noch ist das Gap bei 16.143 Punkten nicht vollständig geschlossen. Die Indikatorenlage ist noch immer durchwachsen und vor allem fällt der niedrige ADX ins Auge, der vom Fehlen eines Aufwärtstrends kündet. Oben genannte Hürde sowie das Allzeithoch bei 16.331 sind als Widerstände zu sehen, Unterstützung gibt es an der 21-Tagelinie, die gestern bereits getestet wurde, und im Bereich bis 15.726. Dort findet sich unter anderem auch die 55-Tagelinie“, so Helaba.
Auftragseingang der Industrie geht zurück
Der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2023 gegenüber März 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten im Vorfeld jedoch einen höheren Rückgang (-2,2 Prozent) erwartet, so dass die Zahlen letztlich positiv zu werten sind. Für März 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs gegenüber Februar 2023 von 10,9 Prozent (vorläufiger Wert: -10,7 Prozent).
Anleger schauen auf Apple-Konferenz
Unternehmensseitig richtete sich der Blick auf Apple und die WWDC-Entwicklerkonferenz. Das gestern vorgestellte Mixed-Reality-Headset Vision Pro hat ein geteiltes Echo hervorgerufen. Nachdem die Aktie ein neues Rekordhoch erklommen hatte, nutzten Anleger die Zeit für Gewinnmitnahmen.
Wall Street auf Orientierungssuche
Am Dienstag zeigten sich S&P 500, Dow Jones und NASDAQ100 wenig bewegt. Trotz leichter Verluste bei Apple konnte der NASDAQ100 leicht zulegen.
Christian Gombert, Fondsmanager bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, sieht derweil gemischte Signale für die weitere Entwicklung an den US-Märkten.
„Während die Beilegung im US-Schuldenstreit mit Erleichterung aufgenommen wurde, lassen die neuesten starken Zahlen am US-Arbeitsmarkt wieder Zinserhöhungsängste aufleben. Der starke US-Arbeitsmarkt trifft aber auf schwache US-Frühindikatoren (Chicago Einkaufsmanager-Index 40,4 statt erwarteten 47; ISM Auftragseingänge 45,7 statt erwartete 49,8), so dass weiter eine klare Richtung fehlt.“ Für die USA stellt sich Gombert die Frage: „Kommt die Rezession oder ist es nur eine Wachstumsdelle?“
Weiter schreibt er mit Blick auf die Orientierungslosigkeit der Märkte und den engen Seitwärtsbewegungen, in denen wichtige Aktienindizes seit Wochen verharren: „Die positive Marktbewegung vor allem in den USA ist nur von wenigen Sektoren – allem voran vom Tech-Sektor getragen worden. Hier ist also abzuwarten, ob die Dynamik zu einer breiteren Marktbewertung führen kann.“