Voestalpine: Robustheit dank Diversifikation

Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern setzt seine Rekordjagd ort.

(Bildquelle: Pressefoto © voestalpine AG)

Mit einem Kursplus von rund 27 Prozent seit Anfang 2023 ist die Aktie der Voestalpine (WKN: 897200 / ISIN: AT0000937503) im bisherigen Jahresverlauf der Top-Performer im österreichischen Leitindex ATX. Am Mittwoch kamen ein Paar Prozentpunkte beim Aktienkurs des Stahl- und Technologiekonzerns obendrauf, nachdem dieser erfreulich aufgenommene Ergebnisse präsentiert hatte.

Noch ein Rekordjahr

Das aktuelle, von der schwierigen Konjunktur, den Lieferkettenproblemen sowie den hohen Energiepreisen gekennzeichnete Marktumfeld ist gerade für einen Stahlkonzern nicht einfach. Trotzdem gelang es der Voestalpine ein weitere Rekordjahr hinzulegen.

Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende März) den höchsten Umsatz und das beste operative Ergebnis in seiner Konzerngeschichte und steigerte sich erneut nach dem Rekordjahr 2021/22. Allerdings wird die Voestalpine in einigen Bereichen offenbar kleinere Brötchen backen müssen.

Dazu gehört insbesondere die starke Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie. Diese war zuletzt angesichts der zeitweise stark angestiegenen Energiepreise ebenfalls deutlich nach oben gegangen. Inzwischen sind die die Preise für Öl und Gas jedoch im Vergleich zu den letztjährigen Niveaus wieder zurückgegangen.

Normalisierung im Öl- und Gassektor

Unter anderem aufgrund dieser Normalisierung wird für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 1,7 bis 1,9 Mrd. Euro erwartet und damit unterhalb des Vorjahreswertes von 2,5 Mrd. Euro.

2022/23 war das EBITDA im Vorjahresvergleich um 11,1 Prozent angestiegen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 22,1 Prozent auf 18,2 Mrd. Euro zu. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde um 11,7 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro verbessert, was eine EBIT-Marge von 8,9 Prozent ergibt.

Attraktive Ausschüttung

Während sich das Management darüber freute, dass die Voestalpine zuletzt die niedrigste Verschuldung seit 16 Jahren vorzuweisen hatte, werden die Anteilseigner mit einem Anstieg der Dividende von 1,20 Euro je Aktie im Vorjahr auf nun 1,50 Euro. Dies würde aktuell einer Dividendenrendite von fast 5 Prozent entsprechen.

Gemessen am durchschnittlichen Börsenkurs der Voestalpine-Aktie im Geschäftsjahr 2022/23 von 25,09 Euro ergäbe sich sogar eine Dividendenrendite von 6 Prozent. Auch für 2023/24 bleibt das Management optimistisch. Unter anderem, weil die Voestalpine noch stärker im Bereich Erneuerbare Energien, beispielsweise bei der Solarenergie, mitmischen möchte.

Die Prognose schränkt jedoch in der Hinsicht ein, dass es keine massiven wirtschaftlichen Verwerfungen, ausgelöst von der Zinspolitik der Zentralbanken, sowie der Annahme keiner weiteren Eskalationsszenarien aus dem Ukraine-Krieg oder zusätzlicher geopolitischer Spannungen, geben sollte.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Auch wenn sich die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie nicht mehr ganz so dynamisch wie zuletzt gestalten sollte, profitiert die Voestalpine auch von neuen Bereichen wie den Erneuerbaren Energien. Zudem befinden sich Segmente wie die Luftfahrtindustrie auf Erholungskurs. Gleichzeitig ist auch von der zuletzt durch Lieferkettenprobleme geplagten Automobilindustrie noch viel Luft für eine Erholung nach oben gegeben.