Broadcom: KI-Geschäft kommt in Schwung

Im Halbleiterbereich gibt es neben NVIDIA eine Reihe von Unternehmen, die vom KI-Hype profitieren möchten.

(Bildquelle: Pixabay / CristianIS)

Apple konnte Anleger mit seiner Datenbrille Vision Pro im Zuge der WWDC nicht überzeugen, auch weil einigen Marktteilnehmern das Thema Künstliche Intelligenz beim Konzern mit dem Apfel im Logo etwas zu kurz gekommen sein dürfte.

Wenn es um die KI geht, scheinen Börsianer derzeit vor allem auf NVIDIA und Microsoft zu stehen. Allerdings gibt es viele andere Technologiewerte, denen der KI-Trend zugute kommen sollte. Einer von ihnen ist Broadcom (WKN: A2JG9Z / ISIN: US11135F1012).

Branchenführende Margen

Die Broadcom-Aktie hat seit Anfang 2023 mehr als 41 Prozent an Wert zugelegt. Trotzdem traut Vivek Arya, Analyst bei Bank of America, den Anteilsscheinen noch einiges zu. Vor kurzem hatte er das Kursziel von 800 auf 950 US-Dollar angehoben und in diesen Tagen wieder bestätigt. Das Rating lautet “Buy”.

Der Analyst sieht eine „best-in-class“-Kaufgelegenheit. Grund dafür ist die Annahme des Analysten, dass der Bereich Künstliche Intelligenz die Gewinnaussichten beim Halbleiterunternehmen ankurbeln wird. Aus Analystensicht könne Broadcom nicht nur mit hochwertigen Computer-/Netzwerkprodukten aufwarten.

Arya hebt beispielsweise die hohe betriebliche Effizienz bei Broadcom hervor. Es wird auch auf die konsequente Margenexpansion verweisen. Schließlich könne Broadcom mit einer in der Branche führenden Free Cashflow-Generierung sowie den in der Halbleiterindustrie höchsten Margen aufwarten.

Dank KI kann das EPS in den Jahren 2024 und 2025 laut Arya auf 47 bzw. 50 US-Dollar gesteigert werden. Im sogenannten „bull case“-Szenario könnte der KI-Umsatzanteil auf bis zu 25 Prozent steigen, statt der angenommenen 20 Prozent. Dies würde den Gewinn je Aktie zusätzlich ankurbeln.

Unterschätztes Potenzial

KeyBanc-Analyst John Vinh ist wiederum der Meinung, dass die Markterwartungen von KI-Erlösen im laufenden Geschäftsjahr von 3,8 Mrd. US-Dollar zu niedrig angesetzt wurden. Daher hat er das “Overweight”-Rating für die Broadcom-Aktie bestätigt und das Kursziel von 820 auf 940 US-Dollar angehoben.

Bei Mizuho liegt das Broadcom-Kursziel nun bei 840 US-Dollar, nach zuvor 720 US-Dollar. Analyst Vijay Rakesh hat zudem das “Buy”-Rating bestätigt. Neben im Rahmen der Markterwartungen liegenden Quartalsergebnissen und einer “guten” Prognose wird vor allem auf die Aussichten im KI-Geschäft verweisen. Rakesh geht im Geschäft mit der KI für das laufende Jahr von einem Umsatzanstieg um 75 Prozent aus.

Luft nach oben

Broadcom kann schon jetzt auf gute Geschäfte verweisen, trotz des schwierigen Konjunkturumfeldes und hohen Lagerbeständen in der Halbleiterbranche. Im zweiten Geschäftsquartal (Ende April) lagen die Erlöse bei 8,73 Mrd. US-Dollar. Ein Anstieg um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 10,32 US-Dollar. Sowohl Umsatz als auch Gewinn lagen über den Konsensschätzungen. Für das laufende dritte Quartal werden Erlöse in Höhe von 8,85 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt. Dies würde einem Plus im Vorjahresvergleich um 5 Prozent entsprechen und ebenfalls über dem Konsens liegen.

Vielleicht noch interessanter: Das Broadcom verweist in der jüngsten Quartalsmeldung auf die marktführende Position des Konzerns in Bereichen wie Netzwerke. Auf diese Weise könne man genügend Kapital einsammeln, um allmählich das Geschäftsfeld rund um die Künstliche Intelligenz hochzufahren.

Mein Fazit

Bereits vor dem durch ChatGPT ausgelösten KI-Hype waren viele Interessante Werte im Halbleiterbereich zu finden. Schließlich sind sie für die Digitalisierung entscheiden. Broadcom war einer von ihnen.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Broadcom vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 anschauen.

In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben Broadcom unter anderem auch Microsoft, Apple, UnitedHealth, die Deutsche Telekom und der Luxusgüter-Weltmarktführer LVMH.