Märkte am Freitag: Seitwärtshandel

Der DAX verharrt weiter knapp unter der 16.000er Marke | Bullenmarkt ist Thema Nummer eins an der Wall Street

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich weiter von der zurückhaltenden Seite. Der DAX schloss am Freitag – während halb Deutschland sich im Brückentag nach Fronleichnam befindet – bei 15.949,84 (-0,25 Prozent).

Die größten Gewinner im DAX waren die Aktien von Vonovia, MTU Aero Engines und Rheinmetall. Am Indexende standen die Aktien von Münchener Rück, Brenntag und Symrise.

Symrise und die geringeren Kursziele

Beim Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise gab es zuletzt einige Kurszielsenkungen, die sich erneut auf die Tagesperformance auswirken. Nach Goldman Sachs am Mittwoch (“Buy” und Kurszielsenkung von 117 Euro auf 115 Euro), folgte am Donnerstag Warburg Research. Analyst Oliver Schwarz hat mit Blick auf das Pflichtangebot für die noch ausstehenden Aktien des Haustiernahrungsspezialisten Swedencare und die daraus resultierende Wertminderung die “Hold” Einstufung bestätigt, das Kursziel für Symrise von 105 Euro auf 104 Euro gesenkt.

Der DAX und der Kampf um das Allzeithoch

Charttechnisch ist die Lage im DAX nicht mehr so rosig, obwohl vor kurzem noch ein Allzeithoch erreicht wurde. “Der DAX hangelt sich seit Tagen an der 21-Tagelinie (15.966) entlang und so ist das Indikatorenbild nicht eindeutig. Offen ist daher, ob die Korrektur mit dem Rücksetzer bis in die Nähe zum 38,2 %-Retracement (15.616) bereits abgeschlossen wurde”, so Helaba.

Nach Ansicht von Helaba mahnt die sich auf Wochenbasis eintrübende technische Perspektive zur Vorsicht. “Zudem ist zu bemängeln, dass das in der zweiten Maihälfte markierte Allzeithoch (16.331) keine nachhaltige, dynamische Aufwärtsbewegung zur Folge hatte. Erste Unterstützungen finden sich bei 15.770 an der 55-Tagelinie und bei 15.726. Widerstände lokalisieren wir bei 16.114, am Gap bei 16.143 und am Allzeithoch.”

Bullenmarkt im S&P 500 – Warten auf die Fed

Am Donnerstag konnte die Wall Street sich mal wieder freundlich präsentieren. Die großen US-Indizes S&P 500, Dow Jones und NASDAQ100 legten deutlich zu. Für den S&P 500 bedeutet dies sogar einen neuen Bullenmarkt, da das Barometer gegenüber dem Schluss vom 12. Oktober 2022 um 20 Prozent zugelegt hat. Entsprechend geht es am Freitag positiv weiter. Angeführt wird die Rallye von den Technologiewerten. Dort sorgt auch Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) weiter für Furore und hat schon 10 Plus-Tage in Folge vorzuweisen.

Was macht die Fed kommende Woche? (Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve)

Anleger warten derweil aber auch auf die Fed-Sitzung in der kommenden Woche. Die Frage ist: Steigen die Zinsen doch noch einmal oder war es das. Guillermo Felices, Global Investment Strategist bei PGIM Fixed Income, kommentiert dies so: “Eine sich verlangsamende US-Wirtschaft gibt der Fed nach Zinserhöhungen im Umfang von 500 Basispunkten Raum für eine Pause. Die Schlüsselfrage für die Märkte ist, ob die Fed eine Zinserhöhung im Juni einfach ‘auslassen’ und ihre Straffungsmaßnahmen im Juli wieder aufnehmen wird.”

Und weiter schreibt er: “Sicherlich ist die Kerninflation von etwa 5,5 Prozent nach wie vor unangenehm hoch und erweist sich als hartnäckig, was vor allem auf einen starken Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Das Lohnwachstum ist nach wie vor hoch, vor allem bei wichtigen Messgrößen wie dem Arbeitskostenindex, was die Inflationsaussichten weiterhin belasten dürfte. Die Märkte erwarten in der Tat mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent eine Zinserhöhung im Juli. Die Anleger werden sich zwar auf Hinweise auf eine Zinserhöhung im Juli konzentrieren.”

Nach Meinung von Felices ist es aber für die Märkte wichtiger, zu erkennen, ob die Fed zu einer längeren Pause bereit ist oder nicht. “Die Märkte rechnen mit drei Zinssenkungen in den nächsten 12 Monaten und weiteren 100 Basispunkten in den nächsten zwei Jahren. Sollten die Daten oder die Fed den Markt dazu zwingen, diese Einpreisung von Senkungen zurückzunehmen, könnten die Märkte eine unruhige Zeit erleben.”

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse