Oracle: Darauf haben Investoren gewartet

Die erste Wahl für die Ausführung von generativen KI-Workloads?

(Bildquelle: Pressefoto Oracle)

Oracle (WKN: 871460 / ISIN: US68389X1054) hat nun seine Ergebnisse zum vierten Quartal des Fiskaljahres 2022/23 präsentiert. Anleger wollten allerdings vor allem wissen, was der Cloud-Spezialist in Zukunft in Sachen Künstliche Intelligenz zu bieten haben wird.

NVIDIA vertraut auf Oracle

Die anfänglichen Reaktionen des Marktes fielen positiv aus. Zumal Chairman, Unternehmensgründer, CTO (Chief Technology Officer) und einer der reichsten Menschen dieses Planeten Larry Ellison sagte: „Die Gen2 Cloud von Oracle hat sich schnell zur ersten Wahl für die Ausführung von generativen KI-Workloads entwickelt“.

Welchen Stand Oracle in diesem Beriech hat, zeigt auch der Umstand, dass selbst der jüngste KI-Darling der Märkte, NVIDIA, auf Oracle setzt.„NVIDIA selbst nutzt unsere Cluster, darunter einen mit mehr als 4.000 GPUs, für seine KI-Infrastruktur“, sagte Ellison. Entsprechend gab es auch auf Analystenseite einige positive Reaktionen.

Wachsende KI-Möglichkeiten

Barclays-Analyst Raimo Lenschow bilanzierte, dass der Q4-Bericht des Unternehmens das Quartal gewesen sei, “auf das Investoren gewartet” hätten. Der Cloud-Umsatz sei gestiegen, während das Management die Möglichkeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz besser umschrieben hätte.

Brad Zelnick, Analyst bei der Deutschen Bank, nutzte die Gelegenheit, um das Kursziel für die Oracle-Aktie von 120,00 auf 135,00 US-Dollar anzuheben, während er das „Buy“-Rating beibehielt. Dank einer robusten Cloud-Nachfrage seien die jüngsten Ergebnisse “stark” ausgefallen. Als besonders wichtig bezeichnet Zelnick, dass Oracle auch in 2024 mit einer Cloud-Wachstumsrate von 30 Prozent aufwarten möchte.

Über den Erwartungen

Oracle hatte für das abgelaufene Quartal einen währungsbereinigten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 13,8 Mrd. US-Dollar vermeldet. Analysten hatten dem Unternehmen zuvor lediglich eine Steigerung um 17,6 Prozent zugetraut.

Die operative Marge lag zwar unter den Erwartungen, dafür überraschte der bereinigte Gewinn je Aktie positiv. Dieser lag bei 1,67 US-Dollar, gegenüber einem Konsens von 1,58 US-Dollar. Außerdem fielen die KI-Kommentare des Managements erfreulich aus.

Aktie zu teuer?

Bank of America-Analyst Brad Sills hatte Oracle ohnehin in eine Liste der KI-Gewinneraktien im Softwarebereich aufgenommen. In einer Rangliste landete Oracle sogar gleich auf Platz zwei hinter Microsoft. Laut Sills hat das Unternehmen KI und maschinelles Lernen in seine Kernangebote integriert.

Allerdings sei die Oracle-Aktie zuletzt stark angestiegen. Die Bewertung sei bereits relativ hoch, sodass es aktuell nur zu einem “Neutral”-Rating reicht, während das Kursziel nach der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse von 112,00 auf 132,00 US-Dollar angehoben wurde.

Mein Fazit

Dass die Aktie eines wachstumsstarken US-Technologietitels nicht gerade günstig bewertet ist, ist nichts neues. Oracle scheint zu den Profiteuren des KI-Trends zu gehören.

Anleger, die gehebelt von Kurssteigerungen der Aktie von Oracle profitieren möchten, schauen sich ein Hebelzertifikat (WKN: MB6PLC ISIN: DE000MB6PLC0) auf die Anteilsscheine des Softwareunternehmens an. Wer als Anleger jedoch nicht auf Oracle, sondern eher auf direktere Profiteure des erwarteten Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen möchte, sollte sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.