DAX baut Verlustserie aus

Mit dem Sprung auf ein neues Allzeithoch am vergangenen Freitag hat der DAX zunächst den Höhepunkt des bisherigen Börsen(halb)jahres erreicht.

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Liebe Leserinnen und Leser,

in der vergangenen Ausgabe haben wir in der Überschrift für das Editorial festgestellt, dass es „Zeit für eine Pause“ ist, und ganz ehrlich – angesichts der Temperaturen, die wir in den vergangenen Tagen verzeichnen konnten (oder mussten), hätte ich nichts gegen eine Pause einzuwenden gehabt. Stattdessen läuft der leider schon verstorbene Glenn Frey im Radio und singt „The Heat is on“.

Stimmt, drum sitz ich hier mit einem kalten Handtuch im Nacken und fasse das Marktgeschehen dieser Handelswoche für Sie zusammen. Denn auch da ging es heiß her – zwischen Rekordmarken und schweren Kurseinbrüchen nach diversen Gewinnwarnungen war in den zurückliegenden Sitzungen (fast) alles dabei. Aber der Reihen nach:

Hoch hinaus

Mit dem Sprung auf ein neues Allzeithoch am Freitag hat der DAX zunächst den Höhepunkt des bisherigen Börsen(halb)jahres erreicht, denn danach drehten die Kurse nach unten ab. Dabei baute der deutsche Leitindex seine Verlustserie am gestrigen Donnerstag auf vier Sitzungen in Folge aus und fiel zudem wieder unter die viel beachtete 16.000er-Barriere zurück.

Die jüngste Abwärtsbewegung war auch der Welle an Zinserhöhungen geschuldet, die in dieser Woche unter anderem von der Bank of England (50 Basispunkte), der Schweizer Nationalbank (25 Basispunkte) und der Norwegischen Zentralbank (50 Basispunkte) vorgenommen wurden. Während der DAX seine Reise nach Süden dabei in moderaten Etappen unternahm, ging es für einige Einzeltitel in Riesenschritten nach unten. Zum Beispiel:

Gewinnwarnlage

Eine Gewinnwarnung schickte die Sartorius-Vorzugsaktie am Montag bis zu 15% in den Keller, in den Folgetagen brachen Lanxess und (zumindest zwischenzeitlich) Covestro deutlich ein. Zum Wochenschluss schließlich überraschte Siemens Energy mit dem Eingeständnis, dass die Probleme bei der Windkrafttochter Gamesa doch größer sind als angenommen – die Aktie des vormaligen Highflyers verliert im frühen Handel prompt über 30% an Wert.

Analog dazu gibt auch der DAX weiter ab und testete dabei das am Donnerstag markierte (bisherige) Wochentief bei 15.810 Punkten. Aus charttechnischer Sicht sind die Kursmarken damit neu sortiert; während es auf der Oberseite mindestens zurück über die 16.000er-Barriere und die „alten“ Tops bei 16.290 und 16.332/16.336 gehen müsste, bevor über einen Vorstoß zum amtierenden Allzeithoch nachgedacht werden könnte, sollten auf der Unterseite das gestrige Tagestief mit der 15.800er-Schwelle sowie der Haltebereich um 15.706 und das Volumenmaximum stützend wirken.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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