Märkte am Donnerstag: Tiefrote Vorzeichen

Südzucker wird optimistischer | Wichtige US-Konjunkturdaten im Fokus

Bildquelle: markteinblicke.de

In den USA haben die Börsen auf die FOMC-Protokolle der Fed gestern kaum reagiert. Dagegen fielen die heutigen Reaktionen auf starke Arbeitsmarktdaten sowie die Aussicht auf steigende Zinsen stark negativ aus.

Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ 100 notieren im Donnerstaghandel mit Abschlägen von über einem Prozent.

Der Blick nach Asien

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten heute Morgen starke Verluste, nachdem aus dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hervorging, dass die Zentralbank in Bezug auf ihre Entscheidung, die Zinserhöhungen im Juni zu pausieren, geteilter Meinung ist und weitere Erhöhungen in einem langsameren Tempo in Aussicht stellt.

Der Nikkei-Index fiel auf unter 33.000 Punkte. Am Ende schloss er mit einem Minus von mehr als 1,7 Prozent bei 32.761 Punkten. Der breitere Topix-Index sank um 0,8 Prozent auf 2287 Punkten. Der Hang Seng-Index in Hongkong führte die Verluste in der Region an und fiel um mehr als 3 Prozent. Auf dem chinesischen Festland sank der Shanghai Composite um 0,65 Prozent  und der Shenzhen Component verlor 0,7 Prozent.

US-Finanzministerin Janet Yellen beginnt diese Woche ihren Besuch in Peking, wo sie mit hochrangigen chinesischen Beamten zusammentreffen soll. Dies geschieht, nachdem China am gestrigen Mittwoch unerwartet den Besuch des Hohen Vertreters der EU für Auswärtige Angelegenheiten, Josep Borrell, in China abgesagt hat.

So steht´s um den DAX

Der DAX folgte den schwachen Vorgaben der US- und asiatischen Börsen. Bis zum Abend verlor der Leitindex 2,57 Prozent auf 15.528,54 Punkte.

„Nachdem die 21- und die 55- Tagelinie sowie die Marke von 16.000 Punkten erneut unterschritten wurden, trübt sich das Bild aber ein. Ein nochmaliger Test der Unterstützungen bei 15.700 sollte daher von technischer Seite nicht ausgeschlossen werden“, schreibt die Helaba. Dort zeige sich neben der 100-Tagelinie auch das 38,2 %-Retracement des vorausgegangenen Anstiegs. Hürden finden sich knapp oberhalb von 16.200 und bei den Hochs von 16.331 und 16.427.

Im DAX gab es keine Gewinner. Die geringste Verluste verzeichnen an der Indexspitze Merck, Qiagen und Henkel. Die größten Verluste verbuchten die Papiere von HeidelbergCement, MTU, Adidas und Vonovia mit Abschlägen zwischen 5 und 7 Prozent.

Südzucker erhöht Prognose

Im Nebenwerte-Index SDAX fiel heute Südzucker aus der Reihe. Die Aktie gewann gegen den Trend 3,5 Prozent. Zuvor hatte der Konzern gemeldet, dass er mit deutlich profitableren Zuckergeschäften ins neue Geschäftsjahr gestartet ist. Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern die Umsatzprognose von 10,4 bis 10,9 (2022/23: 9,5) Mrd. Euro.

Für das operative Konzernergebnis erwartet Südzucker nun eine Bandbreite zwischen 850 bis 950 (bisherige Prognose: 725 bis 875; 2022/23: 704) Mio. Euro. Dabei erhöht sich die Prognose für das operative Ergebnis im Segment Zucker auf eine Bandbreite zwischen 500 und 600 (bisherige Prognose: 400 bis 500; 2022/23: 230) Mio. Euro, während die Prognosen für die anderen Segmente unverändert bleiben.

Die Datenlage abseits der Börse

Heute standen wichtige Wirtschaftsdaten an. Darunter vor allem der ADP Report. Der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP meldete überraschend starke Daten. Der Beschäftigungsaufbau habe im Juni bei 497.000 Stellen gelegen. Am Markt wurde gerade einmal mit einem Wert von 228.000 Arbeitsplätzen gerechnet.

Im Vormonat waren es noch 278.000 Stellen. Das Wachstum beim Beschäftigungsaufbau sei laut ADP-Angaben vor allem von konsumnahen Dienstleistungsbranchen angetrieben worden. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag wiederum mit 248.000 leicht über den Markterwartungen von 245.000. Ein anhaltend starker Arbeitsmarkt erhöht die Wahrscheinlichkeit für Leitzinserhöhungen der Fed.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse