Pumas Kampf gegen den Margendruck

Der Sportartikelhersteller Puma sieht 2023 als Übergangsjahr an.

(Bildquelle: Pressefoto PUMA SE / Foto: © RALF ROEDEL)

Sportartikelhersteller wie Puma (WKN: 696960 / ISIN: DE0006969603) hatten es auch nach Corona mit einem schwierigen Umfeld zu tun. Unter anderem wegen der Inflation. Doch inzwischen ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Konsumenten halten sich zurück

Die anhaltend hohe Inflation sorgt dafür, dass sich Konsumenten immer noch in vielen Bereichen zurückhalten und ihr Geld für teurer werdende Nahrungsmittel sowie Energie zusammenhalten. Dies bedeutet, dass Sportartikelhersteller mit teilweise deutlichen Rabatten arbeiten müssen, um ihre Lagerbestände abzubauen.

Marketingmaßnahmen sind jedoch nicht der einzige Kostenfaktor. Auch steigende Frachtkosten spielen eine wichtige Rolle. So kam es beispielsweise, dass Puma bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse zum ersten Quartal 2023 auf der Umsatzseite überzeugen konnte, jedoch auf der Ergebnisseite weiterhin Luft nach oben besteht.

Höhere Kosten

Während die Umsatzerlöse währungsbereinigt um 14,4 Prozent auf 2,29 Mrd. Euro gesteigert werden konnten, fiel die Rohertragsmarge im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozentpunkte auf 46,5 Prozent. Der Herzogenauracher MDAX-Konzern hatte einen Anstieg bei den operativen Aufwendungen um 19,0 Prozent auf 848 Mio. Euro geltend gemacht. Entsprechend fiel das operative Ergebnis EBIT um 10,2 Prozent auf 176 Mio. Euro.

Die EBIT-Marge betrug 8,0 Prozent, nach 10,3 Prozent im Vorjahr. Angesichts einer solchen Entwicklung bezeichnet das Management 2023 weiterhin als ein Übergangsjahr. Es wird erwartet, dass der Druck auf die Rohertragsmarge und die Profitabilität aufgrund hoher Bestände im Handel und eines schwierigen Marktumfelds bis in das dritte Quartal hinein anhalten sollte. Zumindest gab es die Aussage, dass man sich auf bestem Weg sieht, die Vorratsbestände zu normalisieren.

Tiefpunkt erreicht

Mit einem Kursminus von etwas mehr als 8 Prozent gehört die Puma-Aktie zu den schwächeren Werten seit Anfang 2023 im MDAX. Aktuell notiert das Papier bei rund 52 Euro. Bis zum Allzeithoch bei 115 Euro fehlt also noch einiges. Einige Analysten sind davon überzeugt, dass Puma, einiges von diesem Rückstand aufholen sollte.

Goldman Sachs-Analyst Richard Edwards für die Puma-Aktie mit einem „Buy“-Rating und einem Kursziel von 98,00 Euro. Er verweist darauf, dass ihn die Höhe der in den Haushalten zur Verfügung stehenden Barmittel in Europa und Großbritannien im ersten Quartal positiv überrascht hätte. Jörg Frey, Analyst bei Warburg Research, sieht im zweiten Quartal den Tiefpunkt der Ertragsdynamik von Puma erreicht.

Für die zweite Jahreshälfte geht er von einem abnehmenden Druck bei den Werbe- und Frachtkosten aus. Die Aktie wird daher mit einem „Buy“-Rating und einem Kursziel von 99,00 Euro geführt. Jefferies-Analyst James Grzinic (Rating: „Buy“; Kursziel: 65,00 Euro) glaubt wiederum, dass es Puma helfen können, wenn Konkurrent Nike weiterhin versuchen würde, seine Waren ohne Rabatte zu verkaufen.

Wichtige Weichenstellungen

Bei Puma geht es aber nicht nur darum, die Kosten in den Griff zu bekommen und Lagerbestände abzubauen. Das Unternehmen hat einige wichtige Weichen für die Zukunft gelegt. In den vergangenen Monaten hatten spektakuläre Wechsel von Fußballern in die saudi-arabische Liga für Aufsehen gesorgt.

Puma adressierte diesen Zukunftsmarkt mit einem offiziellen auf fünf Jahre angelegten Sponsorenvertrag mit Al-Hilal FC. Darüber hinaus gab es eine wichtige personelle Entscheidung in Bezug auf das immer wichtiger werdende China-Geschäft. Dort wurde Shirley Li zur neuen General Managerin in China ernannt. Vor ihrer Zeit bei PUMA war sie VP Wholesale beim heimischen Konkurrenten Adidas.

Mein Fazit

Nach COVID-19 sah es so aus, als könnte sich die Puma-Aktie erholen. Doch dann kam das Thema Inflation verstärkt auf. Allerdings sprechen einige Trends dafür, dass Sportartikelhersteller wie Puma wieder für erfreulichere Nachrichten sorgen sollten. Dazu zählen der allgemeine Fitnesstrend, aber auch der Umstand, das ich die Menschen selbst in der Geschäftswelt legerer kleiden, während die Sprtartikelhersteller nicht nur den Sport abdecken, sondern stark im Bereich Lifestyle vertreten sind.

Anleger, die auf gleich mehrere Aktien setzen wollen, die Corona-bedingt zeitweise deutlich zurückgeschlagen worden sind und bei denen sich jetzt kräftiges Aufholpotenzial eröffnet, könnten einen Blick auf das Faktor-Optionsschein auf den Recovery Index (WKN: MC6R9W / ISIN: DE000MC6R9W5) werfen. Dieser enthält neben Puma Unternehmen wie Lufthansa und CTS Eventim.