An der Wall Street zeigen sich die US-Börsen uneinheitlich. Dennoch schafft es der Dow Jones, den neunten Handelstag in Folge Richtung Norden zu klettern. Das ist damit die längste Rally-Strecke seit Jahren. Im gegensatz dazu leidet der Nasdaq100 unter den negativ aufgenommenen Quartalsergebnissen bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) und Netflix.
Netflix konnte fast drei Mal mehr neue User hinzugewinnen als Analysten erwartet hatten, allerdings sorgten die günstigeren werbefinanzierten Angebote und das Paid Sharing für weniger Umsatz pro Kunde. Entsprechend enttäuschten die Umsätze. Bei Tesla enttäuschten trotz Rekordumsätzen und starker Absätze die Margen. Diese litten unter den jüngsten Preissenkungen.
Die Frage nach dem Verlauf der Rezession
Insgesamt herrscht derzeit an der Wall Street Optimismus, dass es in den USA in Sachen Rezession milde laufen könnte. Das zeigt eben auch der S&P 500, da die Unternehmen stärker als erwartete Quartalsergebnisse veröffentlichten. Drei Viertel der S&P 500-Unternehmen, die bereits ihre Ergebnisse bekannt gegeben haben, übertrafen die Schätzungen, wie aus FactSet-Daten hervorgeht. Die starken Unternehmensgewinne haben Optimismus für eine sanfte Landung der Wirtschaft geweckt.
„Für eine anhaltend robuste Wirtschaft könnte das im Juli verbesserte Konsumentenvertrauen sprechen, auf das die Indizes der University of Michigan und des Conference Boards hindeuten. Aufgrund der zuletzt spürbar niedrigeren Inflation könnte der für kommenden Mittwoch erwartete Zinsschritt der US-Notenbank Fed eine Zinspause einläuten“, schreibt Ulrich Stephan und verweist ebenso auf diese Zahlen:
„Historisch betrachtet gerieten die USA meist entweder 19 bis 21 oder 25 bis 28 Monate nach der ersten Leitzinserhöhung in eine Rezession. Dies wäre im vierten Quartal 2023 oder im zweiten Quartal 2024 der Fall.“
Der Blick nach Asien
In Japan musste der Handel heute morgen Federn lassen. Der Nikkei-Index lag im Verlauf 1,1 Prozent tiefer bei 32.522 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index gab 0,6 Prozent auf 2266 Punkte ab.
In China war die Stimmung nicht besser. Chinas Notenbank ließ wie von vielen Experten erwartet den Leitzins unverändert, obwohl es zuletzt schwache Wirtschaftsdaten gegeben hatte und der Markt auf gewisse Anreize wartet. Die Börse in Shanghai lag am Ende 0,2 Prozent im Minus.
So steht´s um den DAX
Der DAX verzeichnete am Donnerstag deutliche Kurszuwächse von 0,59 Prozent auf 16.204,22 Zähler.
„Die Indikatorenlage stimmt aber zuversichtlich, wenngleich der niedrige ADX darauf hinweist, dass sich der Index aktuell in einer trendlosen Verfassung befindet. Nach der Hürde bei 16.209/240 zeigen sich Widerstände bei 16.331 und 16.427“, analysiert die Helaba. Unterstützungen werden laut den Experten an den gleitenden Durchschnitten knapp unterhalb der 16.000er Marke gesehen.
Den größten Gewinn verbuchte Fresenius mit einem Plus von über 6 Prozent. Es folgten Siemens und Merck. Die DAX-Nachzügler bestanden aus Henkel, Infineon und Vonovia.
