An der Wall Street zeigen sich die US-Börsen am Freitag behauptet. Damit schafft es der Dow Jones, den zehnten Handelstag in Folge Richtung Norden zu klettern. Das ist damit die längste Rally-Strecke seit 2017. Die Anleger warten gespannt auf die Highlightwoche der laufenden Berichtssaison kommende Woche. Zudem entscheiden mit Fed, EZB und Bank of Japan gleich drei wichtige Notenbanken über die weitere Geldpolitik.
Der Blick nach Asien
In Asien hatten die Märkte die japanischen Verbraucherpreise zu verdauen. Die Inflationsrate lag im Juni mit 3,3 Prozent erwartungsgemäß über dem Vormonat. Auch die Kerninflationsrate lag mit 3,3 Prozent über dem Vormonat, aber ebenfalls im Rahmen der Erwartungen. Der Nikkei 225 fiel um 0,2 Prozent 32.304 Punkte.
Im Gegensatz dazu stieg der Hang Seng Index in Hongkong um 0,7 Prozent auf 19.008 Zähler. Daneben konnten sowohl der Shanghai Composite als auch der Shenzhen Component leicht zulegen.
So steht´s um den DAX
Der DAX konnte im Handelsverlauf seine Tagesverluste reduzieren. Am Abend schloss der Leitindex 0,17 Prozent schwächer bei 16.177,22 Punkte. Angesichts fehlender Aufwärtsimpulse richtet sich der Fokus auf die Markttechnik.
„Auf Widerstand stößt der DAX bei 16.240. Kurse darüber würden Potenzial bis zum Allzeithoch bei 16.427 eröffnen, das Mitte Juni markiert wurde. Unterstützung liefern die 55-und 21-Tagelinien bei 15.992 bzw. 15.950“, fasst Helaba die Lage zusammen.
Größte Gewinner waren die Aktien von Sartorius, Zalando und Merck. Auf der Verliererseite waren neben SAP (-4 Prozent) auch die Aktien von Porsche und Heidelberg Materials zu finden.
SAP enttäuscht mit gesenktem Ausblick
In seiner aktualisierten Prognose geht SAP für 2023 von einer währungsbereinigten Steigerung des Cloudumsatzes von 23 bis 24 Prozent aus. Zuvor hatten die Walldorfer noch eine Steigerung von 23 bis 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr angekündigt.
Über das bisherige Jahr äußerte sich SAP-Vorstandssprecher Christian Klein positiv: „Ein weiteres starkes Quartal liegt hinter uns. Wir sehen große Zukunftschancen insbesondere durch das einzigartige Potenzial, das in künstlicher Intelligenz steckt.“
Finanzvorstand Dominik Asam erklärte: “Wir sind mit unseren Ergebnissen für das erste Halbjahr sehr zufrieden. Das Umsatzwachstum und die höhere Profitabilität zeigen zusammen mit dem nachhaltigen Wachstum unseres Auftragsbestands für die Cloud, wie widerstandsfähig unser Geschäftsmodell ist. Mit unseren Ergebnissen für das zweite Quartal sind wir auf dem richtigen Weg und können daher unseren Ausblick für die Cloud- und Softwareerlöse sowie das Betriebsergebnis für das Jahr anheben.”
Die Clouderlöse stiegen um 19 Prozent bzw. währungsbereinigt um 22 Prozent. Erlöse für SAP S/4HANA Cloud stiegen um 74 Prozent bzw. währungsbereinigt um 79 Prozent. Das Cloudbruttoergebnis (IFRS) erhöht sich um 20 Prozent, Cloudbruttoergebnis (Non-IFRS) erhöht sich um 20 Prozent bzw. währungsbereinigt um 24 Prozent, unterstützt durch den Abschluss des Infrastrukturprogramms “Next-Generation Cloud Delivery”. Das Betriebsergebnis (IFRS) erhöht sich um 28 Prozent, Betriebsergebnis (Non-IFRS) erhöht sich um 23 Prozent bzw. währungsbereinigt um 28 Prozent.
Sartorius überrascht negativ
Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hat im zweiten Quartal unter einer schwachen Nachfrage gelitten. Dennoch tendiert die Aktie fester.
„Die erste Jahreshälfte war durchgängig von den Nachwirkungen der Pandemie geprägt. Kunden haben ihre Lagerbestände weiter abgebaut und waren infolge freier Kapazitäten zurückhaltender bei Investitionen. Die schwache Entwicklung des Auftragseingangs hält in beiden Sparten insgesamt länger an als ursprünglich erwartet, allerdings gehen wir von einer schrittweisen Belebung der Auftragslage im Verlauf der zweiten Jahreshälfte aus. Ohnehin sehen wir die grundlegenden Wachstumstreiber unserer Märkte als weiterhin ausgesprochen positiv an und führen dementsprechend unser globales Investitionsprogramm fort“, sagte Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg.