Der Dow Jones kämpft nach dem soliden Wochenauftakt darum, den 12. Gewinntag in Folge zu erreichen. Der Old-Economy-Index erreichte dennoch den höchsten Stand seit April 2022. Daneben zeigt sich wiederum der NASDAQ Composite etwas stärker. Anleger wollen sich angesichts der bevorstehenden Datenflut aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Dies gilt auch für den DAX.
Märkte preisen Zinserhöhung ein
Während eine bisher über den Erwartungen liegende Berichtssaison dazu beigetragen hat, die Erholung an den Börsen aufrechtzuerhalten, wartet die Wall Street nun auch aufmerksam auf die geldpolitische Entscheidungen der Notenbanken. Erst die Fed am Mittwoch, und dann am Donnerstag auf die EZB.

Laut dem CME FedWatch Tool zeigen die Daten für die Fed-Futures eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung um einen Viertelpunkt. Die Anleger warten auf die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell zu seinen Aussichten für die Wirtschaft im Kampf gegen die Inflation.
Der Blick nach Asien
In Tokio schloss der Nikkei-Index am Ende des Dienstaghandels 0,3 Prozent tiefer bei 32.606 Punkten – ein Zeichen, dass die japanischen Markteilenehmer im Vorfeld der Fed-Entscheidung und der eigenen Notenbank BoJ etwas vorsichtiger agieren. Auch der breite Topix konnte nicht überzeugen und schloss nahezu unverändert bei 2280 Punkten.
Deutlich besser war die Stimmung an Börsen Chinas. Die Aktien in Hongkong erholten sich kräftig, und der Hang Seng Index kletterte am Dienstag um mehr als 3 Prozent, nachdem das chinesische Politbüro zugesagt hatte, die Politik für den angeschlagenen Immobiliensektor “rechtzeitig anzupassen und zu optimieren”.
So steht´s um den DAX – Bayer und adidas im Blick
Am Abend schloss der DAX bei 16.211,59 Zählern mit einem minimalen Plus von 0,13 Prozent. Größter Verlierer neben Commerzbank und Airbus war MTU. Grund sind außerplanmäßige Wartungen bei einigen Airbus-Jets. Adidas notierte an der Spitze des DAX, es folgten Beiersdorf und Siemens Healthineers. Zuvor hatte der Sportartikelhersteller den Ausblick zum operativen Ergebnis verbessert. Bayer stand ebenfalls im Fokus. Der Chemiekonzern hatte zuvor nach einem Milliardenverlust eine Gewinnwarnung gemeldet.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Heute ging es an den Börsen neben den vielen Bilanzen auch um Konjunkturdaten. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand dabei hierzulande die Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimas Deutschland.
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich demnach weiter verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juli auf 87,3 Punkte gefallen, nach 88,6 Punkten im Juni. Dies ist der dritte Rückgang in Folge. Erwartet wurde im Vorfeld ein Wert von 88,0 Punkten.
Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften merklich unzufriedener, so das ifo-Institut. Auch die Erwartungen gaben erneut nach. Die Lage der deutschen Wirtschaft verdüstert sich.
Microsoft und Alphabet im Fokus
Am heutigen Dienstag stehen nach Börsenschluss in den USA eine ganze Reihe von Quartalsberichten auf dem Programm. Der Fokus dürfte auf den Zahlenvorlagen bei Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) und Alphabet (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079) liegen.
Im Fall von Microsoft dreht sich derzeit weniger alles um die nackten Zahlen, sondern vielmehr darum, welche Zukunftsvisionen das Management des Softwarekonzerns rund um das Thema Künstliche Intelligenz, OpenAI und ChatGPT zeichnen kann. Wir sind gespannt.
Im Fall der Google-Muttergesellschaft Alphabet geht es wiederum um die Konjunktur und die Erholung am Markt für die digitale Werbung. Auch hier spielt die KI eine wichtige Rolle. Zumal ChatGPT bisher nicht der gehandelte “Google”-Killer war und Alphabet selbst einige Wörtchen im Bereich KI mitzureden hat.
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