Die Zinsentscheidung der Fed an heutigen Mittwoch hat die US-Börsen bislang nicht ausbremsen können. Der Dow Jones zeigte sich auf dem Weg zum 13. Gewinntag in Folge am Mittwoch wenig bewegt und notierte bei 35.466 Zählern. Auch NASDAQ 100 und S&P 500 bewegten sich kurz vor der Leitzinsentscheidung der Fed kaum vom Fleck.
Alphabet legt gute Zahlen vor
Gute Stimmung brachten die Zahlen von Alphabet. Der Aktienkurs der Google-Muttergesellschaft stieg um mehr als 6 Prozent, da das Wachstum der Cloud-Einnahmen dem Unternehmen zu einem besser als erwarteten Quartal verhalf. Positiv wirkten sich auch die Werbeeinnahmen bei Google und YouTube aus.
Auf der anderen Seite gab Microsoft um mehr als 4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen eine Verlangsamung des Cloud-Umsatzwachstums gemeldet hatte. Zudem waren die Erwartungen nach dem KI-Hype und der jüngsten Kursrallye bei Microsoft sehr hoch.
Der Blick nach Asien
In Asien ließen die Anleger am Tag vor der Zinsentscheidung der Fed Vorsicht walten. In Tokio notierte der Nikkei-Index nahezu unverändert bei 32.671 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index blieb ebenso unverändert und schloss bei 2285 Punkten.
So steht´s um den DAX – Deutsche Bank im Fokus
Der DAX testete im Handelsverlauf die runde Marke von 16.000 Punkten und drehte an diesem Punkt wieder nach oben. Am Ende schloss der Leitindex 0,49 Prozent leichter bei 16.131,46 Zähler. Am deutschen Aktienmarkt hielten sich Investoren im Vorfeld der wichtigen Notenbankentscheidungen mit Engagements zurück bislang zurück. Auch heute war angesichts der anstehenden FOMC-Entscheidung mit Zurückhaltung zu rechnen. „Sollten die Zinssorgen gedämpft bleiben, blieben die Aussichten konstruktiv“, schreibt die Helaba am Morgen.
Größte Gewinner waren heute die Aktien von Fresenius, Covestro und RWE. Am Indexende standen die Aktien von Porsche, Zalando und MTU. Im Blick stand auch die Deutsche Bank. Das größte deutsche Kreditinstitut meldete rückläufige Gewinne – aber weniger stark als befürchtet.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Es stehen weiter mit Daten, Daten und nochmals Daten seitens der Earnings Season. In den USA bilanzieren unter anderem der Coke-Konzern, Boeing und nachbörslich Meta.
Die Anleger warten jedoch vor allem auf die jüngste Zinsentscheidung der Federal Reserve und die anschließende Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden Jerome Powell, die für Mittwochnachmittag (US-Zeit) angesetzt ist.
Laut CME FedWatch Tool rechnet der Markt mit einer 98-prozentigen Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank die Zinssätze anhebt. Dies würde eine Rückkehr zu Zinserhöhungen bedeuten, nachdem die Zinssätze auf der Juni-Sitzung nicht erhöht wurden.
Experten erwarten von der Fed keine Überraschungen
„Vor allem die solide Lage am Arbeitsmarkt dürfte die Fed zum Handeln zwingen. Beschäftigungszuwächse und Lohnsteigerungen sind weiterhin ansehnlich und die Arbeitslosigkeit gering“, kommentiert die Helaba.
„Wir rechnen damit, dass die Notenbanker zunehmend in eine abwartende Haltung übergehen, sich zwar alle Optionen offenhalten, eine Vorfestlegung auf einen weiteren Zinsschritt aber vermeiden werden.“
Vorsichtigen Optimismus zeigt auch François Rimeu, Senior Strategist bei La Française AM: „Wir erwarten, dass die Fed an ihrem Dot-Plot-Plan vom Juni festhalten wird (d. h. eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte). Wir gehen nicht davon aus, dass dieser Ausschuss für die Anleger eine Überraschung bereithält. Folglich dürften sich die Auswirkungen auf die Finanzmärkte in Grenzen halten.“
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