Der Start in den Freitaghandel konnte sich an den US-Börsen mehr als nur sehen lassen. Diese gute Stimmung übertrug sich auch auf den DAX. Zum Ende dieser Woche sprang das wichtigste deutsche Börsenbarometer auf ein neues Rekordhoch. Der Index schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 16.469 Zählern.
Dow Jones kann längste Gewinnserie seit 1987 nicht fortsetzen
Der Dow Jones hatte am Mittwoch den 13. Tag in Folge im Plus geschlossen – die längste Gewinnserie seit 1987. Doch am Donnerstag fand die Historie ein Ende. Der US-Leitindex verlor 0,7 Prozent auf 35.282 Punkte.
Am Freitag sah es allerdings schon wieder so aus, als wollte der Dow eine neue Serie starten. Das Plus lag bei 0,8 Prozent auf 35.558 Zähler Im S&P 500 lagen die Kursgewinne bei +1,2 Prozent auf 4.589 Punkte, während der NASDAQ Composite mit +2,0 Prozent auf 14.331 Punkte davonzog.
Im Fokus standen heute einige Zahlen, die gestern nachbörslich gemeldet wurden. Unter anderem konnte Intel überzeugen und nachbörslich 8 Prozent zulegen. Zuletzt lag das Plus bei 7 Prozent, während die Roku-Aktie um 23 Prozent in die Höhe schoss. Ford Motor enttäuschte dagegen.
Der Blick nach Asien
In Asien stand Japans Notenbank im Fokus. Die Bank of Japan hat ihre Haltung zur Steuerung der Renditekurve angepasst. Sie kündigte an, die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen weiterhin in einer Spanne von etwa plus und minus 0,5 Prozent schwanken zu lassen.
Sie möchte jedoch “die Steuerung der Renditekurve flexibler handhaben und die Ober- und Untergrenzen der Spanne bei ihren Marktoperationen als Referenzwerte und nicht als starre Grenzen betrachten.”
In der Folge fiel der Nikkei 225 um 1,7 Prozent auf 32.767 Punkte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong kletterte dagegen um 1,1 Prozent auf 19.884 Zähler und auch die Festlandbörsen legten zu.
So steht´s um den DAX
Bereits am Donnerstag näherte sich der DAX seinem Allzeithoch bei 16.427,42 Zählern merklich an und schloss über 16.400 Punkten. Am Freitag konnte diese Marke nach anfänglichen Schwierigkeiten verteidigt und ein neues Allzeithoch erreicht werden. Größte Gewinner waren die Aktien von BASF, Adidas und Porsche. Am Indexende rangierten die Titel von RWE, Siemens Healthineers und Sartorius.
BASF mit drastischem Umsatz- und Gewinnrückgang
In einem schwierigen Marktumfeld sank der Umsatz des Chemiekonzerns BASF im zweiten Quartal 2023 um 24,7 Prozent auf 17,3 Mrd. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag im zweiten Quartal 2023 mit 1,0 Mrd. Euro um 56 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nahezu alle Segmente trugen mit erheblichen Ergebnisrückgängen dazu bei, vor allem aber Chemicals und Materials.
„Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller. In der Folge will der Konzern weiter sparen.
„Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, so dass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden“, so Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann.
Bis Ende 2023 erwartet BASF, bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Mio. Euro aus dem Kosteneinsparprogramm zu erreichen. Dies kam am Markt am Freitag gut an.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Nachdem gestern die EZB und in der Nacht die Bank of Japan ihre Sitzungen abgehalten hatten, rückten bereits neue Daten in den Fokus. Heute standen die vorläufigen Verbraucherpreise in Frankreich, Spanien und Deutschland zur Veröffentlichung an. Hierzulande sanken diese leicht auf 6,2 Prozent.
Für Aufmerksamkeit sorgte auch die deutsche BIP-Veröffentlichung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem ersten Quartal 2023 nicht weiter gesunken. In den beiden vorherigen Quartalen war die deutsche Wirtschaftsleistung zum Vorquartal zurückgegangen (revidiert -0,1 Prozent im ersten Quartal 2023 und -0,4 Prozent im vierten Quartal 2022). Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, haben sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach dem schwachen Winterhalbjahr im zweiten Quartal 2023 stabilisiert.
In den USA gab es wiederum mit den Konsumausgaben inkl. Deflatoren ebenfalls wichtige Wirtschaftsdaten. Dabei leben Anleger weiterhin in einem Schlaraffenland. Das “Goldilocks”Szenario bleibt aktiv. Der Wirtschaft geht’s gut. Dies haben gestern die überraschend starken US-BIP-Daten gezeigt. Gleichzeitig fällt die Inflation.
Dies zeigte nun das Lieblingsmaß der Fed für die Inflation: Der Deflator des privaten Konsums. Im Juni sank er auf 3 Prozent, nach 3,8 Prozent im Mai und traf die Erwartungen. Die Kernrate, also ohne Energie und Nahrung, fiel auf 4,1 Prozent, gegenüber einem Konsens von 4,2 Prozent und einem Vormonatswert von 4,6 Prozent.
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