Südtirol ist das ganz Jahr über in Europa ein beliebtes Reiseziel. Das Urlaubsgebiet bietet viel Abwechslung für Genussmenschen und Aktive – sei es zum Wandern, Biken, Sightseeing oder Shopping. Auch das Essen und Trinken nimmt einen hohen Stellenwert im Südtiroler Raum ein. Landestypische Spezialitäten mit den passenden Weinen warten darauf, entdeckt und probiert zu werden. Unser kleiner Food-Wine-Guide von marktEINBLICKE soll Ihnen eine erste Orientierung geben – die folgenden Rotweine aus Südtirol sind beispielsweise der perfekte Begleiter zum Essen:
Blauburgunder ist der König der Burgunder
Der Blauburgunder gilt seit Mitte des 19. Jahrhunderts als König der Burgundersorten. Seit den 2000er-Jahren erlebt er einen Aufschwung und heute nimmt die Anbaufläche Südtirols fast 10 Prozent ein. Burgunderreben findet man vor allem in Hanglagen, zum Beispiel in Mazon, Glen und Pinzon im Unterland oder auch im Vinschgau.
Hier wachsen die Trauben für die besten Blauburgunder südlich der Alpe, mit intensiv nach roten und dunklen Beeren duftende Weine mit weicher, eleganter Fülle. Am besten entfalten kann der Blauburgunder sein Potential bei einer Temperatur von 14 bis 16 Grad.
Blauburgunder passt am besten zu: Wild, Milchlamm, Kaninchen und Hartkäse
Ein guter Cabernet braucht viel Ruhe
Auf rund drei Prozent der Südtiroler Anbaufläche wachsen Cabernet-Reben. Aus diesen Trauben entstehen würzig-pfeffrige Weine mit weichen Aromen von Johannisbeere und Brombeere. Beim Cabernet gibt es zwei Sorten: den Cabernet Sauvignon und den Cabernet Franc.
Beim Cabernet Franc handelt es sich um die ältere der beiden Sorten, der Cabernet Sauvignon entstand aus einer Kreuzung von Cabernet Franc mit Sauvignon Blanc. Ein Cabernet muss gut reifen, um sein volles Potential zu entfalten, deshalb gilt: je mehr Ruhe, desto besser.
Cabernet passt am besten zu: Wild, Lamm, klassischen Fleischgerichten und Hartkäse
Der Vernatsch ist ein typischer Südtiroler
Der Vernatsch ist eine autochthone Rebsorte, die den Südtiroler Weinbau von der frühen Neuzeit bis in die 1980er-Jahre beherrscht hat. Von Kennern anfangs noch verachtet, hat sich der Vernatsch durchgesetzt und nimmt nun eine Anbaufläche von 572 Hektar ein.
Es handelt sich um einen leichten Wein mit wenig Gerbstonnen. Die Note ist blumig bis füllig (St. Magdalener) über weich (Kalterersee) bis würzig (Meraner).
Vernatsch passt am besten zu: Aperitif, Vorspeisen, Speck und Wurstwaren, Käse, Kalbfleisch, Südtiroler Hausmannskost und italienischen Gerichten
Ein Merlot mag besonders warme Lagen
Merlot wurde Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in Südtirol angebaut. Seit damals ist die Anbaufläche auf 192 Hektar gewachsen, wobei der Merlot vor allem tiefe, warme Lagen mag (v. a. in Südtirols Süden) – und damit ein Profiteur des Klimawandels ist.
Serviert mit einer Temperatur von 14 bis 16 Grad Celsius gilt Merlot als vollmundiger, fruchtiger, korpulenter Wein. Dank seiner reifen Tannine handelt es sich um einen weichen Wein, der in der Nase an Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und Gewürze erinnert.
Merlot passt am besten zu: Kalb, Wild, Rind und Käse
Der Lagrein gehört zu den autochthonen Sorten
Der Lagrein ein wie der Vernatsch ein echter, autochthoner Südtiroler Wein. Er war im Land fast ausgerottet, bevor er mit der Jahrtausendwende zu einem Höhenflug angesetzt hat. Heute wird Lagrein auf 508 Hektar, also fast zehn Prozent der Südtiroler Anbaufläche, angebaut. Hier entstehen charaktervolle Weine mit samtiger Fülle und weichen Säuren. Sein Aroma lässt an Beeren, Kirschen und Veilchen denken, wobei vor allem der Ausbau im Barrique für zusätzliche Würznoten sorgt.
Lagrein passt am besten zu: Wild, Rind und Hartkäse
Der Rosenmuskateller ist eine Spezialität
Dass der Rosenmuskateller, der eigentlich aus Sizilien stammt, mag es warm und hat seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Südtirol eine zweite kleine Heimat gefunden.
Gerade einmal sieben Hektar Weinberge sind hier mit Rosenmuskateller-Reben bestockt, der Südtiroler Rosenmuskateller ist daher eine exklusive Spezialität. Seinen Namen verdankt die exklusive Spezialität seinem intensiven Rosenduft, den der vollmundige, aromatische und komplexe Süßwein entfaltet.
Rosenmuskateller passt am besten zu: Erdbeer- und Schokoladendesserts, Crêpes und Mohnstrudel
Diese Südtiroler Weißweine machen das Dinner komplett
Ein Weißburgunder mit fruchtiger Säure
Der Weißburgunder wird in Südtirol auf 580 Hektar angebaut, was etwas mehr als zehn Prozent der Weinbaufläche entspricht. Das ist kaum verwunderlich, denn er gilt mit seinem eleganten Duft nach Apfel, Birne und Zitrone, seiner belebenden Säure und Fruchtfinesse als idealer Wein für jeden Anlass. Damit er seine Eigenschaften optimal entfalten kann, kommt er mit 10 bis 12 Grad Celsius ins Glas.
Weißburgunder passt am besten zu: Aperitif, leichte Vorspeisen, Fisch und Südtiroler Gerichten
Der Chardonnay hat ein elegantes Aroma
Der Chardonnay wird heute auf fast 600 Hektar angebaut und mag es etwas wärmer. Sein Ausbau erfolgt auf unterschiedliche Arten: von lebendig-fruchtigen Varianten bis zu komplexen, im Barrique vergoren.
Seine eleganten Aromen kombinieren Ananas, Banane, Apfel, Birne, Zitrusfrüchte, Vanille und Butter, hinzu kommt eine feine Säure. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 10 bis 14 Grad Celsius.
Chardonnay passt am besten zu: Hellem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, mediterranen und Südtiroler Gerichten
Ein Sauvignon Blanc hat typisch grüne Aromen
Um Terlan wurden zwar schon im späten 19. Jahrhundert erste Sauvignon-Reben gepflanzt, ihren großen Aufschwung hat die Sorte in Südtirol aber erst in den letzten Jahren erlebt. Heute stehen Sauvignon-Reben auf 460 Hektar, also rund acht Prozent der Anbaufläche, vor allem in West- und Ostlagen. Ins Glas kommt dieser Weiße mit einer Temperatur von 10 bis 12 Grad Celsius, dann spürt man seine typischen grünen Aromen nach frisch gemähtem Gras, Holunderblüte und Stachelbeere.
Sauvignon Blanc passt am besten zu: Aperitif, Fisch und Meeresfrüchten, Gemüsegerichten und Ziegenkäse
Der Pinot Grigio ist eine der beliebtesten Weinsorten
Pinot Grigio, auch Grauburgunder genannt, wächst gerne in wärmeren Hang- und Hügellagen Mit einer Anbaufläche von fast 670 Hektar stellt er die meistangebaute Weißweinsorte in Südtirol, was dazu führt, dass unterschiedliche Vertreter auf den Markt kommen: von feingliedrig-frischen Vinschgern über mineralische aus dem Etschtal bis zu feurig-korpulenten Weinen aus dem Süden des Landes.
Pinot Grigio wird bei 10 bis 12 Grad serviert, schmeckt vollmundig und extrareich. Die Duftpalette reicht von reifem Apfel, Birne und Quitte bis zu Lindenblüten.
Pinot Grigio passt am besten zu: kräftigen Fischgerichten und Meeresfrüchten, Südtiroler Spezialitäten und italienischen Gerichten
Der Gewürztraminer ist ein üppiger Weißwein
Gewürztraminer ist mit 617 Hektar Anbaufläche einer der am meisten verbreiteten Weißweine in Südtirol. Für seinen Namen ist der Weinort Tramin verantwortlich.
Mit einer Temperatur von 10 bis 12 Grad ins Glas gebracht, entfaltet er ein Duftspektrum, das von Rosenblättern über Nelken bis hin zu tropischen Früchten reicht. Gewürztraminer gilt als üppiger Weißer mit intensiver Farbe und relativ hohem Alkoholgehalt.
Gewürztraminer passt am besten zu: Aperitif, Fisch und Meeresfrüchten, Gemüsegerichten, Blauschimmelkäse und Desserts
Ein Riesling erfordert besondere Lagen
Der Riesling gilt als heikle Rebsorte, weshalb die idealen Lagen in Südtirol begrenzt sind. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts führte der österreichische Erzherzog Johann die Rieslingrebe aus Deutschland ein. Heute wird sie in Südtirol auf knapp 100 Hektar, vor allem in höheren Lagen (etwa im Eisacktal), angebaut.
Fast ohne Restsüße ausgebaut, sorgen Rieslingtrauben für ausnehmend frische, fruchtige Weine mit einer belebenden Säure. In die Nase steigen feine, elegante Pfirsich- und Zitrusaromen. Serviert wird Riesling mit einer Temperatur von 10 bis 12 Grad Celsius.
Riesling passt am besten zu: Aperitif, Fisch und Meeresfrüchten, Gemüse- und asiatischen Gerichten