Märkte am Freitag: DAX schließt unter 16.000

Stabilisierungsversuch an der Wall Street | US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

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Am heutigen Freitag unternehmen die Bullen an den US-Aktienmärkten einen weiteren Erholungsversuch. Dabei schauen sie auf die jüngste Arbeitsmarktdaten und suchen nach Hinweisen auf einen sich weiter abkühlenden Arbeitsmarkt. Der DAX drehte dagegen um seinen Vortagesschluss und konnte sich mit leichten Zugewinnen ins Wochenende verabschieden.

Wall Street auf Richtungssuche

Nach Bekanntgabe der Juli-Arbeitsmarktdaten starteten die US-Börsen positiv in den Freitaghandel. (Bildquelle: marktEINBLICKE)

Der Dow Jones klettert am Freitagnachmittag um 0,6 Prozent auf 35.410 Zähler, während der S&P 500 etwa 0,5 Prozent gewinnt und derzeit bei 4.524 Zählern landet. Im NASDAQ Composite steht sogar ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche. In diesem Fall auf 14.056 Zähler. Damit hat sich die Stimmung weiter beruhigt, nach der Aufregung um die Absenkung der Bonität der Vereinigten Staaten. Besonders gut kommt heute der starke Quartalsbericht von Amazon an.

AWS und Kostensenkungen überzeugen bei Amazon

Die Amazon-Aktie schießt um mehr als 9 Prozent in die Höhe. Der E-Commerce-Riese konnte bei Umsatz und dem Ergebnis die Erwartungen deutlich schlagen. Der Ausblick sieht ebenfalls gut aus. Außerdem lief es zuletzt bei AWS besser als erwartet. Aktuell ist es ganz besonders die Cloud-Sparte, die über den Verlauf des Aktienkurses von Amazon bestimmt. Investoren zeigten sich hocherfreut, dass es bei AWS wohl wieder aufwärts geht.

Die konzernweiten Erlöse lagen bei 134,4 Mrd. US-Dollar, 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis erreichte 7,7 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten mit Umsätzen von 131,60 Mrd. US-Dollar bei einem operativen Ergebnis von 4,7 Mrd. US-Dollar gerechnet. Für das dritte Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatzplus von 9 bis 13 Prozent (Konsens: +9 Prozent) und einem operativen Ergebnis von 5,5 bis 8,5 Mrd. US-Dollar. Hier liegen die Schätzungen bei 7 Mrd. US-Dollar. Überzeugend war auch der Blick auf die Kostensenkungen sowie die Kommentare des Managements zum Thema generative KI.

Analysten zeigten sich begeistert. Benchmark-Analyst Daniel Kurnos sprach davon, dass Amazon seine „Dominanz“ unter Beweis gestellt habe, während andere von beeindruckenden Zahlen sprachen. Auch Apple präsentierte nachbörslich seine Zahlen, konnte aber nicht wie Amazon überzeugen. Die Aktie verlor rund 3 Prozent.

Der Blick nach Asien

Die asiatischen Märkte zeigten sich am Freitag uneinheitlich. Hier waren die US-Staatsschulden sowie steigende Anleihenzinsen weiterhin ein wichtiges Thema. Der Nikkei 225 konnte minimal um 0,1 Prozent auf 32.192 Punkte zulegen, während sich der Topix nur wenig bewegt zeigte.

So steht´s um den DAX

Der DAX drehte um den Vortagesschluss, blieb aber unterhalb der psychologisch wichtigen 16.000-Punkte-Marke. Die Kurstafel zeigte zuletzt 15.951,86 Zähler (+0,37 Prozent) an.

Die Helaba-Analysten verweisen darauf, dass das wichtigste deutsche Börsenbarometer vom Allzeithoch, das heute vor einer Woche bei 16.529 markiert worden sei, zeitweise mehr als 700 Punkte verloren habe.

“Es gibt ein MACD-Verkaufssignal und die 100-Tagelinie (15.847) wurde ins Visier genommen. Sollte der Bereich um 15.800 unterschritten werden, stünde einem Test des 61,8 %-Retracements bei 15.707 nichts mehr im Wege”, heißt es weiter.

An der DAX-Spitze fanden sich Daimler Truck, Rheinmetall und Siemens wieder, während die Aktien von Commerzbank, Sartorius und Qiagen am Indexende landen.

Dabei hatte der Finanzdienstleister auf ein “starkes erstes Halbjahr”, mit einem Anstieg des Konzerngewinns um fast 50 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro, verweisen. Im Blick stand auch Vonovia. Der Immobilienkonzern wiederum musste neben einem Milliardenverlust auch Abschreibungen vornehmen.

US-Arbeitsmarktdaten dürften die Geldpolitik der US-Notenbank beeinflussen. (Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve)

Die Datenlage an und abseits der Börse

Am heutigen Freitag blickten Anleger weltweit vor allem auf die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli. Insbesondere geht es darum, keine Hinweise darauf zu erkennen, dass die Notenbank Fed, die Leitzinsen vielleicht doch noch einmal anheben könnte. Diese Befürchtung gibt es bei einigen Marktteilnehmer, auch weil die ADP-Daten stark ausgefallen sind.

Es wurden im Juli 187.000 neue Stellen geschaffen und damit weniger als erwartet. Alleridngs fiel die Arbeitslosenquote deutlicher als erwartet zurück, während die Löhne stärker als erwartet nach oben kletterten. Auf diese Weise konnten sowohl Bullen als auch Bären aus dem Arbeitsmarktbericht einiges für sich mitnehmen.

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