Es wurde befürchtet, dass die Juli-Inflationsdaten in den USA eine negative Überraschung bereithalten könnte. Diese blieb zur großen Freude der Börsianer aus.
US-Anleger reagieren auf die Verbraucherpreise
Als erste Reaktion auf die Inflationsdaten legten die großen US-Indizes deutlich über ein Prozent zu. Im weiteren Handelsverlauf reduzierten sich die Aufschläge jedoch wieder deutlich. Im New Yorker Mittagshandel gewinnt der Dow Jones 0,6 Prozent auf 35.323 Zähler. Auch der breite S&P 500 klettert nach oben. Das Plus lag bei 0,5 Prozent, in diesem Fall auf 4.491 Punkte. Der NASDAQ Composite verbuchte wiederum Kurszuwächse von 0,6 Prozent auf 13.799 Punkte.
Der Verbraucherpreisindex für Juli zeigt auf, wie sich die jüngsten Zinsschritte der Fed nun auf die Preise ausgewirkt haben. Und die Daten könnten sich auch auf die nächste Zinsentscheidung der Fed auf ihrer nächsten Sitzung im September auswirken. Gemessen am CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinserhöhung der Fed nur noch bei 9 Prozent.
Zu dieser Einschätzung haben auch die Inflationsdaten beigetragen. Zwar lag die Jahresinflation mit +3,2 Prozent im Juli etwas höher als im Juni (+3,0 Prozent). Allerdings wurden die Markterwartungen genau getroffen. Die bösen Überraschungen sind ausgeblieben. Dies sorgte an den US-Märkten für Kurszuwächse und half auch dem DAX.
Der Blick nach Asien
Japans Börsen konnten im heutigen Donnerstaghandel überzeugen. Der Nikkei-Index notierte 0,8 Prozent höher bei 32.473 Punkten, der Topix stieg dagegen um 0,6 Prozent auf 2.296 Punkte.

Wie auch in den USA läuft die Bilanz-Saison in Japan gut – und besser als von Analysten erwartet. „Die volatilen Gewinne des Konglomerats Softbank außer Acht gelassen, wurde bei den Topix-Unternehmen Mitte Juli noch mit einem Gewinnrückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gerechnet. Die Konzerne haben die Erwartungen bislang im Schnitt um 30 Prozent übertroffen, was das stärkste Ergebnis seit zwei Jahren darstellt“, kommentiert Ulrich Stephan von der Deutschen Bank das aktuelle Szenario. „Der Topix – der zuletzt seitwärts tendierte – scheint die besseren Aussichten noch nicht abzubilden.“
So steht´s um den DAX
Der DAX gewann bis zum Abend nach einem kurzen Intermezzo über die 16.000er-Marke noch 0,91 Prozent auf 15.996,52 Zähler hinzu. In der Gewinnerliste waren Hannover Rück, Fresenius und Allianz ganz vorne zu finden, während die Verliererliste unter anderem aus den Aktien von Qiagen, Siemens und Siemens Energy bestand.
Im Fokus stand vor allem die Deutsche Telekom. Der Telekommunikationskonzern erhöht nach guter Entwicklung im zweiten Quartal sein Ergebnisziel für das Gesamtjahr 2023. Für das Gesamtjahr wird jetzt ein bereinigtes EBITDA AL von rund 41,0 Mrd. Euro erwartet, nachdem man sich zuvor lediglich rund 40,9 Mrd. Euro zugetraut hatte. Der T-Aktie half dies jedoch nicht, unter anderem weil die Erlöse im zweiten Quartal rückläufig waren.
Die Datenlage an und abseits der Börse
Aus der vordersten Börsenreihe gibt es heute eine Flut an Zahlen. Die Versicherer Allianz und Munich Re, Deutsche Telekom, Rheinmetall, Henkel, Siemens und der Versorger RWE ziehen Bilanz.
Hinzukommen aus dem MDAX unter anderem von Evonik, Gea Group, Hellofresh, Jungheinrich, Knorr-Bremse, SMA Solar und Vitesco ebenfalls Zahlen. Im DAX haben mit dem heutigen Tag dann alle Konzerne für das zweite Quartal Bilanz gezogen.

Auf europäischer Ebene sind heute aber auch die Zahlen von Novo Nordisk interessant – eine der Baustein-Aktien von marktEINBLICKE. Erst am Dienstag notierte der Aktienkurse der Skandinavier auf Rekordhoch, heute gibt es die Bilanz zu lesen.
Seitens der Konjunktur war der Fokus voll auf die US-Verbraucherpreise gerichtet.
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