Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) hat es derzeit alles andere als einfach. Die Reaktionen auf die jüngste Bilanzvorlage lassen jedoch vermuten, dass es Marktteilnehmer dem zurückgekehrten CEO Bob Iger zutrauen, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Schwieriges Streaming-Geschäft für Disney
Im Zuge der jüngsten Zahlenvorlage war es nicht ganz so entscheidend, dass Disney beim bereinigten Gewinn je Aktie oder bei den Umsatzerlösen für das Quartal knapp über oder unter den Konsensschätzungen liegt. Vielmehr galt es für das Management, die Marktteilnehmer davon zu überzeugen, dass man Lösungen für die jüngsten Herausforderungen parat hat und den Micky-Maus-Konzern wieder zurück auf den Erfolgsweg früherer Tage führen wird.
Zu den vielen Baustellen gehört das Streaming-Geschäft. Hier geht es unter anderem darum, die hohen Kosten endlich nach unten zu bringen. Dies scheint immer besser zu gelingen.
In Disneys drittem Quartal (Ende 1. Juli) des Geschäftsjahres 2022/23 lag der Verlust im Bereich Direct-to-Consumer (DTC) nur noch bei 512 Mio. US-Dollar. Analysten hatten zuvor im Schnitt mit einem Minus von 775 Mio. US-Dollar gerechnet. Auch sonst bleiben Kostensenkungen ein wichtiges Thema.
Das Einsparziel soll laut CEO Bob Iger übertroffen werden
Disney hatte sich insgesamt Kostensenkungen im Volumen von rund 5,5 Mrd. US-Dollar vorgenommen. laut Konzernchef Iger ist Disney nun sogar auf dem Weg, dieses Einsparziel zu übertreffen. Allerdings sind die Einsparungen zunächst auch mit Kosten ihrerseits verbunden. Im abgelaufenen Quartal wurden einmalige Kosten und Wertminderungen in Höhe von 2,65 Mrd. US-Dollar angeführt. Dies brachte einen selten erlebten Quartalsverlust ein. Dieser lag bei 460 Mio. US-Dollar.
Diese Kosten ergaben sich zum Beispiel dadurch, dass Inhalte von den Streaming-Plattformen genommen und Verträge mit Drittanbietern von Inhalten wie Filmen oder Serien beendet wurden.
Dass Disney im Streaming-Bereich noch einiges tun muss, zeigt auch der Umstand, dass Disney+ bei den User-Zahlen im Vorquartalsvergleich einen Rückgang um 7,4 Prozent auf 146,1 Millionen verbuchen musste. Dieser Wert lag deutlich unter den Analystenschätzungen von 154,8 Millionen. Trotzdem nahmen Anleger offenbar genügend Positives mit.
Disney-Konzern geht neue Wege
Vor der jüngsten Zahlenbekanntgabe gab es Sorgen am Markt, dass bei Disney nun auch die „Cash Cow“ Park-Geschäft schwächeln könnte. Es gab Anzeichen dafür, dass sich im Bereich Reise- und Freizeitaktivitäten in den USA eine Abkühlung zeigen könnte.
Letztlich performte das US-Geschäft mit Erlebnisparks leicht unterhalb der Erwartungen, dafür überzeugte Disney in diesem Bereich international. Insgesamt wurde im Bereich Parks ein Umsatzplus im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 8,32 Mrd. US-Dollar erzielt.
Auf diese Weise wurden die Erwartungen von 8,25 Mrd. US-Dollar übertroffen. Hinzu kommen Initiativen wie das Vorgehen gegen das Password-Sharing imStreaming-Bereich, ganz nach dem Vorbild von Netflix. Preissteigerungen für die werbefreien Angebote sollen ebenfalls die Margen ankurbeln. Darüber hinaus lässt eine Zusammenarbeit des Sportangebots ESPN mit Penn Entertainment Disney am wachsen den Markt für Sportwetten teilhaben.
Mein Fazit
Disneys jüngste Quartalsbericht hielt Licht und Schatten bereit. In vielen Punkten wurden die schlimmsten Erwartungen nicht erfüllt, während der Markt überzeugt zu sein scheint, dass CEO Bob Iger den Medienriesen wieder auf Kurs bringen kann. Zumal das Unternehmen auf eine lange Geschichte zurückblicken und sich in der Vergangenheit das ein oder andere Mal trotz Herausforderungen als robust erwiesen hat.
Wer nicht nur auf Walt Disney, sondern gleich auf mehrere Unternehmen setzen möchte, die „wegen ihrer herausragenden Geschäftsmodelle mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in mehr als 100 Jahren noch erfolgreich am Markt agieren werden“, sollte einen Blick auf das Morgan Stanley Indexzertifikat (WKN: DA0ABN / ISIN: DE000DA0ABN5) auf den „Börse Online Aktien für die Ewigkeit Index“. werfen. In diesem sind neben Disney unter anderem auch LVMH, Allianz und Linde vertreten.