Milde Sommerabende, entspannte Stunden mit Freunden oder ganz einfach der wohlverdiente Feierabend sind immer gute Gründe, einen schönen Wein zu genießen. In den vergangenen Jahren ist bei uns im Weingut vor allem eine Rebsorte immer beliebter geworden. Der Sauvignon Blanc.
Noch im vergangenen Jahr haben wir unter anderem bei dieser Rebsorte die Flächen wieder etwas erweitert und fühlen uns im Blick auf die Zahlen der vergangenen Dekade auch bestätigt:
Hatte der Sauvignon Blanc im Jahr 2014 bei uns im Weingut unter den Rebsortenkulturen gerade einmal einen Anteil von drei Prozent, so sind es dieses Jahr mehr als 13 Prozent. Damit belegt dieser schöne Weißwein mittlerweile Platz Drei – hinter den württembergischen Klassikern Riesling und Lemberger.
Mich persönlich erstaunt diese Veränderung nicht allzu sehr. Der Trend unter den Weinliebhabern – gerade bei den jüngeren – geht zu schönen, leichten und zugleich fruchtigen Weinen. Längst ist zwar der Sauvignon Blanc vom saisonalen Sommergetränk zu einem Ganzjahresgetränk geworden – aber gerade wenn man einen lauen Sommerabend bei einem Glas kühlen Weiswein mit Freunden ausklingen lassen kann, ist ein Glas Sauvignon Blanc eine wahre Wohltat für die Seele.
Einst vergessen – und wiederentdeckt
Der Sauvignon Blanc ist in Deutschland ein verhältnismäßig junger Wein. 1999 wurde er erstmals in Württemberg zum Anbau zugelassen. Dabei war die Rebsorte eigentlich schon viel früher bei uns vor Ort. Bereits vor 1971 gab es sie – jedoch unter dem Namen Muskat-Sylvaner. Bei der großen Weingesetzänderung im gleichen Jahr wurde sie aber augenscheinlich wegen ihrer geringen Bedeutung unter den Rebsorten vergessen und kam damit indirekt sogar auf die Verbotsliste.
Das „Comeback“ 1999 in Deutschland war dann umso stärker und diese Sorte erfreut seitdem die Genießer mit einem feinen Hauch Paprika und Holunder im Aroma, sanfter Mineralität, einer frischen knackigen Note und feiner Würze. Heute gehört der Sauvignon Blanc, auch Blanc Fume genannt, zu den 20 am häufigsten angebauten Rebsorten der Welt.
Mein persönlicher Favorit ist unser Sauvignon Blanc, der 2022er Gündelbacher Steinbachhof, erste Lage – der auch mit „Bester Württemberger 2022 – Großes Gold“ ausgezeichnet wurde. Seine Trauben wuchsen auf den Südhängen vom Steinbachhof bei Gündelbach in einer idyllischen Landschaft. Markante Weißweine mit Profil sind typisch für diese Herkunft.
Ich kann Ihnen diesen Wein nur ans Herz legen. Er harmonisiert mit einer Trinktemperatur von acht bis zehn Grad hervorragend zu sommerlichen Essen, wie beispielsweise Artischocken, Auberginen, einem Gazpacho, Vitello Tonnato, gebratenem Fisch aber auch – wenn es etwas deftiger und schwäbischer sein darf – mit Kutteln und Nierle, saure Leber oder Zwiebelkuchen.
In diesem Sinne, genießen Sie den Wein-Spätsommer 2023!
Ihr Michael Herzog von Württemberg
Der Sohn von Carl Herzog von Württemberg und Diane Herzogin von Württemberg trat nach seinem Studium an der Fachhochschule für Landwirtschaft im Jahr 1997 in das Weingut der Familie ein. Das Weingut Herzog von Württemberg, im Jahr 1677 gegründet, befindet sich bei Schloss Monrepos in Ludwigsburg und ist seit 1986 im VDP (Verband der Prädikatsweingüter e.V.). Der Traubenadler auf jeder Flasche ist das Erkennungszeichen.
Bildquelle: Weingut Herzog von Württemberg