Märkte am Dienstag: DAX tief im Minus

US-Einzelhandelsumsätze überraschen positiv | Wall Street zeigt sich schwächer

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Nach einem kleinen Endspurt im späten Montaghandel schien es, als wenn der DAX positiv in den Dienstaghandel gehen könnte. Verantwortlich dafür war unter anderem eine Stimmungsaufhellung an den US-Börsen zu Beginn der Woche. Doch die gute Laune hielt nur kurz und der DAX drehte deutlich ins Minus und blieb dort den Handelstag über. Auch die US-Börsen zeigten sich schwächer im Dienstaghandel.

Ein positiver Analystenkommentar hat dem KI-Darling NVIDIA zu Beginn der neuen Börsenwoche Schwung verliehen. (Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

NVIDIA ist wieder da

Der Dow Jones Industrial Average muss am Dienstagmittag New Yorker Zeit 0,7 Prozent auf 35.054 Punkte nachgegeben. In einem insgesamt schwachen Umfeld kann sich NVIDIA erneut robust präsentieren. Der Spezialist für Grafikprozessoren verzeichnete Kursgewinne von 1,8 Prozent, nachdem die Aktie bereits am Montag kräftig zulegen konnte. Der S&P 500 rutscht trotzdem mit 0,7 Prozent bei 4.458 Punkten ins Minus, während es für den NASDAQ Composite um ebenfalls 0,6 Prozent auf 13.704 Punkte nach unten geht.

Im Fokus stehen am Markt US-Einzelhandelsumsätze. Diese legten im Juli um 0,7 Prozent zu, während Marktexperten lediglich mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet hatten. Für schlechte Stimmung sorgten aber Nachrichten, wonach Ratingagentur Fitch, die Bonität von US-Banken abstufen könnte. Außerdem blicken Anleger sorgenvoll nach China.

Der Blick nach Asien

Die asiatischen Märkte zeigten sich am Dienstag uneinheitlich. Nikkei 225 (+0,6 Prozent auf 32.238 Punkte) und Topix (+0,5 Prozent) hatten positiv auf überraschend starke Konjunkturdaten aus Japan reagiert. Im zweiten Quartal wuchs das japanische BIP um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Auf das Jahr hochgerechnet lag der Zuwachs bei 6 Prozent. Damit wurden die Erwartungen von +0,8 bzw. +3,1 Prozent deutlich geschlagen.

Die chinesischen Festland-Indizes verzeichneten dagegen leichte Verluste, während der Hongkonger Hang Seng Index 1,0 Prozent im Minus lag. Einmal mehr waren die Nachrichten aus China wenig erfreulich. Die Zentralbank hatte erneut die Leitzinsen gesenkt. In diesem Fall ging es mit dem Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit um 15 Basispunkte auf 2,5 Prozent nach unten. Allerdings dürften sich Marktteilnehmer einen entschiedeneren Schritt gewünscht haben.

Enttäuschend fielen auch die neuesten Pekinger Daten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen aus. Die Juli-Industrieproduktion legte im Vorjahresvergleich um 3,7 Prozent zu, gegenüber Konsensschätzungen von 4,4 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze verbesserten sich um 2,5 Prozent. Hier wurde ein Wert von 4,5 Prozent erwartet. Und natürlich blieben die Sorgen am chinesischen Immobilienmarkt.

Auch am Dienstag hatte der DAX einen Angriff auf die 16.000-Punkte-Marke verpasst (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

So steht´s um den DAX

Der deutsche Leitindex DAX zeigte sich am Dienstag  nach einem freundlichen Start deutlich schwächer. Der Leitindex schloss bei 15.767,28 Punkten (-0,86 Prozent).

Laut Einschätzung der Helaba-Analysten wurden Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungszyklen in den USA und in der Eurozone wurden für den freundlichen Wochenstart am Aktienmarkt verantwortlich gemacht, „freilich, ohne dass es dafür neue Hinweise von Seiten der Notenbankvertreter oder relevante Datenveröffentlichungen gegeben hätte.“

„Auch technisch hat sich die Situation wenig verändert und der DAX konsolidiert weiterhin im Bereich von 15.900 Punkten, wobei die intakten Verkaufssignale von DMI, MACD und Stochastic weiterhin auf Risiken hinweisen“, heißt es weiter. Heute trübte sich die Stimmung sogar weiter ein.

Zu den wenigen Gewinnern im DAX zählten Sartorius, Adidas und Fresenius. Am Indexende rangierten Siemens Energy, E.ON und Vonovia.

Die Datenlage an und abseits der Börse

Während in den USA die Einzelhandelsdaten im Fokus standen, schauten Anleger hierzulande auch auf die ZEW-Konjunkturerwartungen. Bei den Erwartungen wurde im August zwar ein leichter Anstieg verzeichnet, die Lage bleibt aber „schlecht“, hieß es vonseiten des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.

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